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11.12.1918 – Alexander Solschenizyn geboren

11.Dezember

11. Dezember 1918 – Der russische Schriftsteller und Nobelpreisträger Alexander Solschenizyn wird geboren

Im Jahr 1970 wurde Alexander Solschenizyn mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet. Lange Jahre in Haft und Verbannung lagen hinter ihm, ein Jahr später versuchte der KGB, ihn zu vergiften, 1974 wurde er aus der Sowjetunion ausgewiesen.

Alexander Solschenizyn wurde am 11. Dezember 1918 im nördlichen Kaukasus geboren. Bereits mit neun Jahren hatte er den Wunsch, Schriftsteller zu werden. Weil für ein Studium der Literatur die finanziellen Mittel fehlten, studierte er ab 1936 Mathematik und Physik.

1940 wurde er in die Rote Armee eingezogen und kämpfte an verschiedenen Fronten. Für seine Verdienste wurde er mit dem „Orden des Großen Vaterländischen Krieges“ und dem „Orden des Roten Sterns“ ausgezeichnet.

Im Gulag

1945 wurde er verhaftet, weil er in persönlichen Briefen Stalin kritisiert hatte. Ohne Gerichtsverhandlung wurde er zu acht Jahren Haft und folgender „ewiger Verbannung“ verurteilt. Die Haft verbrachte er in Arbeitslagern des Gulag, unter anderem in einem Sonderlager für Wissenschaftler.

1951 erkrankte er das erste Mal an Krebs und wurde im Lagerkrankenhaus operiert. 

Im Februar 1953 wurde er aus der Lagerhaft entlassen und trat die Verbannung an. Als Verbannungsort wurde ihm das Dorf Berlik im Kreis Kok-Terek in der Steppe Kasachstans zugewiesen. Kurz nach seiner Ankunft dort erfuhr er vom Tod Stalins am 5. März 1953. 

Im Dezember 1953 wurde erneut Krebs diagnostiziert, ein faustgroßer Tumor in der Bauchhöhle war gefunden worden. Solschenizyn wurde bestrahlt und war bis 1955 im Krankenhaus in Behandlung.

Ab 1958 arbeitete er über zehn Jahre lang an seinem später dann als „Der Archipel Gulag“ berühmt gewordenen Roman, der zunächst unveröffentlicht blieb, Solschenizyn versteckte das Manuskript.

Seine Erlebnisse in einem Sonderlager für Wissenschaftler verarbeitete er 1968 in dem Roman „Der erste Kreis der Hölle“. 

Die Erfahrungen der Krebsbehandlung verarbeitete er im Roman „Krebsstation“.

Für sein bis dahin veröffentlichtes Werk wurde er 1970 mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet. Einen Mordversuch des KGB mit Gift im Jahr 1971 überlebte er.

Im Exil

Im August 1973 entdeckte der KGB Teile des Manuskripts zum Archipel Gulag. Es gelang ihm, das Buch in Paris zu drucken und zu veröffentlichen. Kurz nach Veröffentlichung wurde er am 13. Februar 1974 verhaftet. Wegen „Landesverrats“ wurde er aus der Sowjetunion ausgewiesen und nach Frankfurt am Main ausgeflogen. In Deutschland kam er zunächst bei Heinrich Böll unter.

Die deutsche Übersetzung von „Der Archipel Gulag“, die in mehreren Teilen erschien, war über mehrere Wochen Spiegel-Bestseller.

1990 wurde Solschenizyn rehabilitiert und bekam seine sowjetische Staatsbürgerschaft zurück. Nach dem Zerfall der Sowjetunion kehrte er am 27. Mai 1994 nach Russland zurück. Dort war er weiterhin literarisch tätig.

Alexander Solschenizyn starb am 3. August 2008 in Moskau an einem Schlaganfall.

Mehr zu „Solschenizyn“ in Der Sandwirt, u.a.: 

„Solschenizyn: Lücken für das Böse“ von David Engels

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