Für mich hat Corona bereits Ende 2019 mit den ersten Meldungen aus China angefangen. In meinem privaten Umfeld gab es eine Person, die Immunsuppressiva einnehmen musste und deshalb eine Angst vor dem drohenden neuen Virus entwickelte. Dieser Person zuliebe recherchierte ich umgehend und stieß relativ schnell auf die Berichte zur Schweinegrippe-Pandemie aus dem Jahr 2009.
Die Geschichte dazu hatte ich schon ganz vergessen. Da ich glücklicherweise recht schnell auf die Arte-Dokumentation „Profiteure der Angst – Das Geschäft mit der Schweinegrippe“ gestoßen bin, war für mich erst einmal Entwarnung angesagt. Schließlich wurde damals die Profitgier der Pharmaindustrie, die Korruption in der Politik und WHO sowie die orchestrierte Mitarbeit der Medien entlarvt und sogar vor Gericht bewiesen.
Außerdem waren sich die bis dahin renommiertesten Experten auf diesem Gebiet – laut meinen Recherchen Dr. Wolfgang Wodarg, Prof. Sucharit Bhakdi sowie Prof. Dr. John P. A. Ioannidis – allesamt einig, dass die potenzielle Gefährlichkeit des Coronavirus mit einer normalen Grippe vergleichbar sei.
Für den Fall des Falles
Im Februar 2020 kamen dann zwei Mitarbeiter auf mich zu. Sie meinten, ich solle unser Unternehmen und damit die Arbeitsplätze bestmöglich auf einen drohenden Lockdown vorbereiten. Ich wollte sie zuerst beruhigen, denn ich war der Ansicht, dass China sich das vielleicht erlauben kann, aber doch nicht Deutschland! Das würde die deutsche Bevölkerung nicht einfach so mitmachen. – Aber ihre Argumente waren nicht von der Hand zu weisen: Sollte der Lockdown kommen, wäre ein reibungsloser Geschäftsbetrieb kaum möglich.
Kurzerhand setzte unser IT-Mitarbeiter den Maßnahmenplan um. Glücklicherweise war unsere technische Infrastruktur schon recht gut aufgestellt, es mussten aber noch einige Laptops her und in den Wohnungen der Mitarbeiter noch ein paar Kleinigkeiten umgesetzt werden. Innerhalb weniger Tage und mit weniger als 20.000 Euro Budget waren alle Büroarbeitsplätze homeoffice-fähig.
Und prompt, nur wenige Tage später, kam der Lockdown in Deutschland.
Verunsicherung
Ich war sehr froh, dass wir die technischen Vorkehrungen, dank meiner engagierten Mitarbeiter, rechtzeitig getroffen hatten. Wir konnten nun sehr gut von zuhause aus und damit auch erstmals papierlos, arbeiten.
Jedenfalls im Büro – in unserer Produktion war das natürlich nicht möglich. Zu Anfang waren meine Mitarbeiter dort sehr verunsichert. Damit musste ich erstmal klarkommen. Ich versuchte, in dieser Situation Ruhe in mein Team zu bekommen. Es gab darunter Menschen, die große Angst vor dem neuen Virus hatten. Genauso gab es aber auch Menschen, die die Härte der Maßnahmen überhaupt nicht verstehen konnten. Die Positionen gingen da weit auseinander – gar nicht einfach!
Meine größte Sorge war bei alldem, die Wirtschaftlichkeit unseres Unternehmens aufrecht zu erhalten. Das ist ja auch als Chef meine eigentliche Verantwortung. Gleich zu Beginn hatten einige Kunden Termine abgesagt, da sie unsere Monteure als potenzielle Infektionsgefahr ansahen. Hätte dieser Trend länger angehalten, wäre es sehr eng geworden für uns. Glücklicherweise war diese Phase aber nicht von langer Dauer. Wir konnten mit Hilfe einer dreimonatigen Kurzarbeitsphase unseren Geschäftsbetrieb ohne Personalreduzierung weiterführen.
Psychoterror
Je länger der Lockdown dauerte, desto angespannter wurde die Stimmung in der Belegschaft. Schließlich wurde der Lockdown von der Regierung in aller Härte durchgezogen: Parkbänke wurden abgeschraubt, Kinderspielplätze gesperrt, Schulen geschlossen, es gab Ausgangssperren und unsere Mitarbeiter mussten Dokumente mitführen, die bewiesen, dass sie für unsere Kunden unterwegs waren.
Viele Menschen waren davon hart betroffen. Dann tauchte auch noch das sogenannte „Panikpapier“ aus dem Innenministerium auf. Hierin wurden über eine Million Tote prognostiziert und empfohlen, dass man den Kindern Angst davor machen solle, ihre eigenen Großeltern anzustecken – und damit für deren Tod verantwortlich zu sein. Ich nahm diese Maßnahmen als Psychoterror wahr.
In dieser verrückten Phase versuchten wir im Unternehmen, stets ein offenes Ohr füreinander zu haben, niemanden für seine Meinung zu verurteilen und alle Mitarbeiter mit ihren Sorgen und Ängsten ernst zu nehmen. Neben dem ohnehin schon erschwerten „Tagesgeschäft“ war also auch noch viel Beziehungsarbeit nötig.
Ich kenne einige Menschen, die diese psychische Belastung nicht einfach so wegstecken konnten. Der Freundeskreis spaltete sich, ich bekam Scheidungen mit und sogar einen Suizid im Bekanntenkreis. Glücklicherweise mussten wir in unserem Unternehmen solch schwere Fälle nicht erleben.
Maßnahmenkrise
In der Firma gründeten wir eine „Corona-Taskforce“, denn die Auflagen für die Betriebe wurden seitens der Regierung und ihrer Behörden fast täglich geändert. Wir mussten beispielsweise unsere Ausstellung schließen, je nach Raumgröße ergab sich die maximal zulässige Anzahl an Mitarbeitern pro Büroraum und viele weitere Vorgaben mussten eingehalten und umgesetzt werden.
Zuerst durfte man sich die Masken noch selbst nähen, dann gab es Phasen, da waren die medizinischen Masken ausreichend, manchmal mussten es die FFP2-Masken sein. – Unsere Mitarbeiter kümmerten sich sehr professionell um alles. Nur einmal musste ich einschreiten: Die „Corona-Taskforce“ wollte im Jahr 2021 Mitarbeiter, die erkrankten und keine Impfung vorweisen konnten, ohne Lohnfortzahlung für die Dauer der Krankheit unentgeltlich freistellen.
Ziemlich aufgebracht wollte ich damals wissen, wer auf eine solch kranke Idee gekommen ist. Als ich erfuhr, dass das die Empfehlung unserer Regierung war, konnte ich nur noch fassungslos den Kopf schütteln. Wie asozial ist das denn? Umgehend setzte ich ein Schreiben an die gesamte Belegschaft auf, in dem ich versprach, dass diese Vorgehensweise bei uns keinesfalls stattfinden wird.
Schieflage
Während des zweiten Lockdowns beschlossen wir, in eine neue ERP-Software zu investieren. Wir wollten damit weiter in die Digitalisierung unseres Unternehmens investieren. Zur Auftaktveranstaltung waren ausnahmsweise alle entscheidenden Nutzer, genannt „Key-User”, zu diesem Projekt in unserem großen Besprechungsraum zusammen.
Es kam, wie es kommen musste: Ein Mitarbeiter fühlte sich nicht gut, ging zum Arzt, erhielt einen positiven PCR-Test und meldete dem Gesundheitsamt sämtliche Mitarbeiter, die an diesem Tag mit ihm Kontakt gehabt hatten. Damit waren von heute auf morgen rund 20 Prozent unserer Mitarbeiter, inklusive mir, in Quarantäne.
Ich versuchte, auch das locker zu nehmen. Wie so viele andere Menschen zu dieser Zeit renovierte ich die Wohnung. Schockiert hat mich dann aber das Schreiben unserer Gemeinde: Mir wurde mit Freiheitsentzug gedroht, falls ich mich nicht an die Quarantäneregeln halten sollte.
Als ich dann noch, genau wie alle anderen unserer Mitarbeiter in Quarantäne, zu Hause einen Kontrollbesuch von drei Beamten erhielt, musste ich ein weiteres Mal feststellen, dass in unserem Land gewaltig was schief läuft.
Falschspieler
Glücklicherweise waren meine Frau und meine beiden Töchter für mich eine stabile Basis. Wir konnten über alles reden, waren stets kritisch und hinterfragten die diversen Meinungen. Dass die Coronamaßnahmen völlig überzogen waren, war für uns sehr schnell eine Gewissheit.
Am 20. August 2020 sind meine Frau und ich darum auf die erste große Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen nach Berlin gefahren. Ich wollte dabei helfen, ein Zeichen für unsere Grundrechte zu setzen. Am Folgetag sind wir wieder nach Hause gefahren, voller Hoffnung, dass sich nun endlich etwas zum Guten wenden würde. Schließlich waren dort riesige Menschenmengen unterwegs und hatten friedlich und freundlich miteinander demonstriert. Man redete von mehreren hunderttausend Menschen und das fühlte sich auch genau so an.
Als wir auf dem Rückweg im Radio hören mussten, dass sich in Berlin ca. 17.000 Demonstranten, größtenteils Rechtsradikale zusammengefunden hätten, wusste ich, dass definitiv nicht nur die Regierung, sondern auch die Medien bewusst falsch spielten.
Wenn’s schwierig wird, hilft kein Gehorchen
Im Unternehmen verlagerten sich die Auswirkungen der Coronamaßnahmen von einer kurzfristigen Umsatzdelle in Richtung Beschaffungsproblematik von Baustoffen und damit einhergehenden massiven Preissteigerungen (Glas z.B. plus 50 Prozent!) sowie großen Verzögerungen auf Großbaustellen. Wohnbauprojekte waren und sind bis heute immer noch mehrere Monate im Verzug, bevor unser Gewerk überhaupt erst drankommt. Neben dem Material fehlten auch viele Handwerker aus Osteuropa, denen aufgrund der Coronamaßnahmen die Einreise verwehrt wurde.
Um weiterhin lieferfähig zu bleiben, mussten wir unsere Lagerbestände deutlich um ca. 50 Prozent aufbauen. Das hat uns zusätzlich Liquidität in Höhe von ca. 500.000 Euro gekostet.
Neben durchaus positiven Effekten wie beispielsweise der konsequenten weiteren Digitalisierung von Prozessen, dem mittlerweile selbstverständlichen Umgang mit Videokonferenzen und der Möglichkeit, auch Workshops online oder hybrid durchzuführen, hat uns die Corona-Krise wirtschaftlich ordentlich unter Druck gesetzt. In dieser angespannten wirtschaftlichen Lage, zusätzlich verstärkt durch die massive Inflation und dem damit verbundenen Kaufkraftverlust in der deutschen Bevölkerung, bin ich sehr froh um unsere gesunde Unternehmenskultur.
Seit 2016 sind wir ohne formale Hierarchie organisiert und leben die Prinzipien von Augenhöhe, maximaler Transparenz, Eigenverantwortung und Selbstorganisation. Diese Art der Zusammenarbeit in unserem Unternehmen fördert natürlich auch die Eigenverantwortung im privaten Umfeld. Man macht sich nicht so leicht abhängig von anderen Menschen und Meinungen, man hinterfragt ganz selbstverständlich auch die Meinung von vermeintlich mächtigeren Menschen oder Institutionen.
Ich glaube, dass es diese Kultur nicht nur in einzelnen Unternehmen geben sollte, sondern dass sich unsere Gesellschaft generell in diese Richtung bewegen muss. Wir müssen weg von der Obrigkeitshörigkeit, dem blinden Vertrauen und dem unreflektierten Verharren in unseren Komfortzonen. Nur so sind ein gesundes Miteinander und eine nachhaltige Entwicklung möglich.
3 Kommentare. Leave new
Dieser Beitrag von Stefan Heiler ist nicht hoch genug zu schätzen. Ich verfolge die Entwicklung seines Unternehmens seit Jahren mit großer Sympathie. Mich beeindruckt insbesondere, wie dort Mitarbeiter in Eigenverantwortung und systemisches Denken und Handeln hineinwuchsen. Die Prozesse liefen keineswegs konfliktfrei ab; sie sind in einem lesenswerten Buch dokumentiert: https://publizist.wordpress.com/2018/11/21/rezensent-sein-lieber-was-empfehlen/. Dass Stefan Heilers Firma auch die Turbulenzen eines durch unverantwortlich nur auf den eigenen Machterhalt zielenden Vorgehens von Politikern, ihnen dienstbaren „Experten“ und vor allem devoter Medien überstand, dass er nicht wie feige Manager großer (Staats-)Unternehmen seine Hände in Unschuld wusch, sondern sich gegen den Irrsinn grundgesetzwidriger Maßnahmen wehrte, verdient höchsten Respekt. Willkommen beim Sandwirt!
Als Unternehmer kann ich dem Gesagten nur beipflichten. Es war nicht sonderlich schwer, wenn man wollte, dass alles halbwegs normal weiterlief. Man musste nur das Motto befolgen : Leben und leben lassen und die Gruppe der Ungeimpften vor Übergriffen, sei es aus der Gruppe der Geimpften oder des Staates bewahren. Und dies war nötig, aber auch möglich.
Nur leider war das in vielen mittelständigen Unternehmen, die ich kenne, nicht so. Das lag dann aber meistens an der Willfährigkeit und Staatshörigkeit des oberen Managements.
Tja, Herr Heiler, da haben Sie etwas sehr Relevantes nicht mitbekommen!
„Covid-2019“ fing im Spätsommer des Jahres 2019 an mit Berichten aus den USA über eine neuartige Lungenkrankheit, welche man erst vermeintlich E-Zigaretten zugeschrieben hatte.