Na Servus! – Das war der September 25

Diesen Text gibt es auch als Video mit Wolfgang Herles im Televisor des Sandwirts: Hier.

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Wahn, Wahn, überall Wahn. Einen Herbst der Reformen versprachen die Regierenden. Wer noch dran glaubt, der wird selig. In Wahrheit herrscht die wahnhafte Vorstellung, im Großen und Ganzen könne alles bleiben, wie es ist. Wer es anders sieht, nun, der ist mindestens „rechts”. 

Reiner Wahnsinn, der Sozialstaat – jeder weiß es, dem nicht der Wahn den Verstand raubt –, aber es ändert sich so gut wie nichts. Deutschland ist in sich selbst verstrickt. Selbstzufriedenheit wird zur Staatsräson erhoben. Nichts klappt. Nichts wirkt. Selbst die neue Einwanderungspolitik ändert so gut wie nichts. Je kleiner das Karo der Reformdebatten, desto höher die Belastungen in der Zukunft. 

Nur im Aussteigen sind wir gut. Das Aussteigen aus der Kernenergie hat Deutschland ungefähr so nachhaltig geschadet wie der Ausstieg aus dem Verbrenner und damit der Basis der wichtigsten Branche. Von Umkehr keine Rede. Die Arbeitslosigkeit steigt, die Schulden steigen und der Wahn, der steigt auch. 

Wahn, Wahn, überall Wahn, singt Hans Sachs in der deutschesten aller Opern, in den Meistersingern von Nürnberg. Alles, was geblieben ist von der Erfolgsgeschichte, ist ein Irrsinn von Sozialstaat. Alles, was die Regierenden tun oder auch nicht tun, verbessert nur die Aussichten der AfD. 

Die AfD zu verhindern, ist aber doch das Einzige, was die Regierung noch zusammenhält. Offenbar wollen Merz und Klingbeil die eine Angst mit der anderen austreiben. Der Wähler Angst vor der AfD soll stets größer sein als die Angst der Wähler vor dem Abstieg des Landes. 

Wie aber soll dieses Land wieder auf die Beine kommen, wenn die Gesellschaft verlernt hat zu streiten, wie es sich in einer Demokratie gehört? Wenn mit Zwangsgebühren gepäppelte Medien dabei versagen? Die Debatte um den Auftrag von ARD und ZDF nimmt aus guten Gründen zu. Nur die Anstalten haben noch nichts kapiert. 

Da gibt es eine einzige Sendung, die den linksgrünen Konsens des öffentlich-rechtlichen Propagandaapparats verweigert: „Klar!” – Und schon wird die Moderatorin Julia Ruhs gefeuert. Die Intendanz des NDR beugt sich dem Druck einer linken Redaktionsmafia. Im September regen sich darüber alle möglichen Politiker und Medien auf. Im Oktober, wetten dass …, ist alles vergessen. 

Andere Journalisten haben nichts zu befürchten. Elmar Theveßen etwa, der stromlinienförmige USA-Korrespondent des ZDF, darf nach dem Mord an Charlie Kirk auch noch postmortalen Rufmord begehen, ihm allerlei reaktionäre Absichten unterstellen. Und wenn er schon kein Verständnis für das Attentat äußert, so gibt er doch wenigstens eine Erklärung dafür, dass es so einen erwischt hat.

Auch sonst waren sich die deutschen Medien schnell einig, im Opfer einen rechtsradikalen Fanatiker zu sehen. Der am 10. September in Utah erschossene Politaktivist Charlie Kirk mag befremdlich evangelikal und trumpaffin gewesen sein, aber er setzte auf den Dialog mit Andersdenkenden. Ein, wenn auch irritierend geschäftstüchtiger, Menschenfreund ist er gewesen. Nun wird er missbraucht und benutzt. Von den Linken sowieso und Trump & Co. machen aus der Trauerfeier einen Feldgottesdienst ihrer Bewegung. Sie haben einen Märtyrer. Schon möglich, dass wir uns an diesen 10. September noch lange erinnern, als einem Datum, das die USA noch tiefer gespalten hat, was sicher nicht das Anliegen von Charlie Kirk gewesen ist. Die Hysterie eines Landes im offenen Kulturkampf kostet mittlerweile Menschenleben. 

Vom inneren zum äußeren Unfrieden: Putin testete im September die Verteidigungsbereitschaft der NATO. Russische Drohnen überflogen auch Deutschland. In Polen wurden solche Drohnen abgeschossen. Russische Militärjets verletzten den Luftraum. 

Am 9. September griff Israel wohl erfolglos die Führungsspitze der Hamas in Doha an, in der Hauptstadt des Golfstaat Katar, der als Vermittler in der Sache der israelischen Geiseln wohl unverzichtbar ist. Die Chancen auf Freilassung dieser Geiseln sinken gegen Null. Das Vorrücken der israelischen Militärs in Gaza hilft auch nichts. Es hält nur Netanjahu länger an der Macht und trägt Israel den falschen Vorwurf des Genozids ein.  

Was die linken Antisemiten wollen: genau dieses Gaza mit Auschwitz gleichzusetzen. In diesem Krieg der Propaganda hat Israel schlechte Karten. Antisemiten aller Welt vereinigen sich und westliche Regierungen, auch in Berlin oder etwa in Paris, nehmen aus rein innenpolitischen Gründen Rücksicht auf pro palästinensische Unruhen. Auch die Anerkennung eines Palästinenserstaats wäre nur ein Wahn, der den Nahen Osten nicht wirklich befrieden kann.

Aber vom Wahn zum Wahnsinn ist es bekanntlich nicht weit. Auch nicht in diesem September.

Na servus!

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