Demokratie und Privatrechtsgesellschaft

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Demokratie ist eine sehr fragwürdige Einrichtung. Was heißt Demokratie? Demokratie ist eine Form des Sozialismus. Eine Mehrheit bestimmt, wem etwas gehört, wie viel mir weggenommen wird oder Ihnen weggenommen wird und an wen es verteilt wird.

Das war übrigens die Auffassung von fast allen politischen Ökonomen und politischen Philosophen bis ins 20. Jahrhundert hinein: Dass Demokratie nichts anderes ist als eine milde Form des Sozialismus. Nicht nur das, es ist eigentlich sogar noch schlimmer, weil diese Demokratie ist ja noch dadurch gekennzeichnet, dass man anonym über das Eigentum anderer Personen abstimmt. In den Volksversammlungen, die es ganz am Anfang des Schweizer Systems gegeben hat, wo die Leute auf den Marktplatz gegangen sind und dann mit Handzeichen gestimmt haben, das und das wird gemacht, da musste man seinen Nachbarn ja noch ins Auge gucken. Die wussten ja, wer wie gestimmt hat. Mittlerweile muss man den Personen gar nicht mehr ins Auge gucken, es ist alles anonym. Wir wissen gar nicht, wer von wem stehlen will. 

Aber natürlich ist es eine Aufforderung: Ihr dürft euch alles wünschen. Ihr braucht nur eine demokratische Mehrheit, und dann nehmen wir uns von diesen Leuten weg und dann nehmen wir uns von jenen Leuten weg usw.

Die Demokratie widerspricht auch dem zehnten Gebot: Du sollst nicht begehren deines Nachbars Eigentum, Pferd, Esel, was auch immer dort aufgezählt wird. Wenn man das nicht begehren soll, dann darf es keine Demokratie geben – dann gibt es das, was man als Privatrechtsgesellschaft bezeichnet, das heißt eine Gesellschaft, in der alle Personen gleich sind vor dem Recht.

Gegenwärtig haben wir hier eine Situation, in der es keineswegs der Fall ist, dass alle Personen gleich sind vor dem Gesetz: Es gibt manche Leute, die dürfen sich das Geld anderer Personen aneignen, die dürfen sich an Diebstahl beteiligen. In einer Privatrechtsgesellschaft würden sie als Diebe bezeichnet werden. 

Wenn man eine Wehrpflicht hat, beispielsweise: Ja, eine Wehrpflicht ist nichts anderes als eine, möglicherweise zeitlich begrenzte, Sklaverei. Wenn eine Privatperson das machen würde, würde sie sofort eingesperrt werden. Wenn das ein Staat macht, dann gilt Wehrdienstverweigerung als ein kriminelles Delikt. In einer Privatrechtsgesellschaft haue ich selbstverständlich ab und werde mich dagegen wehren, dass man mich zu einem Zwangsdienst heranzieht. 

Dieser Text ist ein Ausschnitt aus einem knapp einstündigen Interview, das der Sender ServusTV Ende 2023 mit Hans-Hermann Hoppe in Bodrum führte. Wir servieren im Sandwirt in diesen Wochen insgesamt sieben Ausschnitte aus diesem Video per Text, Audio und Video.

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1 Kommentar. Leave new

  • Adam Rhau
    18. Mai 2024 8:08

    Ganz hervorragend!

    Hoppe vertritt auch die These, daß man die negative Kraft des Staates ausschalten kann, indem man ihn „privatisiert“, d. h., zum Eigentum einer Person bzw. einer Familie macht. Diese These wurde u. a. von den französischen Monarchisten rezipiert.

    Und völlig richtig: man kann es heute gar nicht mehr fassen, in welchem Maße man im ancien régime als Einzelner vom Staat in Ruhe gelassen wurde. „Staat“ im modernen Sinne gibt es überhaupt erst seit der Revolution.

    Antworten

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