Covid-19 und die Wirrungen der Virologie

Biss ein Chinese Ende 2019 in eine Fledermaus oder entfleuchte einem Labor ein fabriziertes Virus? Die Beantwortung dieser Frage interessierte mich immer nur am Rande. Ende 2024 fragte ich mich noch, „Corona – was war das alles nun?“, und schrieb: „Ohne Beantwortung auch der letzten Fragen stellt sich keine innere Stimmigkeit ein.“ 

Inzwischen hat sie sich eingestellt. Dieser Gastbeitrag wird sie in 25 Schritten entfalten; sehr lang, aber geradlinig und grundsätzlich, wie ich hoffe. Auf dass die Bundesrepublik nie wieder so werde wie zwischen 2020 und 2023. 

Es geht hierin weder um Corona-Maßnahmen noch um die Impfstoffe, ja nicht einmal wirklich um die Regierung – sondern um die Unstimmigkeiten, Widersprüche und Gefahren, die die Virologie der Atemwegsviren seit der Jahrtausendwende begleiten. Nicht sie sind ein Problem, sondern die gesellschaftliche Reaktion auf sie.

1. Vorweg, ich habe keine letzte Antwort auf die Frage, ob „alles geplant“ war – etwa bewusst ein Virus freigesetzt wurde. Solange Beweise hierfür ausbleiben, halte ich es mit „Ockhams Rasiermesser“, also dem Prinzip, die einfachste und am wenigsten voraussetzungsvolle Erklärung vorzuziehen, die mir nahelegt: Der Auslöser/Anfang in Wuhan Anfang 2020 war ein Zufall – weder virologischer Notstand noch Verschwörung. Er wurde aber durchaus planmäßig in geschliffene, vorbereitete Bahnen gelenkt, die mit Planspielen („Event 201“) oder dem Dashboard der Johns-Hopkins-Universität assoziiert sind, jene Strukturen, die sich ca. seit Anfang des Jahrtausends im Dunstkreis der Bill und Melinda Gates Stiftung, der WHO und Big Pharma verfestigt und verstärkt haben.

2. Ich bin weder Virologe noch Epidemiologe, könnte weder einen PCR-Test bauen, noch die komplizierten Rechnungen durchführen, die in den Modellierungen der Covid-Science vorkommen. Es obliegt aber womöglich gerade Journalisten wie mir, jenen Wald zu sehen, den „Fachidioten“ (was nicht unbedingt despektierlich gemeint ist) vor lauter Bäumen nicht erkennen oder aus institutionalisierter Gebundenheit nicht schonungslos beschreiben können.

3. Auf Spurensuche in alten Medienberichten zu Viren und Pandemien sind mir einige Zusammenhänge aufgegangen, die SARS-CoV-1 (2002/2003) und MERS-CoV (2012-13) sowie andere Erkältungsviren umfassen wie ein Adenovirus (USA 2007), aber auch selbstwidersprüchliche Statements Drostens und die Horrormodellierungen des Imperial College Londons. In all diesen Dingen wird die Selbstbezüglichkeit der Covid Science – so will ich dieses gefährliche Denksystem nennen – erkennbar, in der all ihre Gegenstände und Instrumente einander bedingen, ohne aber in der äußeren Realität fest verankert zu sein. Weil dem so ist, bewährte sie sich auch nicht in der Praxis, wie wir drei Jahre lang beobachten konnten. Diese „Wissenschaft“ funktioniert schlicht nicht. Was sie bewirken wollte, das trat nicht ein, weil sie Wirkungszusammenhänge annahm, die es nie gab.

4. Um die entscheidende Erkenntnis vorwegzunehmen: Alles, was über bekannte und weniger bekannte Viren und Pandemien als objektive Datenlage gilt, hängt in Wahrheit massiv von den historisch unterschiedlichen Testinfrastrukturen und ihrer Verwendung ab. Vor diesem Hintergrund lösen sich angebliche Unterschiede zwischen den Atemwegsviren (in Sachen Tödlichkeit, Übertragungsgeschwindigkeit, Symptomatik) in einer grundsätzlichen Ähnlichkeit auf: schnelle Verbreitung, da meistens harmlos, grippale Symptome, Lungenentzündungen möglich.

5. 2007: Der „Tödliche Schnupfen“, der „in der Regel kein Killer“ ist: Damals berichtete der Spiegel unter der Überschrift „Tödlicher Schnupfen“ über eine seit „18 Monaten“ sporadisch in den USA auftretende „bisher unbekannte Variante eines Erkältungsvirus“, „das ungewöhnlich viele Opfer fordert – manche sterben binnen drei Tagen.“

Weiter hieß es, „ein Gegenmittel gibt es nicht“, Auslöser sei ein Adenovirus, das zu den „so weit verbreiteten wie permanenten Quälgeistern des Menschen“ gehöre, „in zahlreichen Varianten“ auftrete und „eine Vielzahl verschiedener Krankheitsbilder“ auslöse. „Von ganz banalen Erkältungskrankheiten über Atemwegsinfekte bis hin zur Lungenentzündung, von Bindehautentzündungen bis zum Durchfall können sie im Spiel sein. Die meisten Menschen bemerken sie allerdings, wenn schlicht die Nase tropft.“

Weil kaum Impfungen vorhanden und auch sonst nichts helfen würde, bestünde die Therapie „in der Regel aus einer Bekämpfung der Symptome“ – was aber „grundsätzlich kein großes Problem ist, denn Adenoviren sind in der Regel keine Killer“, so der beschwichtigende Schluss eines Artikels, der immerhin einen „tödlichen Schnupfen“ im Titel hat.

6. Dreizehn Jahre später, 2020, wird als unerhört gelten, SARS-CoV-2 gleichfalls einen Schnupfen zu nennen – jenes Virus, das ebenso in der Regel kein Killer, aber mitunter tödlich ist, durchaus ein permanenter Quälgeist wurde und eine Vielzahl verschiedener Krankheitsbilder auslöste. Erstaunliche Gemeinsamkeiten, obwohl nach WHO-Expertise Covid-19 mehr Menschenleben forderte als der Erste Weltkrieg und das Adenovirus eine Randnotiz blieb.

7. Wahrheit und Lüge der frühesten Corona-Nachrichten bestehen darin, einerseits von Anfang an korrekt berichtet zu haben: Es gibt keine einzige klinische Besonderheit, die die „rätselhafte Lungenkrankheit in China“ (06.01.2020, Tagesschau) überhaupt mysteriös mache.

„Rätselhaft“ war nur keine Lungenkrankheit, wie andererseits faktisch falsch getitelt wurde, sondern der Umstand, dass kein PCR-Test eines bekannten Erregers auf jene schwer erkälteten Wuhan-Bewohner anschlug. Auf diese Weise – fast unbemerkt und deshalb gefährlich – lässt die Virologie Gewöhnliches plötzlich glaubhaft als etwas Bedrohliches erscheinen – und das aus einer unbegründeten Nervosität („kein bekannter Erreger!“), die sich nur in ihrem Kosmos überhaupt einstellen kann. Hätte niemand getestet, hätte niemand etwas Rätselhaftes wahrgenommen, weil allen verfügbaren Informationen nach auf klinischer Ebene nichts auffällig war.

Doch auch, wenn „vor allem unter Fieber“ gelitten wurde, seien „Erinnerungen an die SARS-Pandemie, die Ende 2002 begann und bis Juli 2003 andauerte“, geweckt worden – unaufgearbeitete Ängste also, die auf der unsinnigen Vorstellung beruhen, wonach China seinerzeit eine Seuche irgendwie vertuscht habe, indem es nichts gegen sie unternahm. Was muss das für ein Löwe sein, der sich ungezähmt in Schafsherden verstecken lässt?

8. SARS-CoV-1 soll nämlich in der Regel ein Killer und gerade kein Schnupfen gewesen sein. So jedenfalls informiert besagter Spiegel-Artikel mit Bezug auf dpa-Informationen, die den offiziellen Wissensstandard wiedergeben: Nach einem ersten Ausbruch in China seien „mehr als 8000 Menschen weltweit“ erkrankt, „in rund 30 Ländern und auf sechs Kontinenten“:

„Wahrscheinlich … verbreitete es sich über Husten und Niesen von Mensch zu Mensch. Reisende trugen das Virus um die Welt. Bei knapp jedem zehnten Patienten führte die Infektion zum Tod. Nach offiziellen Angaben starben während der weltweiten Epidemie 774 (!) Menschen an der schweren Atemwegserkrankung.“ So blickte man am 31.12.2019 zurück auf den „Ausbruch des Severe Acute Respiratory Syndrom (SARS)“, das mit diesen Daten bereits „zu den gefährlichsten Infektionswellen der jüngeren Zeit“ gehört habe.

9. Aufgetischt wird einem hier von offizieller Seite aus folgendes: SARS-CoV-1 sei ein weltweit verbreiteter Erreger gewesen, bei dem „bei knapp jedem zehnten Patienten“ die „Infektion zum Tod führte“ (also IFR 10 Prozent) – ein unbemerkt über „über Husten und Niesen“ verbreitetes Killervirus also, an dem dennoch „nur 774 Menschen“ verstarben. „Reisende trugen das Virus um die Welt.“

Beides – weltweite Verbreitung über banale Symptome, wobei jeder zehnte, der angeniest wird, ins Gras beißt – kann nicht zugleich wahr sein – doch das scheint „der Wissenschaft“ nicht einmal aufzufallen.

10. PCR-Testen zu Zeiten Nickelbacks und Drostens Rätsel: Gegenüber dem Stern wird der Virologe rund vier Monate später, am 21. März 2020, etwas genauso Paradoxes formulieren, nur umgekehrt: SARS-CoV-2 sei „ein fünftes menschliches Erkältungs-Coronavirus“, das „bleiben wird“, könne aber zugleich „eine riesige humanitäre Katastrophe“ herbeiführen, weil es so ansteckend sei: „Ich hätte nie gedacht, dass SARS auf diese Weise wieder zurückkommt. Mich wundert immer noch, dass dieses neue Virus, obwohl es so nah mit dem alten SARS-Virus von 2002/2003 verwandt ist, so unterschiedlich ist in seiner Übertragungsfähigkeit. Seine schnelle Vervielfältigung im Rachen macht es so ansteckend.“

Was Drosten immer noch wundert, ist leicht zu erklären: Im Jahr 2002/03 – fast vergessene Popstars wie Nickelback („How you remind me“) und Eminem („Lose Yourself“) führen die globalen Charts an – kam schon deshalb niemand auf die Idee, flächendeckend Gesunde (Asymptomatische) und mild Erkrankte zu testen, weil die Infrastruktur dafür nicht vorhanden war. ​Bei SARS-CoV-1 wurde die PCR-Diagnostik noch vorrangig bei Personen mit deutlichen Symptomen und epidemiologischen Risikofaktoren eingesetzt, weshalb der Großteil der Infektionen unbemerkt blieb: ein Virus, das nur hier und dort auftaucht, statt in explodierenden „Neuinfektionen“ omnipräsent zu sein, erscheint freilich nicht besonders ansteckend.

11. Die ungetestete, daher unbemerkte Schnupfenseite von SARS-CoV-1, wenngleich es durchaus schwerere Verläufe gab. Hätte man den SARS-CoV-1-Test auf hustende oder niesende, gar symptomlose Menschen ausgeweitet, so hätte man dieses Virus vermutlich ähnlich oft gefunden, womit sich das schwerwiegende SARS-CoV-1 mit IFR 10 Prozent ebenso als Erkältungsvirus entpuppt hätte, das wie sie alle auch mal eine gefährliche Lungenentzündung auslösen kann (so die Immunabwehr etwa altersbedingt versagt, dazu später mehr). So wäre dann auch plausibel, warum es von Reisenden in alle Herren Länder getragen wurde.

12. Ironischerweise gilt nun: Hätte man beim Testen damals wie heute auch die Verschnupften ins Blickfeld genommen, so hätte man erst damit Neil Fergusons Horror-Modellierungen über Millionen von Toten ermöglicht: Nur, wer die Schnupfenseite aufklärt, kann das Massensterben modellieren – Covid Science.

Die Sterblichkeitsrate (IFS) wäre einerseits zwar deutlich gesunken, andererseits wären die Fallzahlen gestiegen – was man wiederum als schnelle Verbreitungsfähigkeit (hohen R-Wert) hätte deuten können. Auch mit einer abgeschwächten IFS (sagen wir 0,6 Prozent) hätte sie noch derart hochgerechnet werden können, dass mindestens das Gesundheitssystem überlastet (Bundesregierung) wird, wenn nicht Szenen wie aus der Zeit der Pest einträten (Imperial College London).

13. Die historische Möglichkeitsbedingung der Corona-Krise besteht folglich darin, dass Anfang 2020 international-synchron mit einem Corona-Test in nie gekannter Dimension auf ein Atemwegsvirus hin getestet wurde und man die Ergebnisse in Echtzeit auf einem Dashboard präsentierte bzw. explodieren ließ. What could possibly go wrong? Bei 6,8 Millionen Toten (rot) und 13,8 Millionen Impfdosen (grün) war dann Pandemie-Ende.

14. Dass der stupide aufsummierte Datensalat als seriöse Wissenschaft durchging, setzt den erfolgreichen Aufbau jener globalistischen Strukturen voraus, aus denen in Deutschland Wissenschaftler (Drosten, Buyx), Behördenleiter (Lothar Wieler) und Politiker (Spahn, Lauterbach) hervorgingen. An den Schnittstellen der Macht befanden sich ideologisch ähnlich gepolte Leute und erklärten eine geradezu amateurhaft lächerliche Pseudowissenschaft zur Regierungslinie – „Follow the Science“.

15. Die strukturelle Möglichkeitsbedingung des Corona-Wahns liegt jedoch tiefer – und zwar in einer Virologie, die sich in die klinische Diagnostik einmischt, wo sie nur Verwirrung stiftet und kategorisch nichts beizutragen hat. Jeder weiß im Grunde, dass der PCR-Test einem Arzt nicht bei der Therapierung hilft. Nun beschäftigt sich die Virologie seit Drosten verstärkt mit Atemwegsviren, die sie seit 2003 hier und dort entdeckt. Bisweilen führt das dazu, dass ihnen eigenständige Krankheiten zugeordnet werden, die einen eigenen ICD-Code bekommen – wobei das definitorische Kriterium kein Symptom, sondern der Erreger ist.

16. Wie unsinnig das ist, demonstrieren Ärzte täglich überall auf der Welt, indem sie bei Atemwegserkrankungen Therapien verschreiben – ohne dafür den spezifischen Erreger zu ermitteln. Ärzte unterscheiden einerseits zwischen bakteriellen Pneumonien, gegen die bewährte Antibiotika zum Einsatz kommen können, und andererseits viralen Pneumonien, die nicht geheilt, sondern nur symptomlindernd bekämpft werden, zur Not mit Sauerstoffzugabe. Medizinisch ist der Test schlicht wertlos.

17. Die Philosophie unterscheidet nach Aristoteles zwischen wesentlichen und akzidentellen Eigenschaften. Wesentlich ist das, was ein Ding zu dem macht, was es ist – was es in seiner Identität und Unterscheidbarkeit begründet. Akzidentell hingegen ist das, was zufällig hinzutritt, ohne das Wesen zu verändern. Atmen ist eine akzidentelle Eigenschaft des Menschen, weil er sie mit den Tieren teilt, während die menschliche Geisteskraft sein Wesen ausmacht.

18. Weil Covid-19 kein klinisches Wesen besitzt, war die Pseudo-Krankheit nicht durch ärztliche Beobachtung zu diagnostizieren, sondern nur durch einen positiven PCR-Test. Man stelle sich zwei Menschen vor, die jeweils Kopfschmerzen nach einer Schlägerei haben. Der eine wurde von einer weißen, der andere von einer schwarzen Hand geschlagen. Eine Krankheit über ihren Test zu diagnostizieren ist so, als ob man die Kopfschmerzen des einen von denen des anderen unterscheiden will, indem man die Hautfarbe der Fäuste untersucht. Die Farbe der Hand spielt aber keine Rolle. Covid-19 wurde als „anders“ diagnostiziert, indem man auf die „Hand“ schaute – nicht auf die Symptome. Und man schaute auf die „Hand“, weil Impfungen gegen spezifische Viren gerichtet werden. Eine Impfung rechtfertigt sich durch die Krankheit, die sie bekämpft, daher rührt das Interesse, sie nach ihren viralen Auslösern zu benennen. Es ist ein pharmaindustrieller Übergriff auf die medizinische Diagnostik.

19. Die grundsätzliche Konstitution von Erkältungsviren besteht darin, seit jeher sowohl harmlos als auch tödlich gewesen zu sein. Es ist ein nur scheinbarer Widerspruch, da dasselbe Virus für den einen tödlich und den anderen harmlos sein kann, je nach Konstitution des Betroffenen. Der Vater der Mikrobiologie, Louis Pasteur († 28. September 1895), soll auf dem Sterbebett seinem Gegenspieler Antoine Béchamp schlussendlich recht gegeben haben: „Die Mikrobe ist nichts, das Milieu ist alles!“

Weil das Milieu alles ist, kann selbst ein Schnupfen tödlich sein.

20. Louis Pasteurs Erkenntnis erhellt heute noch, warum die Datenproduktionen auf virologischer Seite so widersprüchlich ausfallen, während auf medizinischer Seite die Dinge so einfach liegen:

Weil das Milieu alles ist, das Virus nichts, entsprach die durchschnittliche Corona-Sterblichkeit der hiesigen Lebenserwartung.

Weil das Milieu alles ist, das Virus nichts, sind die „Corona-Toten“ nur selten „an“ und meistens „mit“ Corona, aber – und das ist die entscheidende Seite – hauptsächlich an natürlicher, altersbedingter Schwäche gestorben, die sie genauso anfällig gegenüber anderen Viren machte, die ebenso in ihnen positiv getestet hätten.

Weil das Milieu alles ist, das Virus nichts, fand Rechtsmediziner Klaus Püschel durch Obduktionen im Frühjahr 2020 heraus, dass die „Corona-Toten“ aufgrund Vorerkrankungen gestorben seien.

Weil das Milieu alles ist, das Virus nichts, wird überhaupt fragwürdig, ihm intrinsische, wesentliche Eigenschaften zuzuschreiben, die sich mathematisch fixieren lassen in Form von R-Wert- und IFRs, die – wie wir gesehen haben – von den Bedingungen abhängen, unter denen sie ermittelt werden.

Im Grundsatz scheint das niemand anderes besser als Christian Drosten verstanden zu haben.

21. „Kerngesunde MERS-Fälle“, bei Sterberate von 22 Prozent: So wenig wie bei SARS-Cov-1 kam man bei MERS im Jahr 2012 auf die Idee, gesunde oder mild erkrankte Menschen zu testen, weil man gar nicht versuchte, das Virus aufzuhalten und einzudämmen. (China brachte die Welt auf diese Idee, indem es Wuhan abriegelte.)

2014 leuchtete Drosten gegenüber der Wirtschaftswoche auch ein, warum die Ausweitung der Testpopulation die Daten verzerrt: Die PCR-Methode sei so sensibel, dass sie „ein einzelnes Erbmolekül dieses Virus nachweisen kann“. Schon ein kurzer, symptomloser Kontakt mit dem Erreger – etwa ein „Huschen über die Nasenschleimhaut“ – könne ausreichen, um eine Person als Fall zu erfassen, auch wenn sie „eigentlich kerngesund“ sei. Dadurch, so Drosten, erscheinen in der Statistik plötzlich auch milde und symptomfreie Verläufe, wo zuvor nur schwer Todkranke gezählt werden. „Auch so ließe sich die Explosion der Fallzahlen in Saudi-Arabien erklären. Dazu kommt, dass die Medien vor Ort die Sache unglaublich hoch gekocht haben.“

22. Zur Explosion der globalen Fallzahlen trug Drosten bei SARS-CoV-2 dann entscheidend bei, indem er eben diese auf symptomlose Patienten ausgedehnte Testpraxis zum Mittel der Prävention erklärte. Was Drosten 2014 in Saudi-Arabien kritisierte, befeuerte er 2020 in China und darüber hinaus tatkräftig. Woher rühren diese inneren Widersprüche im Denken Drostens?  Weil ihn Journalisten in Interviews nie mit ihnen konfrontierten, ist unklar, ob er sie überhaupt kennt. So oder so ist bei Drosten ein konformistischer Nachvollzug „der Wissenschaft“ zu beobachten, der er berufliche Existenz und Reputation, vielleicht auch soziales Umfeld verdankt.

23. Die Modelle des Imperial College London arbeiteten mit Zahlen, die es historisch einmalig gab: Erst die massenhafte Testung erlaubte es, die entsprechenden R-Werte anzunehmen, die selbst bei niedrigen (aber über Influenza liegenden) Infektionssterblichkeiten Millionen Tote beschworen. Wie Neil Ferguson vorging, spottet jeder Vernunft. Der Schlüsselsatz: „On the basis of the observed doubling time in the incidence of deaths across Europe (6), we use a central estimate of the basic reproduction number (R0) of 3.0.“ Anhand der Entwicklung der (hochgetesteten) Sterbefälle „schätzte“ er also den R-Wert, den er mit einer ebenso herbeigetesteten Letalität (IFR) in seine Modelle einspeiste; die spuckten dann Exponentialkurven aus, die mit Lockdowns zu brechen seien.

24. Die Höhe des R-Werts war damit Ergebnis gesteigerter Testaktivität. Letztlich war das „exponentielle Wachstum“, von dem Merkel noch ein Jahr später halluzinierte, ein statistisches Artefakt, das den Test-Appellen der WHO entsprang. Deren Kooperationspartner ist das MRC Centre for Global Infectious Disease Analysis, das Ferguson am Imperial College London leitet – das Bill Gates‘ Stiftung sich mit Millionenspenden regelrecht gekauft hat. Eine korrupte Wissenschaft hat sich als Geißel der Menschheit erwiesen.

Ihre Prognosen scheiterten zwar bereits Mitte 2020 an Afrika, wo das Massensterben ausblieb, dennoch wurde die ihr zugrunde liegenden Methode die Entscheidungsgrundlage für die darauffolgenden Lockdowns in Deutschlands. Aber an der Wirklichkeit wurde die Covid Science nicht gemessen.

25. Es gibt unter Kritikern zwei Erklärungen für das, was ab 2020 geschah. Die eine ist laut, empört, einfach – nicht ganz falsch, aber unterkomplex: „Alles war geplant. Es war eine Verschwörung.“ Die andere ist stiller, komplexer, unspektakulärer – aber wahrscheinlich zutreffender: Es folgte zwar einem Plan, aber nicht einem Masterplan, sondern Strukturen, die seit Jahrzehnten ausgebaut werden. So kreierte man Zahlen in abenteuerlicher Größenordnung, die sich theoretisch schon 2007 mit einem Adenovirus hätten produzieren lassen, so wie mit anderen Erkältungsviren auch. Denn was tun Viren, wenn die Aufmerksamkeit nicht mehr von ihnen loskommt? Sie führen in die Irre.

Covid Science – a whole world of „knowledge“, intrinsically fucked.

In tiefer Dankbarkeit für Thomas Maul (R.I.P.).

Zusammenfassend:

1. Die Diagnose einer Krankheit darf nicht allein vom Test abhängen, sondern muss ein klinisch fassbares Wesen haben – sonst verliert die Medizin ihre Grundlage.

2. Eine Krankheit, die nur über einen PCR-Test sichtbar wird, aber keine eindeutigen, unterscheidbaren Symptome aufweist, ist keine eigenständige Krankheit, sondern ein semantisches Konstrukt.

3. Epidemische Relevanz darf nicht durch Testhäufigkeit erzeugt werden. Wer mehr testet, findet mehr – aber nicht mehr Krankheit, sondern mehr Signal.

4. Die Letalität eines Virus ist kein fixer Wert, sondern ein Produkt des Testregimes. Das erklärt die auffällige Diskrepanz zwischen SARS-CoV-1 (IFR 10 %) und SARS-CoV-2 (IFR < 1 %).

5. Ohne flächendeckende Tests hätte auch SARS-CoV-2 keine „Pandemie“ ausgelöst, sondern wäre in der Atemwegskrankheits-Statistik untergegangen wie andere Viren zuvor.

6. Virologische Identifikation (per PCR) ist für die klinische Praxis von untergeordneter Bedeutung. Ärzte behandeln Symptome, nicht Erregernamen.

7. Die Panik war programmiert – durch Test, Modellierung und Medienlogik. Was früher lokal geblieben wäre, wurde 2020 global inszeniert.

8. Die Panik war institutionalisiert – die Spuren führen immer wieder in die Big Pharma- und WHO-Szene, deren „Wissenschaft“ korrupt bis zur Selbstdemütigung ist.

9. SARS-CoV-2 hatte keine neue Qualität, sondern eine neue Quantität: der Tests, der Zahlen, der Bilder. Es war das erste virale Ereignis in Echtzeit-Statistik und suggerierter Vollvermessung.

10. Die Virologie muss sich einer erkenntniskritischen Selbstprüfung unterziehen. Wo trägt sie noch zum Fortschritt der Menschheit bei?

11. Die Politik hat ihre Erkenntnisinstrumente wie Naturgesetze behandelt – mit fatalen Konsequenzen für Grundrechte, gesellschaftlichen Frieden und Gesundheit.

12. Ein journalistisches Korrektiv der „Experten“ ist unerlässlich, weil viele Fachwissenschaftler einem Tunnelblick verhaftet bleiben und grundsätzliche Fragen nicht mehr stellen.

Beitrag teilen …

Der nächste Gang …

Dawid Baran Blog

Auf dem Plattenspieler: A-ha

Die KI und die Conditio Humana

2 Kommentare. Leave new

  • Stefan Kromer
    07/08/2025 15:40

    Vielen Dank für den ausführlichen Artikel zum Thema Corona. Muss dennoch etwas Wasser in den Wein schütten.
    Zitat: „10. Die Virologie muss sich einer erkenntniskritischen Selbstprüfung unterziehen. Wo trägt sie noch zum Fortschritt der Menschheit bei?“ Ich möchte gerne diesen Punkt 10 ergänzen, auf dass sich die Virologie in ihren grundlegenden Behauptungen, als da wären Ansteckung und Gefährlichkeit eines Erregers, unabhängig prüfen lassen muss – nach den Leitlinien der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis. Dies, wie von der DFG gefordert, mittels Kontrollexperimenten.

    Antworten
  • Rxiner Nicolaisen
    01/09/2025 0:16

    Was überhaupt nicht thematisiert wird: Mit dem Einfügen der Furinspaltstelle in das andockende Spikeprotein, i s t eine Biowaffe (!) entstanden,
    denn dadurch wird es dem Virus enorm erleichtert (Faktor 10–100) in alle Zellen eizudringen, da Furin geradezu ubiquitär in den Zelloberflächen sich findet.
    Herstellung und Freisetzung ( wahrscheinlich absichtsvoll) sind also schwere Verbrechen, und auch alle Vertuscher ( Brief über angeblich natürliche Herkunft, auch Drosten unter den Verfassern) sind es.

    Antworten

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Fill out this field
Fill out this field
Bitte geben Sie eine gültige E-Mail-Adresse ein.
You need to agree with the terms to proceed

Autoren