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2.12.1942 – Erste kontrollierte Kernspaltungs-Kettenreaktion 

2.Dezember

2. Dezember 1942 –  Der Physiker Enrico Fermi löst an der Universität Chicago die erste Kernspaltungs-Kettenreaktion aus

Am 17. Dezember 1938 wurde von den deutschen Chemikern Otto Hahn und Fritz Straßmann am Kaiser-Wilhelm-Institut für Chemie in Berlin die Kernspaltung entdeckt. Lise Meitner, jahrzehntelange Mitarbeiterin und Kollegin von Hahn am Kaiser-Wilhelm-Institut, hatte als Jüdin Deutschland wenige Monate vorher verlassen müssen. Von Hahn über die Entdeckung benachrichtigt, verfasste sie mit ihrem Neffen Otto Robert Frisch als Erste eine physikalische Deutung der Uranspaltung.

Den Ausgangspunkt für die Entdeckung der Kernspaltung bildeten die Versuche von Enrico Fermi in Rom, der 1934 verschiedene chemische Elemente mit Neutronen bestrahlt hatte, unter anderem Uran.

1938 erhielt Fermi für seine Arbeiten den Nobelpreis für Physik (laut offizieller Begründung für die Identifizierung neuer radioaktiver Elemente produziert nach Bestrahlung mit Neutronen und seine Entdeckung von Kernreaktionen, die durch langsame Neutronen bewirkt werden).

Im selben Jahr emigrierte Fermi aufgrund der 1938 erlassenen antisemitischen Gesetze des Mussolini-Regimes, die seine jüdische Frau Laura, seine beiden Kinder und einige seiner Mitarbeiter betrafen, mit seiner Familie in die USA. 

Am 2. Dezember 1942 um 15:25 Uhr löste Fermi mit dem ersten menschengebauten Kernreaktor der Welt, dem Chicago Pile No. 1, erstmals eine kritische Kernspaltungs-Kettenreaktion aus.

Im Sommer 1944 zog Fermi mit seiner Familie nach Los Alamos (New Mexico) in das geheime Atom-Forschungslabor der USA. Als Berater von Robert Oppenheimer spielte Fermi (Deckname: Henry Farmer) eine wichtige Rolle bei Entwicklung und Bau der ersten Atombomben. 

Nach dem Zweiten Weltkrieg beschäftigte sich Fermi wieder mit der Grundlagenforschung im Kernforschungszentrum an der Universität Chicago. Er starb am 28. November 1954 in Chicago an Magenkrebs.

Mehr zur „Kernenergie“ in Der Sandwirt, u.a.: 

„Ressourcenmangel: Die klügeren Alternativen“ von Wilfried Hahn

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