Das neue Buch von Norbert Bolz behandelt, was in aller Munde ist: Wokeness, Politische Korrektheit und die Kulturrevolution der „Guten“.
Dabei kann man kein neutraler Beobachter bleiben. Es geht hier nämlich um alles, was Leuten wie Norbert Bolz und uns Autoren und Gästen des Sandwirts lieb und teuer ist. Denn die Kulturrevolution der Woken ist ein Aufstand gegen die moderne Welt. Und die revolutionären Energien speisen sich aus dem Hass gegen eine Gestalt, die zum Sündenbock der Weltgeschichte erklärt worden ist – eben gegen den alten, weißen Mann.
Und genau hier setzen die drei „Tiefbohrungen“ des Norbert Bolz an. Er untersucht, wofür genau die verhassten Attribute alt, weiß und männlich stehen. Kurz gesagt: „Alt“ steht für Tradition und Erfahrung, für Reife und Bürgerlichkeit, für Normalität und Disziplin. Deshalb ist „alt“ ein rotes Tuch für unsere infantile Gesellschaft. „Weiß“ steht für europäische Rationalität und technische Naturbeherrschung, für die Werte der Aufklärung und den Universalismus der Menschenrechte. Damit ist „weiß“ ein rotes Tuch für die technikfeindlichen Grünen und die „woke“ Identitätspolitik. „Männlich“ steht für Selbstbehauptung und Mut, für die Aggressivität der schöpferischen Zerstörung, für Freiheitsdrang und Risikobereitschaft. Deshalb ist „männlich“ ein rotes Tuch für die radikalen Feministinnen und die effeminierten Männer.
Fast alles, worauf wir stolz sein können, verdanken wir dem alten, weißen Mann. Indem Bolz ihn gegen seine „woken“ Kritiker verteidigt, verteidigt er mit diesem Buch die Errungenschaften der Moderne.
Norbert Bolz: „Das ist es auch, was ich den Lesern, die sich angesichts der Kulturrevolution ohnmächtig fühlen, versprechen kann: dass sie Argumente finden werden, mit denen sie sich gegen den woken Wahnsinn wehren können.“