
Seit dem Mittelalter wird die Heilige Anna als die Mutter Marias und damit als die Großmutter von Jesus Christus verehrt, auch wenn sie in den kanonischen Schriften des Neuen Testamentes nicht auftaucht. Die erste Kirche zu ihren Ehren wurde in Konstantinopel errichtet. Im Zuge der Marienverehrung wurde auch Anna als Heilige immer prominenter. Sie wurde zur Patronin von Neapel und der Bretagne und gilt seit Jahrhunderten als Beschützerin der Mütter und der Ehe, der Hausfrauen, Hausangestellten, Witwen, Armen, Arbeiterinnen, Bergleute, Weber, Schneider, Strumpfwirker, Spitzenklöppler, Knechte, Müller, Krämer, Schiffer, Seiler, Tischler, Drechsler, Goldschmiede und der Bergwerke.
Seit 1501 befindet sich das „Annahaupt“, von dem es heißt, es sei ein Schädelfragment und damit eine bedeutende Reliquie der Anna, in Düren. Das Knochenstück ist in eine Büste eingearbeitet, die in einem Schrein in der Kirche St. Anna in Düren aufbewahrt wird. Die Stadt in Nordrhein-Westfalen feiert dies jedes Jahr mit einem großen Volksfest, der Annakirmes.
Bis ins Jahr 1500 wurden Reliquiar und das Annahaupt in der Mainzer Kirche St. Stephan aufbewahrt und verehrt. Sie war im Jahr 1212 von Bethlehem dorthin gelangt. Ein Steinmetz aus der Nähe von Aachen stahl die Reliquie und brachte sie nach Düren. Die Mainzer versuchten erfolglos, das Annahaupt zurückzuholen. Am 18. März 1506 entschied Papst Julius II. durch eine päpstliche Bulle zugunsten Dürens.
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