Selbstbestimmte Männer 

Der politpsychologische Frühstückssmoothie #48

Viele Männer leiden unter übermäßiger sozialer und emotionaler Abhängigkeit von wichtigen Frauen in ihrem Leben, oft ohne dass ihnen dies bewusst ist. Ihr Leben ist oft über Jahre und Jahrzehnte fremdbestimmt. Die Mütter und Partnerinnen mit ihrem starken emotionalen Einfluss bestimmen das Leben von Männern viel stärker als dies umgekehrt der Fall ist. 

Jungen werden heute in starkem Maße in Bezug auf ihre Geschlechtsidentität negativ und verunsichernd erzogen. Letztendlich kann diese Abhängigkeit von Frauen im Leben von Männern dahin führen, dass sie ihr Leben für jemand anderen führen, aber nicht für sie selbst. War dies früher die Nation bzw. das Reich, für die Millionen Männer ihr Leben opferten, besteht die Problematik heute in übermäßig fremdbestimmten und abhängigen Beziehungen. Dies entspricht bereits alten Modellvorstellungen (Minne, Romantik), erweist sich aber heutzutage als dysfunktional in Anbetracht von Scheidungsregelungen (Unterhaltszahlungen, Umgangsrecht) und Genderquoten. 

Eine auf psychische Gesundheit und persönliche Stabilität orientierte, funktionale Erziehung würde altersangemessen die Entwicklung von Selbstständigkeit und Selbstbestimmtheit des Kindes fördern. Während am Lebensanfang Schutz, Wärme, Fürsorge und Liebe unabdingbare Voraussetzungen sind, sollten im späteren Verlauf auch die Neugier, Entdeckungsfreude, die kognitive Förderung und emotionale Ausdrucksfähigkeit durch die Eltern gefördert werden. Neben der Mutter, die zunächst in der Bindungsentwicklung (auch schon pränatal) die zentrale Rolle spielt, ist die Präsenz und Liebe des Vaters von zentraler Wichtigkeit. 

Männerbashing

Durch Medienbotschaften, Lehrkräfte und oft auch die eigenen Eltern werden Männer vielfach abgewertet, das gehört heute fast schon zum „guten Ton” für Progressive. Männer lernen früh im Leben, dass Mannsein und Männlichkeit negativ besetzt und toxisch sein kann bzw. ist. 

Die feindselige Akzentuierung alles Männlichen ist in vielen Medien, politischen Zirkeln und gesellschaftlichen Subgruppen heute Alltag. Die Verunglimpfung weißer, alter Männer ist längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen und wird von vielen, die es betrifft, sogar noch mitgetragen. Die Protagonisten dieses Männerhasses („Misandrie“), halten sich für progressiv, sind jedoch einfach nur voller Hass und Hetze. 

Welche Spuren dies auf die lange Sicht hinterlassen wird, ist heute noch nicht in Gänze absehbar. Ich bin sicher, dass das flächeneckende und systematische Abwerten von Männlichkeit dereinst noch größere gesellschaftliche Probleme auslösen wird, als dies heute schon der Fall ist. 

Bei den Männern führt dieses soziale Klima jedenfalls schon heute zu übermäßiger Anpassung, Angst und Selbstwertproblemen einerseits, aber auch zu Wut, Widerstand und Überbetonung des Männlichen andererseits. Es ist durchaus vorstellbar, dass dereinst dominant-patriarchale Muster in Kombination mit der ungezügelten islamischen Zuwanderung in unserem Land die Oberhand gewinnen. Dies wäre eine aus liberaler Sicht ganz und gar nicht wünschenswerte Zukunft. 

Deshalb gilt es, diesen dysfunktionalen Entwicklungen heute ein Ende zu setzen. Im Vordergrund muss die Gleichwertigkeit aller Menschen stehen, und das beinhaltet eben auch die Gleichwertigkeit von Männern und Frauen. Wo Misogynie bekämpft wird, muss auch Misandrie bekämpft werden. Die Rechte aller Menschen müssen stets im Zentrum der öffentlichen und politischen Aufmerksamkeit stehen. Der heutige Zustand mit der einseitigen Überbetonung der Frauenperspektive und der Ignoranz der Männerperspektive ist nicht hinnehmbar.

Misandrie als konformes Verhalten

Jungen, die in einer männerfeindlichen Atmosphäre aufwachsen, tragen ein größeres Risiko, neurotische Störungen zu entwickeln. Sie zeigen außerdem mehr Selbstwertprobleme, Ängste und Depressionen. Sie werden damit auch auf dem Partnermarkt weitgehend unattraktiv, weil sie die bevorzugten Qualitäten junger Frauen in Richtung Beschützer, Stärke und Erfolg nicht erfüllen. Sie erleben oft Probleme, eine passende Frau als Partnerin zu finden, was bis zur Symptomatik des unfreiwillig ohne Sexualität lebenden Mannes („incel”, involuntary celibate, unfreiwilliges Zölibat) führen kann. 

Die entsprechenden Misserfolgserlebnisse verstärken die schon bestehende Problematik weiter. Zu den neurotischen Problemen kommen nicht selten problematischer Substanzkonsum (Alkohol, Drogen), exzessive Verhaltensweisen (Glücksspiel, Pornokonsum) und Suizidalität. 

Für andere Jungen bedeutet die männerfeindliche gesellschaftliche Umwelt einen Widerspruch zu ihren kulturellen Werten. Insbesondere Jungen aus islamischen Kontexten können mit der hyperfeministischen westlichen Wertewelt nichts anfangen, lehnen diese nachhaltig ab und zeigen verstärkt ihre patriarchale Orientierung. Diese wird in ihren Familien im Regelfall vorgelebt und dann auch bei ihnen verstärkt. Einer Frau nicht die Hand zu geben, ist dabei noch eines der milderen Symptome. 

Grenzen und Chancen der Selbstbestimmtheit 

Um ein zufriedenes, psychisch gesundes Leben zu führen, ist Selbstbestimmtheit unbedingt notwendig. Das Ausmaß an Selbstbestimmtheit mag dabei variieren. Selbstbestimmtheit ist im Kern die Möglichkeit, über sein Leben in hohem Maße zu bestimmen und längerfristig nicht unguten, zerstörerischen Fremdeinflüssen ausgesetzt zu sein. 

Natürlich gibt es viele Dinge und Ereignisse, die nicht beeinflusst und bestimmt werden können. Um die geht es hier auch nicht. Die Fähigkeit, beeinflussbare von nicht beeinflussbaren Dingen zu unterscheiden, ist eine wichtige Grundvoraussetzung für Selbstbestimmtheit. So kann ein Mann seine körperliche und psychische Fitness sehr gut durch eigenes Verhalten (Disziplin, Selbstkontrolle, Weisheit) beeinflussen, aber eine genetisch bedingte oder durch Lebensereignisse eingetretene Schwäche oder Erkrankung liegt außerhalb des Beeinflussbaren. Der Umgang damit ist jedoch beeinflussbar.

Fremdbestimmtheit in Partnerschaften

In Partnerschaften zeigen sich Probleme mit der Selbstbestimmtheit meist besonders deutlich. Wenn der Mann Dinge tut, die ihn selbst auf Dauer deutlich schädigen, weil er seiner Partnerin gefallen will und entsprechend viele Gefallen tut, ist dies ein untrügliches Zeichen von Fremdbestimmtheit. Im Hintergrund können starke Ängste und Abhängigkeiten bei den Männern bestehen, insbesondere vor Verlassenwerden, Einsamkeit, Zurückweisung und Liebesverlust. 

Selbstbestimmtheit beginnt mit der Wahrnehmung der eigenen Grenzen, der unabdingbaren Bedürfnisse und der Verwirklichung dieser Basiselemente im eigenen Leben. Hinzu kommt die Erkenntnis, dass manche Wünsche und sogar tägliche Selbstverständlichkeiten im Verhalten der Partnerin im Kern Zumutungen sind. Erwartet eine Partnerin mit gutem Einkommen, dass ihr Mann alle Kosten des täglichen Lebens trägt, entspricht das einerseits dem klassischen Rollenmodell, dass sie an anderer Stelle als Patriarchat heftig kritisiert, sich im eigenen Alltag aber gerne gefallen lässt. Eine Zumutung für den Mann!

Wird nach einer Trennung oder Scheidung der Zugang zu den Kindern für den Vater reduziert, streng limitiert und im Alltag sabotiert, so dass er völlig unterbleibt, leidet der Mann darunter oft massiv. Die Beziehung zu den Kindern bleibt langfristig oft auf der Strecke. Es entwickelt sich eine – oft ein Leben lang andauernde – Eltern-Kind-Entfremdung, die auch die Kinder dauerhaft schädigen kann. Eine Zumutung für den Vater!

Wenn ein Mann sich in der Situation wiederfindet, dass er fälschlicherweise eines Gewalt- oder Missbrauchsdelikts gegenüber Partnerin oder Kindern bezichtigt wird, dass dies aber eine erfundene, also falsche, Anschuldigung ist, kann dies seine gesamte wirtschaftliche und soziale Existenz zerstören. Rechtspsychologische Studien in USA zeigen, dass mindestens ein Drittel solcher Anschuldigungen frei erfunden, also erlogen, sind. Überführte Täterinnen müssen dafür in Deutschland keine relevante Bestrafung befürchten. Mehr als eine Zumutung für den unschuldigen Mann!

Diese wenigen Beispiele zeigen, wie vorsichtig Männer in der heutigen Gesellschaft sein müssen. Ihre Gutmütigkeit und Leichtgläubigkeit werden schnell als Naivität und Ahnungslosigkeit ausgenutzt. Weitere Beispiele aus der Arbeits- und Familienwelt ließen sich zusätzlich mühelos finden. Im Hintergrund sind dafür Negativzuschreibungen der feministisch dominierten Medien gegenüber Männern verantwortlich. Es braucht ein Umdenken, dass die Bedürfnisse von Männern gleichwertig sind und sie an vielen Stellen in der heutigen Gesellschaft die Benachteiligten sind. 

Die Macht der Fremdbestimmung

Grenzüberschreitendes Verhalten, Nonkonformität gegen über Regeln, die nicht hinterfragt werden sollen, und Widerstand im Angesicht von Anpassungsdruck sind bei Jungen häufiger als bei Mädchen zu finden. Diese Verhaltensweisen sind Symptome des Freiheitsstrebens, die in Kindergarten, Schule und Hochschule überwiegend nicht verstanden, sondern von massenhaft feministisch indoktrinierten Fachkräften bekämpft werden. 

Heutzutage präferieren interessanterweise Frauen mehr linke, grüne – und damit dogmatisch-kontrollierende – politische Haltungen, während Männer mehr rechte, libertäre und konservative Haltungen unterstreichen. Das Streben vieler Männer geht in Richtung Freiheit und Selbstbestimmtheit. Oft waren sie in der Geschichte die Vorkämpfer für Freiheit, was in der heutigen Zeit nahezu tabuisiert worden ist. 

Jungentypisches Verhalten – mehr Exploration, Risikofreude, Grenzüberschreitung –, werden vielmehr als Anzeichen toxischer Männlichkeit gedeutet und abgewertet. Das macht es den sich entwickelnden männlichen Jugendlichen schwer, eine gesicherte Geschlechtsrollenidentität zu entwickeln. 

Die Ideologen des linken und radikalfeministischen Lagers wollen dies auch gar nicht, weil alles Männliche in ihren Augen schlecht und toxisch ist. Die Identitätsverwirrung, die ihre Botschaften in Medien und im Bildungswesen stiften, sind also gewollt und gezielt. Es geht darum, so wenige selbstsichere Männer wie möglich in der nächsten Generation zu haben. Sie nehmen lieber identitätsdiffuse Jugendliche mit allen negativen Konsequenzen in Kauf als noch mehr selbstsichere Männer. 

Dabei ist eine männliche Identität heutzutage eine gute Mischung aus Stärke und Sensibilität, Zielstrebigkeit und Mitgefühl, Beschützerfähigkeiten und Empathie und eben Selbstbestimmtheit und Soziabilität. 

Gezielte politische Beanchteiligung

Um mehr Selbstbestimmtheit zu erreichen, bedarf es mutiger Schritte gegen die längst etablierten Fremdbestimmungsgewohnheiten, die schon im Kindergarten beginnen, wo eher die von den Mädchen favorisierten Spiele von den zu 90 Prozent weiblichen Fachkräften implizit auch favorisiert werden. 

Wenn Männer etwa nach Trennung und Scheidung den Zugang zu ihren Kindern ungewollt verlieren, aber Unterhalt bezahlen müssen, ist dies Ausdruck einer politisch gewollten Fremdbestimmung. Diese ist ungerecht und ungerechtfertigt. Sie entspricht einer Ungleichbehandlung von Mutter- und Vaterschaft. Während die Rechte von Frauen über Jahrzehnte gestärkt wurden, haben sich Gesetzgeber und Verantwortliche, d.h. vor allem die Abgeordneten der politischen Parteien, so gut wie nicht um Vaterrechte gekümmert. 

Ganz ähnlich sieht es mit der beruflichen Situation der Männer insgesamt aus. Während allenthalben Genderquoten zugunsten der Frauen eingeführt wurden und deren Karrieren – letztlich auch bei mangelnder Kompetenz – erzwungen werden, wurde nichts Entsprechendes für Männer in wichtigen und dringenden Bereichen installiert. Dies betrifft inzwischen nahezu alle Sozial-, Gesundheits- und Erziehungsberufe, wo Frauenanteile von 50 bis 90 Prozent vorherrschen.

Auch Benachteiligungen am Arbeitsmarkt für junge hochqualifizierte Männer aufgrund von Genderquoten werden immer öfter spürbar. Da werden Männer ausschließlich aufgrund ihres Geschlechts von hoch dotierten Stellen ferngehalten, um eine reale oder fiktive Frauenquote zu erfüllen. Vielerorts sind dort schon Paritäten zwischen Frauen und Männern erreicht, die Quotierung hört jedoch nicht auf, weil es in den Gleichstellungsgesetzen keinen Deckel gibt, der bei Erreichen der Parität die Quotierung beenden würde. 

Konturen zeigen

Nachteile von Männern sind vielen Menschen nicht bekannt: Männer sterben durchschnittlich viereinhalb Jahre früher als Frauen, begehen dreimal so oft Suizid, stellen mehr als 90 Prozent aller tödlichen Opfer von Arbeitsunfällen und verlieren jährlich in über 50.000 Fällen ungewollt den Kontakt zu ihren Kindern nach Scheidung. Schon seit Jahren erreichen ca. zehn Prozent weniger Jungen als Mädchen das Abitur. Ähnliche Entwicklungen an den Hochschulen stehen ins Haus. 

Dies alles ist gesellschaftlicher Sprengstoff. Mit dem hohen gegenwärtigen Ausmaß an Männerfeindlichkeit („Misandrie“) kann es so nicht weitergehen. 

Immer mehr Männer realisieren, wie oft sie fremdbestimmt werden. Wenn sich junge Männer gegen die Wehrpflicht wehren, die in Deutschland nur sie trifft, oder wenn immer weniger Männer heiraten und Kinder bekommen wollen, sind dies Anzeichen des sich wandelnden Bewusstseins. 

Gerade Männer, die aus entfremdenden Kontexten in Familie und Gesellschaft entstammen, sollten ihre Selbstbestimmtheit gezielt stärken. Dies geht nicht von heute auf morgen, sondern ist ein Entwicklungsprojekt, gegen innere Ängste und gesellschaftliche Widerstände. 

Am Anfang steht die Selbstüberprüfung. Kann ich über mein Leben schon ausreichend selbst bestimmen? Oder gibt es Einschränkungen, bei denen ich einseitig verliere?

Männer müssen ihre Zukunft, ihre beruflichen Chancen und ihre familiären und gesellschaftlichen Rollen selbst in die Hand nehmen und faire Behandlung einfordern.

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