Der politpsychologische Frühstückssmoothie #47
Unsere Epoche steht im Zwielicht. Je länger die propagandistischen, konformistischen Massenmedien die Menschen indoktrinieren, desto verwirrter und manipulierter bleiben sie zurück. Viele spüren, dass etwas mit der Gesellschaft nicht stimmt, immer mehr wenden sich vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk (ÖRR) ab. Zu Recht. Aber auch von der Demokratie und den traditionellen Parteien sind immer mehr Menschen enttäuscht, weil diese nicht ihre Interessen und Bedürfnisse vertreten, sondern engstirnig und rigide wirklichkeitsferne Ideologien verfolgen. Sie spüren, dass diese Politik sie in Wohlstandsverlust und Armut führt. Extreme Parteien am linken und rechten Rand erleben mit einfachen Botschaften einen lange nicht gekannten Zulauf. Dem rational denkenden Menschen erscheint diese Entwicklung nachvollziehbar, ja zwangsläufig, aber auch höchst unerfreulich.
Es ist jedoch fast sicher, dass dies Irrwege sind, wie sie in der Geschichte des 20. Jahrhunderts schon mehrfach beschritten worden sind. „Unsere Demokratie“ ist ein linksgrünes Propagandaschlachtwort, die Meinungsfreiheit wird immer mehr durch Denunzianten-NGOs und linksgrünorientierte oder dependente Staatsanwälte und Richter – nicht nur in Bamberg, Göttingen und Berlin – eingeschränkt und die unveräußerlichen Werte einer liberal-humanen Gesellschaft sind oft ins Gegenteil verkehrt oder werden verzerrt wiedergegeben.
Über dem Land liegt eine mentale Unmündigkeit, die weite Teile der Bevölkerung hemmt und betäubt. Es braucht klare Stimmen der Weisheit in Richtung Freiheit ohne einfache Lösungen und Hetzereien. Die politische Mitte muss ihre Verantwortung endlich wahrnehmen und kann nicht länger darauf hoffen, dass alles schon von alleine oder ohne ihr Engagement gut werden wird.
Freiheit ist immer wieder neu bedroht
Die Menschen im Westen sind so sehr an das Versprechen der Freiheit gewöhnt, dass sie den zunehmenden Einschränkungen und Bedrohungen derselben seit Jahren mit Lethargie, Ignoranz und Resignation begegnen. Wir verwechseln Ruhe mit Recht, Haltung mit Empörung und versäumen es, das hohe Gut der Freiheit kämpferisch zu verteidigen und damit zu bewahren. Denn Freiheit muss immer wieder neu erkämpft und gesichert werden. Freiheit ist ein flüchtiges Gut, das Engagement und Kampf benötigt. Obrigkeiten haben sich nie oder äußerst selten energisch zur Erhaltung freiheitlich kritischer Strukturen eingesetzt. Auch „Unsere Demokratie“ kennt nur Anpassung und Konformismus und sanktioniert jede kritische Abweichung in Richtung rechts.
Vermeintliche Mehrheiten, welche die Medien dominieren, verlangen Zustimmung und Anpassung, wo Widerspruch und Kritik nötig wären. In Wirklichkeit handelt es sich um linke, radikale Minderheiten, die ihre Macht zur Propaganda ausnutzen und ihre Aufgabe der Information mit Füßen treten. So wie derzeit praktiziert, bleibt die Demokratie formal bestehen, aber innerlich wird sie ausgehöhlt. Freiheit stirbt nicht mit einem Paukenschlag, sie reduziert und verflüchtigt kontinuierlich im Alltag.
Vor allem die Einschränkungen der Meinungsfreiheit durch unzulässige, übertriebene und einschüchternde Maßnahmen sind gefährliche Anzeichen. Dies ängstigt allzu viele Menschen ein, erzeugt Angst und Passivität. Und das ist die tiefere Absicht. Was den Menschen zunehmend fehlt, ist der Mut zum Widerspruch, die Weisheit, hinter die Oberfläche zu schauen und die Zuversicht, dass sie etwas bewirken können. Das muss sich ändern! Eine Änderung wird nur durch kritisch-konstruktiven Widerspruch erreicht werden können.

Wenn das Bürgertum dämmert
Freiheit verschwindet nicht über Nacht. Sie verflüchtigt sich schrittweise und verschwindet in einem Meer von Gleichgültigkeit, so wie die Wachheit in einem müden Kopf mehr und mehr verschwindet. Es beginnt damit, dass Menschen sich an Fehlinformationen und Lügen in Politik und Medien gewöhnen, sich Meinungen vorsagen lassen, getadelt und ausgeschlossen werden, wenn sie anderer Meinung sind und dann immer mehr verstummen, weil sie unbedingt dazugehören wollen. Zugehörigkeit ist für die meisten Menschen wichtiger als Autonomie. Der Widerspruch erlahmt und man schweigt am Anfang trotzig, später resigniert. In diesem Zustand befinden sich derzeit viele Bürger.
So entsteht ein Prozess aus Anpassung und innerer Erschöpfung. Die Medien liefern Meinungen im Fertigformat, stigmatisieren abweichende Meinungen und geben sich als Volkserzieher statt mit neutralem und ausgewogenem Anspruch zu informieren. Viele Menschen übernehmen die Botschaften der Massenmedien wie Fertigkost, ohne sie kritisch zu hinterfragen. Bis die Bürger im Land aufwachen, sind die Veränderungen durch illegale Migration, Degrowth-Ideologie, Klimapanikpolitik, Herstellung von Kriegstüchtigkeit und Zerstörung der industriellen Struktur irreversibel. Sie werden dann in einem von Armut und Gewalt geprägt Land leben, das mit dem Deutschland des Jahres 2010 nichts mehr zu tun hat.
Medien und Politik bilden einen synergistischen Komplex mit linksgrüner Dominanz. Große Teile der Wissenschaft haben gelernt, dass sie sich diesem Komplex anpassen müssen, wenn sie Forschungsförderung erhalten wollen. Darüber hinaus herrschen in Verwaltungen und Hochschulen seit Jahren aufgebaute linksfeministische Strukturen, die Abweichungen von ihrer „Lehre“ sanktionieren und stigmatisieren, so dass kaum noch jemand wagt, offen seine Meinung zu äußern, wenn sie abweichend ist.
Demokratie lebt aber vom Widerspruch. Sie braucht Menschen, die laut denken, auch wenn es unbequem ist. Menschen, die Mut zum Widerspruch und Klugheit zum Durchschauen von Täuschungen aufweisen. Sie braucht Kritik, damit Neues entsteht und Fehlentwicklungen korrigiert werden. Ohne Streit, ohne Reibung, ohne Risiko verwandelt sie sich in eine geistige Schweigewüste. Politische und gesellschaftliche Meinungen aus allen Lagern müssen Gehör finden, damit sie durch Fakten und Argumente akzeptiert oder widerlegt werden. Keiner darf diesen offenen Diskurs mit Hypermoral, Ausschluss Andersdenkender oder sonstigen Winkelzügen vergiften. Emotionale Empörung und Ausschluss aus den Debatten sind keine Werkzeuge einer reifen Gesellschaft. Umso verheerender ist es, dass sie in der heutigen Mediendemokratie das Geschehen offen oder heimlich beherrschen.
Mit Worten Besitz anzeigen und manipulieren
Sprache ist das feinste Instrument der Macht. Wer sie lenkt, lenkt das Denken. Wenn Politiker, Journalisten oder Aktivisten von „Unserer Demokratie“ sprechen, meinen sie nicht alle – sie meinen die, die so denken wie sie selbst. Dieser kleine Zusatz, das „unsere“, schafft eine unsichtbare Grenze. Wer sich außerhalb befindet, gilt als Fremder, als Aussätziger, manchmal sogar als Feind.
In den letzten Jahren wurde Sprache „von oben“ zunehmend manipuliert. Im Auftrag einer vermeintlichen Geschlechtergerechtigkeit wurde sie bis zur Unkenntlichkeit verunstaltet. Dies alles wäre mit klarem Geist und mit ausreichend Weisheit als Angriff auf die Freiheit des Denkens und Sprechens erkannt worden. Dabei geht es den genderistischen Aktivisten darum, durch Veränderung der Sprache das Denken der Menschen zu manipulieren.
Doch Demokratie kennt keine Besitzer. Sie gehört niemandem, sie schließt niemanden aus. Sie lebt davon, dass jeder Bürger mitsprechen darf – auch der, der unbequem denkt. Wenn Worte zu Parolen werden, verlieren sie ihren Sinn. Wenn Sprache nur noch moralische Zugehörigkeit markiert, erstickt der Gedanke.
Freiheit beginnt damit, dass wir Sprache wieder als offenes Werkzeug begreifen. Wir sollten fragen, was wir wirklich sagen wollen. Wir sollten darauf achten, ob unsere Worte die Wahrheit suchen oder nur Zugehörigkeit sichern. Erst wenn Sprache wieder ehrlich wird, kann Denken wieder frei werden.
Freiheit als inneres Tun
Freiheit entsteht im Inneren, nicht durch Gesetze und Regeln. Sie erwächst aus Bewusstsein und Erfahrungen. Zur Freiheit gehört der Widerstand gegen Bevormundung, autoritären Druck und Ungerechtigkeit. Der freie Mensch denkt selbst. Das freie Denken wiederum erfordert eine autonome Persönlichkeit und ein klares Reflektionsvermögen. Hinzu kommt Mut im Handeln. Die genannten Fähigkeiten sind im Wesentlichen auch die Tugenden des Stoizismus: Weisheit, Mut, Gerechtigkeit und Mäßigung.
Der innerlich freie Mensch prüft, bevor er folgt. Massen sind ihm suspekt. Er sucht Gründe und Hintergründe. Gruppenzugehörigkeit ist ihm nicht wichtig. Dafür Weisheit. Die Freiheit der Weisheit zeigt sich schon im Kleinen: im Gespräch, im Zweifel, im Nein. Sie braucht Menschen, die Verantwortung tragen wollen – nicht nur für sich, sondern auch für das Ganze.
Wer frei ist, kann widersprechen, ohne sich zu schämen oder schuldig zu fühlen. Dies ist für die meisten Menschen von größter Schwierigkeit, da das Bedürfnis nach Gruppengehörigkeit und die Angst vor Ausschluss überwertig sind. Freiheit ist daher kein dauerhafter Zustand, sondern eine immer wieder nötiger Kampf auf der Basis von Mut und Weisheit. Nur so kann Freiheit – und in der Folge Demokratie – gelingen.
Wie Weisheit aussieht
Der Verlust der Freiheit kommt selten durch Gewalt – er kommt durch Bequemlichkeit, durch geistige Müdigkeit, durch das langsame Absterben des Mutes. Weisheit ist der Name für das, was heute besonders fehlt. Weisheit lässt sich nicht lehren, aber sie lässt sich erfahren und spüren. Sie wächst, wenn Menschen Geduld und Tiefe mit sich selbst entwickeln. Der Weise urteilt nicht sofort. Er hört zu. Er fragt nach. Er prüft, bevor er reagiert. Er lernt von anderen Weisen, sogar wenn sie vor vielen Tausend Jahren gelebt haben. Schon lange waren Freiheit und Demokratie nicht mehr so sehr in Gefahr wie heute. Die Bedrohung kommt aus den überangepassten, feigen Medien und den Parteien, die sich den Staat zur Beute gemacht haben. Sie brauchen Widerspruch und Widerstand.
Erwachen
Vielleicht dämmert es den Deutschen irgendwann in Bälde einmal. Vielleicht merken sie, dass Demokratie mehr ist als eine Bühne für moralische Gesten und angepasstes Nicken. Erwachen bedeutet, den Mut zurückzugewinnen, den man im Komfort verloren hat. Freiheit wächst, wenn Menschen wieder zu sich selbst stehen – mit offenen Augen, klarem Geist und ruhigem Herzen. Sie braucht keine Helden, keine Parolen, keine Ideologen. Sie braucht Menschen mit Haltung, die bereit sind, zuzuhören, zu zweifeln, zu reden.
Weisheit ist die leise Schwester der Freiheit. Wo sie wieder spricht, wird das Land wach. Dann wird aus Bühne wieder Öffentlichkeit, aus Publikum wieder Bürgerschaft. Das braucht es jetzt dringender denn je.




