Der Triumph der Intoleranz

Es sind stets sture, fanatische Minderheiten, die ihre Vorlieben durchsetzen – und zwar immer gegen die überwältigende Mehrheit der Bevölkerung. Ein Kommentar von Norbert Bolz:

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Viele Leute wundern sich darüber, dass es einer Partei, die bei den Bundestagswahlen gerade einmal 15 Prozent erreicht hat, immer wieder gelingt, nicht nur die anderen Parteien, sondern die ganze Republik vor sich herzutreiben. Gemeint sind natürlich die Grünen. 

Man könnte ja den Eindruck gewinnen, dass sich im Bundestag nur noch die Grüne Einheitspartei Deutschlands und die Schwefelpartei AfD gegenüberstehen. Aber das ist gar nicht so überraschend. Man kann sich diese teuflische Dynamik an einfachen Alltagsbeispielen verdeutlichen. 

Wenn man für eine größere Gesellschaft Essen kocht und weiß, dass sich einer der Gäste nur vegan ernährt, ist es am einfachsten, allen eine vegane Speise aufzutischen. Denn die Mehrheit der Omnivoren kann es ertragen, einmal vegan zu essen. Doch der Veganer wird sich niemals bereit erklären, einmal Fleisch zu essen. 

Nicht anders ist es beim Trinken. Wer es sich einfach machen will, schenkt – mit Rücksicht auf die wenigen Frauen – einfach nur Rotwein aus; den trinken auch die in der Regel männlichen Biertrinker – aber nicht umgekehrt. 

Zum Alltag gehören mittlerweile ja auch die „n Geschlechter“. Leute, die sich so fühlen, kann man zwar an den Fingern einer Hand abzählen. Aber das „Selbstbestimmungsgesetz“ ermöglicht es ihnen, ihr Geschlecht immer wieder neu zu erfinden und uns die Anerkennung dieser Selbstbestimmungen aufzuzwingen – und die überwältigende Mehrheit der Bevölkerung nimmt das einfach hin. 

Hier sieht man sehr schön, wie leicht sich der Schutz der Minderheiten zur Tyrannei der Intoleranten pervertieren lässt. Es sind stets sture, fanatische Minderheiten, die ihre Vorlieben durchsetzen – und zwar immer gegen die überwältigende Mehrheit der Bevölkerung. 

Das erklärt auch die Konjunktur der „Aktivisten“, die immer mit der Aufmerksamkeit und dem Wohlwollen der Massenmedien rechnen können. Sie haben ihr Ziel aber erst dann erreicht, wenn die Mehrheit die Minderheitenmeinung für die Meinung der Mehrheit hält.

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2 Kommentare. Leave new

  • Tja, das waren noch Zeiten, als die Minderheit sich noch nach der Mehrheit gerichtet hat.
    Wieso können bzw. dürfen Parteien regieren die keiner gewählt hat? Mit 13, 23 oder 28% Stimmen hat der Wähler den Parteien nicht eindeutig den Regierungsauftrag erteilt. Das wäre bei über 40% der Fall.

    Antworten
  • Das Problem sind nicht die Minderheiten, es ist die Mehrheit, die sich alles gefallen lässt. Dabei muss man sich nichtmal großartig wehren, es reicht schon, nicht mitzumachen. Soll doch der Gastgeber mit seinem Veganer die riesige Schüssel allein auslöffeln, es gibt schließlich Steakhäuser.

    Antworten

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