10 Gaps zu Lasten der Männer

Sozial geschaffene Unterschiede zwischen den Geschlechtern („Gaps“) und dahinter liegende Diskriminierungen von Frauen („Gender Pay Gap“) beherrschen die öffentliche Diskussion seit einigen Jahren. Der wahre Gender Pay Gap liegt ganz sicher nicht, wie in den Leitmedien in jedem Frühjahr gebetsmühlenartig behauptet, bei 17 bis 21 Prozent. Auch der so genannte bereinigte Gender Pay Gap, der unter Berücksichtigung von Teilzeitarbeitsverhältnissen und Berufswahlentscheidungen auf 2 bis 4 Prozent schrumpft, ist nicht das letzte Wort. Unter Berücksichtigung von Unterhalts- und Versorgungsleistungen und sonstiger Ungereimtheiten der Berechnungen liegt der ominöse Diskriminierungsfaktor bei 0 Prozent. 

Interessanterweise kann niemand diese so eindeutig klingende Zahl bis heute valide beziffern. Der ganze Hype um den Gender Pay Gap verdeckt jedoch geschickt die vielen anderen Gaps und Diskriminierungen, auch und gerade solche, von denen Männer betroffen sind. Diese werden selten oder gar nicht erörtert. Um die wenig bekannten Diskriminierungen von Männern geht es im vorliegenden Beitrag. 

Gerade die öffentlich rechtlichen Medien machen überwiegend einen großen Bogen um Männerfragen, wenn es um Benachteiligung und Diskriminierung geht, während sie auf der anderen Seite nicht müde werden, das Thema „toxische Männlichkeit“ oder  „männliches Patriarchat“ zu propagieren. Männer gelten dann pauschal als gefährlich und obendrein privilegiert. 

Echte oder noch mehr vermeintliche Benachteiligten von Frauen werden durch die Propaganda von der negativen Männlichkeit legitimiert und dann durch eine „positive Diskriminierung“ kompensiert, z.B. durch Quotenregelungen bei Führungsjobs oder durch Ausschlussregelungen für Männer bei Gleichstellungsbeauftragten. Die damit erreichten Besserstellungen, insbesondere akademisch qualifizierter Frauen, schießen inzwischen immer mehr über das ursprüngliche Ziel einer Parität hinaus. Es handelt sich dann nicht mehr um Parität, sondern um echte Überkompensation, wie sie in Leitungspositionen in der öffentlichen Verwaltung und bei Positionen in Gerichten und in öffentlich-rechtlichen Medien immer häufiger zu finden ist. 

Quotenregelungen zählen zu solchen Maßnahmen positiver Diskriminierung. Die Strategie stammt aus der US-amerikanischen Gesetzgebung der „Affirmative Action“, die sich ursprünglich auf die Besserstellung der schwarzen Minderheit bezog. Es handelt sich um gesellschaftspolitische Maßnahmen, die der negativen Diskriminierung sozialer Gruppen in Form gesellschaftlicher Benachteiligung durch gezielte Vorteilsgewährung entgegenwirken sollen. 

Solche Strategien sind jedoch fragwürdig, zum einen wenn sie zu einer klaren und dauerhaften Besserstellung der einst Benachteiligten gegenüber der Mehrheit führen und zum anderen wenn relevante Benachteiligungen gar nicht berücksichtigt werden. Es ist nicht überraschend, dass inzwischen auch in Deutschland immer mehr junge, hochqualifizierte Männer hochdotierte Führungspositionen – vor allem im öffentlichen Dienst und an den Hochschulen – nicht mehr erhalten, weil ihnen alleine aus Geschlechtsgründen eine Frau vorgezogen wird. Hier – und bei den gering qualifizierten Männern – entsteht nach und nach ein männliches Prekariat alleine dadurch, dass die Männer wegen ihres Geschlechts nicht mehr in die Positionen kommen, für die sie geeignet sind. Sie sind dann auch als Ernährer und Familienväter nicht mehr attraktiv und werden auch seltener in diese Rollen gelangen. 

Diskriminierungen und Gaps zu Lasten von Männern

Im Folgenden werden die zehn wichtigsten Benachteiligungen dargelegt, die Männer in der heutigen Gesellschaft betreffen. Dies ist mit einer nachhaltigen Handlungsaufforderung verbunden. Mit anderen Worten: Politik und Gesellschaft können nicht weiter ausschließlich für die Besserstellung von Frauen handeln, während Männer in entscheidenden Bereichen benachteiligt bleiben oder werden. 

Es bedarf einer gesellschaftlichen Sensibilisierung und Maßnahmen zur Verbesserung der Situation. So kann ein wichtiger Beitrag zu tatsächlicher Geschlechtergerechtigkeit – nicht von Ideologien, sondern von empirischen Fakten hergeleitet – erreicht werden. 

Die 10 Gaps im Überblick

  1. Empathiemangel für Jungen und Männer („Gender Empathy Gap“)
  2. Selbstverschleißung und Selbstaufopferung in der traditionellen Männerrolle
  3. Bildungsbenachteiligung für Jungen („Gender Education Gap“)
  4. Männern werden Privilegien unterstellt, auch wenn sie nachweislich keine haben
  5. Väter sind in Scheidungsverfahren immer noch Elternteil zweiter Klasse
  6. Karriere- und Erfolgsdruck plus Familien- und Haushaltsstress
  7. Gefährliche Jobs und tödliche Arbeitsunfälle
  8. Männer sterben früher
  9. Männer begehen dreimal häufiger Suizid
  10. Männer werden häufiger suchtkrank

1. Empathiemangel für Jungen und Männer („Gender Empathy Gap“)

Bei der Bewertung von Opferschaft werden Männer oft nicht gesehen oder gar nicht als Opfer gewürdigt. Wenn feministische Außenpolitik das enorme Leid der Frauen im Ukraine-Krieg beklagt, fällt gleichzeitig auf, dass das größte Opfer, sein Leben als Soldat im Kampf zu geben, auf Seiten der Männer gar nicht erwähnt wird. Das ist Gender Empathy Gap! Männer als Opfer zu sehen, passt nicht in die einseitige Agenda des Feminismus. 

Dies trifft auch auf Fälle häuslicher Gewalt zu, wo etwa ein Drittel aller Betroffenen Männer sind. Die Tatsache, dass die Mehrzahl aller Opfer von Gewalthandlungen in der Gesellschaft Männer sind, ist kaum öffentlich bekannt. Wenn Männer Opfer werden, erfolgt oft vorschnell eine Schuldzuweisung („selbst schuld“) oder es herrscht ein Mangel an Mitgefühl vor. Andererseits werden Frauen öfter und automatisch als Opfer angesehen, auch wenn dies nicht den Tatsachen spricht, was für eine Rollengeneralisierung spricht. Dies spielt bei falschen Anklagen gegenüber Männern eine wichtige Rolle. 

Selbstverschleißung und Selbstaufopferung als traditionelle Männerrolle

Männer haben traditionell in Gesellschaft und Familien immer wieder gelernt, dass sie sich im Alltag zurücknehmen, aber besonders in Notfällen und in Kriegen selbstverschleißen und opfern sollen. Dies betrifft den hohen Einsatz für die Arbeit, die Familie, Hilfe bei Notfällen und im Extremfall auch die rücksichtslose Hingabe des eigenen Körpers oder Lebens im Krieg. 

Für die Mehrheit der Männer in der Geschichte letzten Jahrtausende bedeutete Leben Unterdrückung und Opferrolle. Ins kollektive Bewusstsein hat sich die kulturelle Kardinalregel der Selbstaufopferung am stärksten mit der Rettungsparole „Frauen und Kinder zuerst“ beim Untergang der Titanic 1912 gebrannt. Dabei wurde der geringere Wert des Männerlebens und ihre Verpflichtung zu Mut und Hingabe dadurch bestimmt, dass sie erwachsen sind (weniger Lebenszeit als Kinder) und keine Kinder gebären können (weniger bevölkerungsrelevant als Frauen). 

Aktuell zeigt sich die Verpflichtung zur Selbstverschleißung und Opferschaft dadurch, dass im Ukraine-Krieg Männer zwischen 18 und 60 nicht fliehen dürfen, sondern der Verteidigung des Landes zur Verfügung stehen müssen. Männer, die sich dem widersetzen oder fliehen, werden negativ verurteilt und gelten wie eh und je als Feiglinge. 

Diese Unterscheidung zwischen den Rollen von Männern und Frauen im Krieg wurde bislang öffentlich kaum problematisiert. Von feministischer Seite, die sonst regelhaft Gleichstellung fordert, ist in dieser Sache nichts zu hören. Grundsätzlich sollte entsprechend den radikalfeministischen Forderungen auch im Krieg Gleichstellung bei Kampfhandlungen und Heimatverteidigung gelten. Obwohl bis zu 20 Prozent der ukrainischen Armee aus Frauen besteht und diese tapfer und mutig kämpfen, findet sich im westlichen Feminismus und Genderismus kein Widerhall für diese Gleichstellungsidee. Hier belässt man das Kämpfen und Sich-Aufopfern lieber den Männern wie seit eh und je. Die feministische Außenpolitik gefällt sich in der hypermoralischen Idee, überall benachteiligte Mädchen und Frauen aufzuspüren, kümmert sich jedoch nicht um das Leiden von Jungen und Männern. Diese Diskrepanz macht sie unglaubwürdig und inakzeptabel. 

Weniger Mitgefühl mit Männern in Not bei Männern und Frauen 

So stellt der Ukraine-Krieg 2022 einen interessanten, aktuellen Beleg für den Gender-Empathy-Gap dar. Auch in psychologischen Experimenten konnte wiederholt gezeigt werden, dass männlichen Jugendlichen und Männern in Notsituationen seltener geholfen wird als Mädchen und Frauen. Und dies trifft auf Männer und Frauen als Beobachter der Situation zu. 

Mit anderen Worten: Gerade Männer helfen und beschützen Frauen mehr als sie dies mit anderen Männern tun. Die Beschützerrolle ist in den meisten Männern so tief verankert, dass dies nicht nur Ergebnis von Sozialisation sein kann, sondern auch evolutionäre Ursachen haben muss. Dieses evolutionär und kulturell tief verwurzelte Verhalten widerspricht den pauschalen Verurteilungen von Männern als toxisch und frauenfeindlich. Vielmehr sind dies feministische Ideologien, die auf die Mehrzahl der Männer nicht zutreffen. 

Ein weiterer Bereich, in dem sich das Phänomen der unterschiedlichen Empathie für Frauen und Männer ausdrückt, ist das Strafrecht. Männer erhalten für gleiche Delikte in Strafverfahren häufiger eine Haftstrafe und – wenn Frauen auch mit einer Haftstrafe verurteilt werden – längere Haftstrafen. Mit anderen Worten: Richter, Schöffen und Geschworene, gleich welchen Geschlechts, zeigen weniger Empathie und Milde mit männlichen Tätern im Vergleich zu weiblichen. Zum Thema insgesamt siehe auch www.genderempathygap.de 

2. Bildungsbenachteiligung für Jungen („Gender Education Gap“)

Auch im Bereich der schulischen Bildung kommt es zu einer latenten Benachteiligung des männlichen Geschlechts. Bei mehr als 90 Prozent Erzieherinnenanteil in den Kindergärten und knapp 89 Prozent weiblichen Lehrkräften an den Grundschulen haben Jungen es oft schwierig, Rollenmodelle für männliches Verhalten zu finden. Ihr Verhalten wird häufiger negativ stigmatisiert, weil es nicht den weiblichen Rollenerwartungen entspricht. 

Nicht allen weiblichen Fachkräften gelingt es nämlich, sich Jungen und Mädchen gegenüber in gleicher Weise akzeptierend und empathisch zu verhalten. Selbst wenn das wildere Spielen, Toben und Konkurrieren von Jungen akzeptiert und verstanden wird, was oft nicht der Fall ist, können seitens der weiblichen Fachkräfte unbewusste Vorurteile und Ressentiments bestehen. Mehrere Studien konnten zeigen, dass wortgleiche Aufsätze zu unterschiedlichen Benotungen führten, je nach dem, ob der Name eines Jungen oder eines Mädchens darüber verzeichnet war. Jungen erhielten tendenziell schlechtere Noten. Junge zu sein, ist heutzutage im Bildungsbereich ein Risikofaktor hinsichtlich Diskriminierung.

Die Schieflagen bei den Fachkräften im Primärbereich sind am Ende problematisch für Jungen. Sie interessieren die Gleichstellungsbeauftragten (alles Frauen!) nicht, obwohl dies ein wichtiger Tätigkeitsbereich wäre. Der Mangel an Männern in diesen Berufen wird zwar gerne beklagt, die Maßnahmen zur Veränderung bleiben jedoch auffällig matt. Schon heute schließen durchschnittlich je nach Bundesland 6 bis 10 Prozent weniger Jungen eines Jahrgangs mit dem Abitur ab als Mädchen. In NRW waren zuletzt von allen Abiturienten 55 Prozent Mädchen und 45 Prozent Jungen. 

Der Effekt wird sich in Kürze bei Hochschulabschlüssen ebenfalls zeigen und danach in der Arbeitswelt bei hochqualifizierten Fachkräften auch auftauchen. In der Politik und Presse wird der hohe Anteil weiblicher Abiturienten meist als Erfolg der Gleichstellungspolitik gefeiert, ohne das realisiert wird, welche negativen Auswirkungen auf Gesellschaft und Familien das Ungleichgewicht zwischen den Geschlechtern haben wird. Es ist höchste Zeit, dass Bildungspolitik und Wirtschaft gegensteuern. 

3. Männern werden Privilegien unterstellt, auch wenn sie nachweislich keine haben

Männer leben öfter in prekären Verhältnissen wie Wohnungslosigkeit, Strafhaft oder sind häufiger in prekären Arbeitskontexten (siehe Pkt. 7) tätig. Auch sind sie zunehmend von schlechterer Bildung betroffen (siehe Pkt. 2). Trotzdem werden ihnen pauschal Privilegien und Vorteile unterstellt, die aber in Wirklichkeit wenige Männer – wie auch Frauen – genießen, nämlich die Mitglieder des modernen Oligarchiats. 

Es gibt kein patriarchales System, das Männer grundsätzlich begünstigt. Das immer wieder von feministischer Seite bemühte Narrativ einer patriarchalen Verschwörung der Männer entpuppt sich bei kritischer Prüfung als eine Verschwörungserzählung, eine Illusion. Damit werden die Männer in der westlichen Welt immer wieder zu Tätern, die Frauen zu Opfern gemacht, geradezu in ihren Rollen einzementiert. Das nutzt den radikalen Feministinnen in Medien, Verwaltungen sowie Politik und ist ihr Geschäftsmodell. 

Männer sind extremer in allem – die Extremitätshypothese 

Vielmehr sind Männer sowohl in herausgehobenen als auch in benachteiligten gesellschaftlichen Positionen übermäßig häufig vertreten. Dies wiederum hat vielfältige Gründe, von stärkerer Leistungsmotivation auf der einen bis hin zu geschlechtsbezogener Benachteiligung auf der anderen Seite (siehe Pkte. 2 und 7). 

Männer zeigen mehr extreme Verhaltensweisen und weisen mehr Zugehörigkeiten zu Extremgruppen auf als Frauen. Dies trifft auf höchstbegabte Schachspieler, Hyperintelligente und Machtmenschen auf der einen Seite zu sowie auf Messies, Wohnungslose und Minderintelligente auf der anderen Seite. Das Phänomen dahinter, die „Extremitätshypothese“, zeigt, dass es nicht um Privilegien, sondern um die Verteilung von Eigenschaften und Merkmalen in den beiden Grundgesamtheiten der Männer und Frauen geht. 

Wenn es sich um das Thema Privilegien handelt, ist das ein Phänomen von Oligarchien. Diese werden natürlich oft von Männern dominiert, es handelt sich dabei aber um sehr wenige, so dass die Mehrheit der Männer ganz und gar nicht in Bezug auf Besitz, Geld und Macht als privilegiert zu betrachten ist. Männern pauschal zu unterstellen, sie verfügten über mehr Privilegien als Frauen und dass dies Ausdruck eines geheimen Machtsystems mit gläserner Decke sei, ist Zeichen eines wenig reflektierten und empirisch nicht fundierten ideologielastigen Blicks auf die Welt. Kurz: Es ist Unfug! 

Aber leider glauben noch allzu viele Menschen daran. Die Realität des Lebens von Männern und Frauen ist eine andere als die der Genderideologen und Feministinnen.

4. Väter sind in Scheidungsverfahren immer noch Elternteil zweiter Klasse

Jährlich sind in Deutschland mehr als 120.000 Kinder durch die Scheidung ihrer Eltern betroffen. Hinzu kommen viele Partnerschaften ohne Trauschein, bei denen ein Kind geboren wurde und aufgewachsen ist. Mehr als 100.000 Kinder jährlich verlieren den dauerhaften, engen Kontakt zu ihren Vätern, oft gegen den erklärten Willen des Vaters (siehe auch https://mens-mental-health.de/maenner-als-vaeter/).

In den familiengerichtlichen Auseinandersetzungen drohen den Vätern, wenn sich die Ex-Partner nicht einigen können, regelhaft Benachteiligungen, was den intensiven Umgang mit ihren Kindern angeht. Oft herrscht noch ein Residenzmodell mit einer 14-Tages-Besuchsregelung beim Vater vor, was bedeutet, dass die Kinder 12 Tage bei der Mutter und dann 2 Tage beim Vater sind. Gegen das von vielen Kinder- und Familienexperten favorisierte Wechselmodell (das Kind lebt 1 Woche bei der Mutter und dann 1 Woche beim Vater) bestehen oft noch Bedenken. 

Vor allem gelingt es noch zu oft, die Rechte der Väter offen oder subtil zu sabotieren („Das Kind will nicht zu Dir“) und dadurch mehr und mehr für eine Entfremdung zwischen Kind und getrennt lebendem Elternteil (in ca. 90 Prozent der Fälle der Vater) zu sorgen. 

Jugendämter und Familiengerichte sind sehr unterschiedlich für diese Problematiken sensibilisiert und oft noch nicht bereit, sich mit dem Problem der Eltern-Kind-Entfremdung (EKE) zu befassen. Dabei ist schon lange bekannt, dass durch EKE (englisch: Parental Alienation Syndrome PAS) nicht nur der getrennt lebende Elternteil benachteiligt und psychisch gestresst wird, sondern dass vor allem die entfremdeten Kinder nachhaltige, oft lebenslange Schäden davontragen. Darüber hinaus erleben geschiedene Väter oft demütigende und entwertende Interaktionen mit wenig sachkundigen Fachkräften bei Jugendämtern und bei familiengerichtlichen Gutachtenerstellungen. 

Vor allem aber sind sie gegenüber den Müttern, die lieber alleine erziehen als sich mit ihren Ex-Partnern zu arrangieren, wehrlos und oft das Objekt für Rache und Eifersucht. 

Schließlich kommt es auch zu starken finanziellen Belastungen des getrennt lebenden Vaters, zum einen für die Ex-Partnerin und die Kinder. Aber wenn sich die Kinder erfreulicherweise sogar viele Tage im Monat beim Vater aufhalten, muss dieser den vollen Monatsunterhalt zahlen. Es zeigt sich: Bei dem vermeintlich fortschrittlichen Scheidungs- und Unterhaltsrecht werden Väter auf vielfältige Weise benachteiligt und bestraft. Es ist so, als ob sich die negativen Gefühle der Ex-Partnerinnen im Scheidungs- und Umgangsrecht verewigt hätten. 

5. Männer zuletzt – der Aufopferungsgap

Sich Aufopfern – im Krieg, für die Familie, für die Arbeit. Diese tradierte Männerrolle wollen mehr und mehr Männer nicht mehr einnehmen. Selbstbestimmt leben, das heißt aber auch, nicht vom Feminismus bestimmen zu lassen, was ein Mann darf und soll und was nicht. In Gesellschaft und Politik ist dies aber inzwischen vorherrschendes Denk- und Handlungsmodell. 

Männer erleben zu oft Benachteiligungen (im Umgang mit ihren Kindern, im finanziellen Bereich, bei der Berufskarriere), wobei gleichzeitig von ihnen die klassische aufopfernde Männerrolle erwartet wird.

Männer wollen aber immer häufiger einen neuen Weg finden zwischen eigenen Interessen, die sie selbstbewusst vertreten und den sozialen, partnerschaftlichen und familiären Interessen. Dabei müssen sie sich aber auch darauf verlassen können, dass sie fair und gleichwertig behandelt werden. Dies ist heute im gesellschaftlich-politischen Raum nicht mehr gegeben (siehe ausführlich https://mens-mental-health.de/familienministerium/). 

Das, was Frauen früher als Doppelbelastung zwischen Halbtagstätigkeit, Familie und Haushalt beklagten, ist für Männer heute oft zur Mega-Belastung zwischen Vollzeittätigkeit, Familie und Haushalt geworden. Hier ist ein Selbst-Aufopferungsgap entstanden, der so bislang noch gar nicht bekannt war und heutzutage stillschweigend den modernen Männern zugemutet wird. 

Dieser besteht aus Vollzeitberufstätigkeit, Vaterrolle und anteiliger Arbeit im Haushalt. Es ist in der Folge nicht überraschend, dass immer weniger Männer bereit sind, dem klassischen Partnerschafts- und Familienmodell zu folgen und sich diesem verweigern. 

6. Karriere- und Erfolgsdruck 

Männer erleben nach wie vor einen stärkeren Karriere- und beruflichen Erfolgsdruck als Frauen. Dies führt dann zu den unter Pkt. 5 beschriebenen Mehrfachbelastungen, wenn Männer auch gegenüber ihren Frauen und Kindern die modernen Rollenerwartungen erfüllen wollen. Wenn sie sich diesem Mehrfachrollendruck bewusst nicht beugen möchten, erlebt die Mehrheit der Männer, dass sie dann auf dem Partnermarkt weniger erfolgreich sind. Denn dann haben sie für Frauen keinen attraktiven Job und keine gesellschaftlich angesehene Position mehr inne. Dies wird von den meisten Frauen nach wie vor so erwartet. Es entspricht dem Prinzip der Hypergamie. 

Umgekehrt gilt diese Erwartung an Frauen bei weitem nicht in gleichem Maß. 77 Prozent der modernen Frauen in Deutschland sagen, dass sie von ihrem Partner erwarten, dass er die Familie gut versorgt (lt. Statista, 2021). Männer erfahren damit, wenn sie auch perfekte Partner und Väter sein wollen, einen nie gekannten multiplen Rollenstress aus beruflichem, partnerschaftlichem und väterlichem Stress. Gleichzeitig konkurrieren sie immer öfter und immer aussichtsloser mit Frauen, die ihnen aufgrund von Quotenregelungen vorgezogen werden. Wenn sie dann ein geringes Einkommen haben oder gar Bürgergeldempfänger sind, erleiden sie einen drastischen Attraktivitätsabfall auf dem Partnermarkt. Männer sollten daraus lernen, sich proaktiv gegen die Erwartungen ihrer Umwelt zu emanzipieren, auch wenn dies zunächst wenig erfreuliche Reaktionen erzeugt. Auf die lange Sicht nutzen sie damit ihrer Gesundheit, ihrer Autonomie und ihrem Selbstwertgefühl.

7. Gefährliche Jobs und tödliche Arbeitsunfälle

Die gefährlichsten Jobs auf dieser Welt werden ganz überwiegend von Männern ausgeführt. Dazu gehören Tiefbau, Hochbau, Fischerei, Kraftwerke, Stahlindustrie, Schlachtereien, Abfallentsorgung und Bergbau. Bei den 20 gefährlichsten Jobs beträgt der durchschnittliche Männeranteil in den USA 89 Prozent. Dementsprechend entfallen mehr als 95 Prozent aller tödlichen Arbeitsunfälle auf Männer. 

Die Zahlen sind in Deutschland ähnlich, ohne dass dies hierzulande allzu oft thematisiert wird. Es ist eben kein Privileg, sein Leben oder seine Gesundheit im Krieg oder in gefährlichen Berufen zu opfern. Häufig übernehmen Männer diese Jobs, um ihre Familien ernähren zu können, sind also Beschützer und nicht toxische Täter. 

Dass Männer diese Jobs übernehmen und darin oft noch Überstunden ableisten, hängt mit den Erwartungen (siehe Pkt. 6) und Verpflichtungen zusammen, die an sie gestellt werden, wenn sie auf dem Partnermarkt erfolgreich und attraktiv sein wollen. Wenn sie das Dilemma der sozialen Abwertung als toxisch auf der einen Seit und den an sie herangetragenen Erwartungen als Beschützer und Ernährer nicht durchschauen und durchbrechen, finden sie sich in einem Hamsterrad wieder, das sie jahrzehntelang gefangen hält. 

8. Männer sterben früher

Die durchschnittliche Lebenserwartung von Männern liegt um 4 bis 5 Jahre niedriger als die der Frauen. Zuletzt wurden aus den USA Zahlen gemeldet, dass der Kurzlebigkeitsgap sogar auf über 5 Jahre gewachsen ist. 

Männer leben derzeit in Deutschland durchschnittlich 78,9 Jahre, Frauen 83,6 Jahre. Auch dies ist kein Privileg, sondern ein offener Nachteil. Der Überhang an Lebensjahren zu Gunsten der Frauen wird beim Gender-Pay-Gap im Übrigen nicht berücksichtigt. Die Ursachen für diese Frühsterblichkeit der Männer sind vielfältig. Nur ein geringer Teil entfällt auf die lange Zeit favorisierte Testosteron-Hypothese (ca. 1 Jahr). Die Ursachen für die kürzere Lebensdauer liegen vielmehr im schlechteren Gesundheitsverhalten, riskanteren Verhaltensweisen mit Alkohol, Tabak und Drogen sowie einem höheren Stresslevel (siehe Pkt. 6) in Beruf und zunehmend auch in Familien. 

Bezüglich der Kurzlebigkeit von Männern wird bislang noch zu wenig geforscht. Auch dieser „Male-Research-Gap“ stellt eine Diskriminierung von Männern dar. In den USA gibt es eine nationale Forschungsagentur zu Frauengesundheit, jedoch keine zu Männergesundheit. In Deutschland sind die Verhältnisse ähnlich. 

Was auf jeden Fall zum Phänomen der kürzeren durchschnittlichen Lebensdauer von Männern beitragen dürfte: Männer neigen insgesamt stärker in ihrer klassischen Rolle zur Selbstverschleißung und zur mangelnden Selbstfürsorge. Sie opfern sich einfach häufiger für Frauen, Familie und Staat auf. Dies wird ihnen immer weniger gedankt. Sie sollten auch nicht auf Dank warten, sondern sich davon emanzipieren. Hier sind Männer aufgerufen, sich selbst für eine Veränderung ihrer Haltung zu Gesundheit und Selbstfürsorge zu engagieren. Sonst wird sich das Phänomen der männlichen Kurzlebigkeit nicht nachhaltig ändern.

9. Männer begehen dreimal häufiger Suizid

Suizide werden deutlich häufiger von Männern als von Frauen begangen. 75 Prozent aller Suizidopfer sind Männer. Frauen wiederum drohen häufiger einen Suizid an oder sprechen davon (Parasuizidalität). 

Häufig werden Suizide von Männern aus einer depressiven, verzweifelten Stimmung heraus begangen. Insbesondere nach Trennung und Scheidung oder beim andauernden Kindesentzug steigt die Suizidquote bei Männern an. Nach Trennungen begehen zehnmal mehr Männer als Frauen Suizid. Auch klinische Depressionen können – offen oder latent – im Hintergrund bestehen, bisweilen auch in Kombination mit Suchtstörungen (https://www.addiction.de/maennerdepression-und-suchtstoerungen/). Ebenfalls können Suchterkrankungen mit Suiziden zusammenhängen. 

Männer brauchen umfassendere Hilfen bei Vereinsamung, in Krisen und bei depressiven Entwicklungen, um das männerspezifische Suizidrisiko zu senken. Bislang ist die Öffentlichkeit, aber auch das gesamte Gesundheitswesen, zu wenig mit der Suizidprävention bei Männern befasst. Es ist so, als ließe man es fatalistisch geschehen. 

10. Männer werden häufiger suchtkrank

Etwa drei Viertel aller Suchtkranken (Alkohol, Drogen, Glücksspiel) sind Männer. Diese Tatsache ist schon lange bekannt. Dennoch gibt es bislang weder eine männerspezifische Suchthilfe noch werden die Ursachen für das Phänomen systematisch angegangen. 

Jugendliche mit frühen Auffälligkeiten – ganz überwiegend Jungen – werden überwiegend ausgegrenzt und stigmatisiert, aber nicht behandelt (siehe auch https://www.addiction.de/jugend-und-sucht-entwicklungsaufgaben-fuer-suchtpraevention/). Durch die für Jungen negative Entwicklung im Bildungsbereich (s. Pkt. 2) werden sich die Risiken noch steigern. Junge Männer ohne Bildungsabschlüsse und oft auch mit Migrationshintergrund werden zu einem gesellschaftlichen Prekariat mit erhöhten Risiken für psychische Störungen, insbesondere Sucht, und Kriminalität heranwachsen. 

Den drohenden und jetzt schon klar erkennbaren Risiken ist gesamtgesellschaftlich entgegenzuwirken. Dies ist seitens der Familien- und Geschlechterpolitik gar nicht und seitens der Gesundheitspolitik nur partiell erkennbar. 

Gegen Diskriminierung und Ungleichbehandlung beider Geschlechter

Die Auflistung der zehn wichtigsten Benachteiligungen und Diskriminierungen von Männern macht deutlich, dass Gleichbehandlung und Gleichstellung keine Einbahnstraße in die Richtung sein können, bei der ausschließlich Frauen geholfen wird. Für beide Geschlechter bestehen jeweils Benachteiligungen, Diskriminierungen und echte Unterschiede („Gaps“). Männer haben aber im Unterschied zu Frauen heutzutage keine Lobby, die ihnen bei der Beseitigung ihrer Diskriminierungen hilft. 

Nur auf den Gender-Pay-Gap fokussiert zu sein, ist eine Fehlleistung, vor allem der Medien und Politik. Der Gender-Pay-Gap ist in Wahrheit der Fake-Gap, der den Blick auf die relevanten Diskriminierungen von Männern und Frauen verstellt. Die Gaps zwischen den Geschlechtern sind umfassend wahrzunehmen und im Sinne echter Geschlechtergerechtigkeit abzubauen. 

Dafür müssen jedoch die Männer selbst aktiv werden – für sich und für andere. Bei den zehn aufgelisteten Punkten, die solche Unterschiede und Benachteiligungen darstellen, muss eine geschlechtergerechte Gesellschaftspolitik genauso ansetzen, wie sie das seit Jahren für Frauen tut. Dies ist jedoch von der herrschenden Politik in Deutschland nicht zu erwarten. 

Es bedarf keiner feministischen, sondern einer humanistischen Politik, die sich um Wohlbefinden, Gesundheit und Förderung beider Geschlechter und um Ausgleich der zwischengeschlechtlichen Interessen im Sinne einer Geschlechtergerechtigkeit kümmert. 

Die Ansätze des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) folgen einer rein feministischen Agenda. Das Ministerium ist zu einer Kaderschmiede des Feminismus verkommen und erfüllt seine Aufgaben für das Wohlergehen aller Menschen im Land nicht!

Das BMFSFJ ist wie ein Schiff, das trotz zahlreicher Warnsignale, kontinuierlich in die eine und falsche Richtung fährt (vgl. https://www.cicero.de/innenpolitik/familienpolitik-bundesfamilienminister-ein-fur-manner-unerreichbarer-traumjob). Das Familienministerium, das immer noch ein Ministerium ohne Männer ist, müsste längst gegen die Bildungskrise der Jungen („boy crisis“) und das kommende Prekariat schlecht qualifizierter Männer ansteuern. 

Kluge, geschlechtergerechte und präventive Politik muss sich den hier skizzierten Benachteiligungen und Diskriminierungen annehmen. Eine Lobby für Männer ist im wahrsten Sinne human, denn sie dient auch den Familien – den Partnerinnen und Kindern, indem sie Leid und Gewalt verhindert. 

Wenn Politik, Medien und Gesellschaft die Diskriminierungen, unter den Männer und Frauen jeweils leiden, erkennen und angehen und dabei auch die Lage benachteiligter Männer Aufmerksamkeit findet, kann tatsächlich mehr gesellschaftliche Gerechtigkeit entstehen. Die derzeitige Regierungspolitik ist einseitig, parteiisch und ungerecht.

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3 Kommentare. Leave new

  • Jonathan Salomon
    5. Juni 2023 7:40

    Wenn es je ein gender pay gap zuungunsten der Frauen gegeben hätte, dann hätten es die „gierigen Kapitalisten“ schon vor 100 Jahren zur Steigerung ihrer „Profite“ ausgenutzt und es damit komplett zum Verschwinden gebracht. Darauf hätten die Linken gemäß ihrer Ideologie schon längst kommen müssen.

    Antworten
  • Thomas Schmidt
    5. Juni 2023 14:30

    Alles richtig und längst jedem bekannt, der/die/das überhaupt irgendwas wissen will. Die, die es lesen, wissen es bereits, und die, die es nicht wissen (wollen), werden es nicht lesen, sondern allenfalls als „rääächtz“ an die einschlägigen Markierungsportale melden.

    Gegen die Zivilisation an sich findet ein Vernichtungskrieg statt, und wer den Gegner vernichten will, der muß zuerst die Beschützer, Verteidiger, Ernährer, Instandhalter und Bewahrer von Werten, Wissen und Moral ausschalten. Daß unser Kulturkreis insgesamt nach 2 Weltkriegen und einem Jahrhundert ohne Väter jegliches Bewußtsein, Verständnis, jegliche Wertschätzung für das Männliche an sich weitestgehend verloren hat, ist dabei der genüßlich ausgenutzte Einfallsvektor.

    „Die Frauen“, solipsistisch und opportunistisch, aufgehetzt von Feministen und anderen parasitären Rattenfängern, sägen begeistert den Ast ab, auf dem sie mit uns sitzen. Die Schuld für Absturz und Aufprall werden sie selbstverständlich, wie gehabt, uns geben.

    Antworten
  • Victor Wilhelmi
    12. Juni 2023 8:29

    Ein wichitger Männerdiskriminierunsgpunkt wurde vergessen: das Selbstbestimmumgsgesetz: „…….. Männer ab 18 Jahre dürfen im Kriegsfall eingezogen werden……“ Das ist zu ändern in „Menschen“ dürfen eingezogen werden. Wenn Frauen „aus Bock“ zur Bundswehr gehen dürfen, müssen sie auch im Etnstfall „Heldinnen“ sein dürfen. Wenn Kinder unter 5 Jahren vorhanden sind, kann ja auch der Papa zuhause bleiben und Mama geht den bösen Feind beschießen..

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