Staatlich verordnete Dummheiten und Angstmache 

Der Druck auf die Verbraucher durch die Bundesregierung wird immer stärker. So kündigte Wirtschaftsminister Habeck an, bereits ab 2024 neue Gas- und Ölheizungen verbieten zu wollen und das Höchstalter von Gasheizungen auf 30 Jahre zu begrenzen. Bürgerfeindlicher kann man kaum auftreten. 

Als er dann den Shitstorm entrüsteter und verunsicherter Bürger bemerkte, räumte er ein, dass eine kaputte Heizung noch für drei Jahre durch eine Gasheizung ersetzt werden könne, dann aber spätestens durch eine Wärmepumpe, Stromheizung oder Pelletheizung ersetzt werden müsse. Eine Heizung, die 2024 oder 2025 kaputtgeht, durch eine Gasheizung für drei Jahre zu ersetzen, ist allerdings reichlich lebensfern!

Erhöhtes Zwischenziel

Keine andere Nation außer Deutschland begeht solche Dummheiten. Da haben die Bürger schon genug zu kämpfen mit erhöhten Strompreisen, und nun fordert der Wirtschaftsminister ausgerechnet den Umbau des Gas-/Ölheizungssystems auf Strom. Natürlich wird das die Nachfrage nach Strom insbesondere in den Wintermonaten durch Stromheizungen erhöhen. 

In südlichen Ländern wie Spanien ist das nicht so ein großes Thema, aber was machen denn eigentlich Dänemark, Polen, Belgien? Ich sage es Ihnen: Die machen gar nichts – weil so etwas im Rahmen der EU gar nicht vorgesehen ist. 

Doch in Deutschland hat der Deutsche Bundestag mit der Änderung des Klimaschutzgesetzes im Juni 2021 das „Netto-Null-Ziel“ auf das Jahr 2045 vorgezogen und den Weg dahin mit verbindlichen Zielen für die 20er und 30er Jahre festgelegt. Das Zwischenziel für 2030 wurde von 55 auf 65 Prozent Treibhausgasminderung gegenüber 1990 erhöht. 

Dieses Gesetz wurde allerdings erst ermöglicht durch den verheerenden Beschluss des Bundesverfassungsgerichtes vom 24. März 2021, der auf zahlreichen fehlerhaften Tatsachenbeurteilungen der Klimarelevanz von CO2-Emissionen aus Deutschland beruhte.

E-Fuel und CO2

Parallel wird der Druck an anderen Stellen verstärkt, etwa auf die Besitzer von Autos mit Verbrennungsmotoren. Das eigentlich für den 7. März 2023 im EU-Ministerrat geplante Verbrenner-Aus in der Europäischen Union ab 2035 konnte gerade noch einmal durch die Initiative der FDP und ihres Verkehrsministers Wissing verschoben werden, der angekündigt hatte, dass er nicht zustimmen könne, wenn es weiter keine Ausnahmeregelung für E-Fuels (also synthetische Kraftstoffe, die mittels Strom aus Wasserstoff und Kohlendioxid hergestellt werden) gebe.  

Da ist tatsächlich ein entscheidender Punkt. Denn wenn wir die E-Fuels ausschließen, heißt das, dass wir den Bestand von 40 Millionen PKWs mit Verbrennungsmotoren ignorieren, die ja nicht alle 2035 stillgelegt werden. Wenn man es aber wirklich ernst mit dem CO2 nimmt, dann muss man sich vornehmlich um die kümmern und nicht um 900.000 E-Autos. 

Wenn man ernsthaft um jede Tonne CO2 kämpfen will, die reduziert werden soll, dann muss man die Autofahrer nicht derart unter Druck in Richtung E-Mobilität setzen, sondern dann muss man dafür sorgen, dass ein steigender Anteil des von Verbrennungsmotoren verbrauchten Treibstoffs von E-Fuels kommen. Aber das wird nicht gemacht, weil die Regierung genau weiß, dass die Menschen dann Ihre Verbrenner-Autos erst recht weiterfahren wollen und dabei noch – zu Recht – ein gutes Gewissen hätten.

Ängstigende Szenarien

Dieser massive Druck der Regierung auf die Bürger benötigt natürlich irgendeine Rechtfertigung. Die Auswirkungen eines „Weiter so“ werden mit drastischen, ja angstmachenden Szenarien beschrieben, um die Menschen auf einen beschwerlichen, mit Wohlstandsverlusten gepflasterten Weg zu führen. 

Nach dieser Strategie verfahren auch Robert Habecks Wirtschaftsministerium und das Umweltministerium seiner grünen Parteifreiundin Steffi Lemke, in deren Namen am 6.3. eine aktuellen Studie in Berlin vorgestellt wurde, die ein großes Medienecho fand. 

Nach dieser Studie sind von 2000 bis 2021 „mindestens 145 Milliarden Euro Schäden durch die Folgen der Klimakrise entstanden, alleine 80 Milliarden davon seit 2018“. Bis zur Mitte des Jahrhunderts rechnet die Studie mit kumulierten volkswirtschaftlichen Schäden von bis zu 900 Milliarden Euro.  

Zu den finanziell messbaren Schäden sollen „zahlreiche gesundheitliche Beeinträchtigungen, Todesfälle durch Hitze und Überflutungen, die Belastung von Ökosystemen, der Verlust von Artenvielfalt sowie die Minderung von Lebensqualität“ kommen.

Skandalös falsch

Diese beängstigenden Berechnungen  und Vorhersagen basieren aber auf einer extrem unrealistischen Grundlage, worauf in den bekannten Medien nur Axel Bojanowski in „Welt online“ am 10.3. unter der Überschrift „Die Robert-Habeck-Katastrophe“ hingewiesen hat. Er schreibt: „… bei näherem Hinsehen erweisen sich die Angaben als geradezu skandalös falsch.“ 

So werden zum Beispiel die Kosten der Flutkatastrophe 2021 in Höhe von „mindestens 40,5 Milliarden Euro“ zu den Kosten der Klimakrise hinzugerechnet, obwohl es auch ohne Klimawandel in den vergangenen Jahrhunderten bei uns ähnliche Fluten gegeben hat.

Wichtiger ist Bojanowski noch dieser Punkt: „Grundlage der Berechnungen ist die ‚Klimawirkungs- und Risikoanalyse für Deutschland 2021‘ des Umweltbundesamtes, die klimatologisch auf unrealistischen Annahmen beruht: auf dem sogenannten RCP-8.5-Szenario nämlich, das Klimaforschern zufolge nicht mehr verwendet werden sollte, weil es eine unplausibel extreme Treibhauswelt zeigt.“

Absurdes Szenario

Um das zu verstehen, muss man etwas wissen, was ich in meinem gerade erschienenen Buch „Die Große Energiekrise“ ausführlich beschreibe. Der Weltklimarat (IPCC) unterscheidet nämlich fünf verschiedene CO2-Entwicklungsszenarien (siehe Abbildung). 

Wie realistisch sind aber die beiden in den oberen Kurven dargestellten Szenarien 8.5 (das ist das, worauf sie die von der Bundesregierung vorgestellte Studie bezieht) oder 7.0 (die Zahlen stehen für die von CO2 erzeugte Erwärmungswirkung), die in den Modellen des IPCC zu großen Temperaturveränderungen führen? 

Im Szenario 8.5 würde sich die jährliche CO2-Emission bis 2080 auf die dreifache Menge erhöhen. Die Bundesanstalt für Geowissenschaften hat jedoch in ihrer letzten Energiestudie 2019 die weltweiten Reserven an Gas, Öl und Kohle aufgeführt, wonach beim Verbrennen aller Reserven 3402 Mrd. T ausgestoßen werden (Öl 843 Mrd. T, Gas 431 und Kohle 2127).  Summiert man die Emission des 8.5-Szenarios bis 2100, ergibt sich eine Summe von 6100 Mrd. T CO2. Danach würden uns in diesem Szenario etwa 2080 die Kohlenstoffreserven ausgehen –  ein absurdes Szenario! 

Das Szenario 7.0 ist ähnlich irreal, denn danach verdoppelt sich der CO2-Ausstoß bis 2100. Auch das übersteigt die heute bekannten und wirtschaftlich nutzbaren Kohle-, Öl- und Gasvorkommen. 

Auch das unterste Szenario 1.9 kann man füglich ausschließen. Es sieht die Absenkung der CO2-Emissionen ab 2020 und die Verminderung auf die Hälfte 2035 vor, einem Zeitpunkt, zu dem China und Indien noch einmal 30 Prozent an CO2-Emissionen draufgelegt haben werden. 

Wenig spektakulär

Aber nur mit dem völlig irrealen Doomsday-Szenario 8.5 kann der IPCC mit seinen Modellen auf eine Temperaturerhöhung von 3,3 bis 5,7 Grad Celsius für 2100 gelangen. Diese Angabe schaffte es dann aus der einige tausend Seiten starken Langfassung des IPCC-Berichtes in die wenige Seiten starke „Summary for policymakers“, die von den Delegierten der Staaten vorgenommen wird und somit einem politischen Auswahl- und Zusammenfassungsprozess unterworfen ist.

Diese irreführenden Szenarien werden gebraucht, um Angst zu erzeugen. Denn die wahrscheinlichen Entwicklungen – selbst mit den viel zu heiß laufenden Klimamodellen des IPCC – werden bis 2040 wenig spektakulär mit 1,5 Grad sowohl im in der Grafik an zweiter Stelle von unten liegenden 2.6- als auch in gleicher Höhe im darüber liegenden 4.5-Szenario wiedergegeben. 

Bis 2060 liegt der Unterschied zwischen beiden Szenarien nur bei 0,3 Grad, und selbst für 2100 kommen die Modelle auf keineswegs katastrophale 1,8 bis 2,7 Grad (siehe folgende Tabelle): 

Angstmache

Ausgerechnet das so irreale wie angsteinflößende 8.5-Szenario also ist die Rechtfertigung für die immer schärfer werdenden Angriffe der Bundesregierung auf Haus- und Wohnungsbesitzer und Autofahrer. 

Ein Szenario, das der IPCC zwar schlimmerweise als „business as usual“ dargestellt hat, zu dem es aber einen Common Sense in der Klimaforschung gibt, dass man davon nicht mehr ausgehen darf! 

Nur mit einer solchen Angstmache kann man derart absurde Ideen durchsetzen wie ein Gas- und Ölheizungsverbot in Deutschland, nur so meint man die Menschen in die E-Mobilität drängen zu können.

Vierte Gewalt?

Davon liest man aber leider – mit der einen zitierten Ausnahme – nichts in den etablierten Medien, die ihrer Aufgabe, der Regierung als „vierte Gewalt“ kritisch auf die Finger zu schauen, immer weniger gerecht werden. 

Das kann uns aber insbesondere bei den Öffentlich-Rechtlichen nicht wirklich verwundern, wenn wir nun aufgrund einer Recherche von „Achtung Reichelt“ erfahren, dass die Bundesregierung seit 2018 an 116 Journalisten von ARD und ZDF über 875.000 Euro für regierungsnahe Dienstleistungen erhalten haben, darunter so bekannte Namen wie Lindas Zervakis, Anne Gelinek und Judith Rakers.  

Die eigentliche Aufgabe dieser Journalisten wäre es, darüber aufzuklären, dass eine falsche Energiepolitik in Deutschland die tägliche, sichere Energieversorgung gefährdet, zu Wohlstandseinbußen privater Haushalte führt und industrielle Arbeitsplätze vernichtet, die im internationalen Wettbewerb stehen. 

Und darüber, dass es sehr wohl eine Alternative gäbe: eine Technologie-Offensive in Deutschland, die neben den Erneuerbaren Energien alle Alternativen einbezieht, von der Schiefergas-Förderung über die CO₂-freie Nutzung heimischer Braunkohle bis hin zur Entwicklung einer neuen Generation sichererer Kernkraftwerke.

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1 Kommentar. Leave new

  • Zu:: IPCC
    Die Fokussierung von Politik und Medien auf die manipulative Zusammenfassung „for Policymakers“ ist verheerend. Auf dem Schritt zu den Schlagzeilen und in die Tagesschau werden dier Aussagen nochmals verzerrt. Das sind dann die Schlagworte, welche die Klima-Kleber glauben.
    Man kann die Verunsicherten nur immer wieder mahnen, die Langfassungen zu lesen. Dort fehlen dann zwar auch noch die kritischen Wissenschaftler, aber jedenfalls haben die Hysteriker keine Mehrheit.
    (Ein eigenes Diskussions-Thema wäre die Hypothese mit den „Kipp-Punkten“.)

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