Lade Veranstaltungen

« Alle Veranstaltungen

  • Diese Veranstaltung hat bereits stattgefunden.

1918 – Hans Scholl geboren

22.September

22. September 1918 – Hans Scholl wird geboren

Hans Scholl war Mitbegründer und prägendes Mitglied der studentischen Widerstandsgruppe „Weiße Rose“. Zusammen mit seiner Schwester Sophie, Alexander Schmorell, Willi Graf, Christoph Probst, Kurt Huber u.a. verfasste, vervielfältigte und verteilte er die sechs Flugblätter der Gruppe, die zum Widerstand gegen die NS-Diktatur aufriefen.

Hans Scholl wurde am 22. September 1918 in Ingersheim an der Jagst geboren und wuchs mit vier Geschwistern in einem liberalen protestantischen Elternhaus auf. Nach 1933 zunächst in der Hitlerjugend aktiv, wandte er sich bald ab. 1936 gründete er in Ulm eine Gruppe nach dem Vorbild der verbotenen „Deutschen Jungenschaft vom 1.11.1929“ und wurde Ende 1937 kurzzeitig von der Gestapo inhaftiert.

Ab Sommersemester 1939 studierte Scholl in München Medizin, war 1940 als Sanitäter an der französischen Front im Einsatz und setzte 1941 sein Studium fort. Dort lernte er Alexander Schmorell kennen. Die Geschichte der „Weißen Rose“ begann 1942 in München. In der Wohnung von Alexander Schmorell diskutierten Scholl und Schmorell mit Gleichgesinnten über Theologie, Philosophie, Moral und Literatur. 

Im Juni und Juli 1942 verbreiteten Hans Scholl und Alexander Schmorell die ersten vier Flugblätter der Weißen Rose.

Gemeinsam mit Schmorell und Willi Graf wurde Hans Scholl von Ende Juli bis Ende Oktober 1942 zu einer Feldfamulatur in die Sowjetunion abkommandiert, einem obligatorischen Praktikum für Medizinstudenten, die in Frontnähe für die Truppenversorgung eingesetzt wurden, um den Bedarf an medizinischem Personal zu decken. 

Das fünfte Flugblatt der Gruppe wurde von Hans Scholl, seiner Schwester Sophie, Alexander Schmorell und Willi Graf vervielfältigt und verbreitet. 

Am 18. Februar 1943 legten die Geschwister Hans und Sophie Scholl die Exemplare des sechsten Flugblatts in der Universität aus. Zuletzt stieß Sophie Scholl von einem oberen Stockwerk aus einen Stapel Flugblätter in den Lichthof. 

Der Pedell Jakob Schmid beobachtete die Szene und hielt die Geschwister Scholl fest. Die Aktion endete mit der Verhaftung der Geschwister Scholl durch die Gestapo.

Am 22. Februar 1943 wurden Hans Scholl, seine Schwester Sophie Scholl und Christoph Probst am vor dem Volksgerichtshof unter dem Vorsitz Roland Freislers zum Tod verurteilt und noch am selben Tag durch das Fallbeil hingerichtet.

Kurt Huber und Alexander Schmorell wurden am 13. Juli 1943, Willi Graf am 12. Oktober, nachdem die Gestapo vergeblich versucht hatte, aus ihm weitere Namen aus dem Umfeld der Weißen Rose herauszupressen, enthauptet.

Hans Scholls letzte Worte sollen gewesen sein: „Es lebe die Freiheit!“

Im Sandwirt lesen Sie:

„In unserer Geschichte und in unserer Kultur war es schon immer so, dass eine Minderheit von Eigensinnigen Widerstand leistet, sobald eine Gruppe von Menschen sich über alle anderen erhebt. Das war schon immer so und das wird immer so sein. – Arminius, Wilhelm von Ockham, Galileo Galilei, Wilhelm Tell, Jan Hus, Martin Luther, Thomas Müntzer, Götz von Berlichingen, Andreas Hofer, Friedrich Hecker, Hans Scholl, Helmut James Graf von Moltke, Martin Luther King, Alexander Solschenizyn, Vaclav Havel, Julian Assange, Edward Snowden, John Galt … 

Die Idee für den Sandwirt entspringt der Tradition dieser eigensinnigen, widerspenstigen Selberdenker. Er versammelt sie, bündelt ihre Stimmen und sorgt dafür, dass sie gehört, gesehen und gelesen werden.“

Mehr dazu: 

„Der Sandwirt ist eröffnet!“ von Oliver Gorus

 

Details

Datum:
22.September
Kategorie: