Elon Musk – unser Held?

Elon Musk ist zurzeit in aller Munde. Er äußerte sich zur Debatte rund um „Seenotretter“, die illegale Migration und Schlepperei fördern, und besuchte die texanische Grenze zu Mexiko, um über die angespannte Migrationssituation vor Ort zu berichten. 

Musk schreckt vor unbequemen Themen nicht zurück und legt den Finger in die Wunde. Das ist lobenswert. Trotzdem sollte man nicht in blinden Enthusiasmus für einen Mann verfallen, der auch seine fragwürdigen Seiten hat.

Gehirnchips

Musk arbeitet mit seinem 2016 gegründeten Unternehmen Neuralink an Chipimplantaten, die eine Vernetzung des menschlichen Gehirns mit einem Computer ermöglichen sollen. Damit möchte das Unternehmen zum Fortschritt in der Behandlung von Erkrankungen des Gehirns und zentralen Nervensystems beitragen. So weit, so gut. Doch dabei soll es nicht bleiben. 

Langfristig geht es Musk darum, den menschlichen Körper technisch zu erweitern und Gehirne über eine Cloud miteinander zu vernetzen. Und hier befinden wir uns dann innerhalb der ethnisch fragwürdigen Welt des Transhumanismus, in welcher der Mensch durch Technologie und Wissenschaft optimiert, modifiziert und verbessert werden soll. 

Nun mögen im Fall von Musk dahinter tatsächlich in erster Linie gute Absichten und meinetwegen eine Faszination für Technik stecken. All das löst sich jedoch in Luft auf, sobald die geschaffenen Mittel in falsche Hände geraten. Dann würden sich nämlich noch nie dagewesene Möglichkeiten der Kontrolle auftun. Und es wäre wohl naiv, anzunehmen, dass es nicht Personen oder Regierungen gäbe, die versuchen würden, diese auch zu nutzen.

Vorbild WeChat

Auch mit Twitter/X hat Musk größere Visionen. Er orientiert sich damit an Chinas Super-App WeChat, wie er 2022 verlautbarte:

„Im Grunde lebt man in China auf WeChat, weil es so nützlich und hilfreich für den Alltag ist. Und ich denke, wenn wir das erreichen oder mit Twitter auch nur annähernd daran herankommen, wäre das ein riesiger Erfolg.“

WeChat war ursprünglich ein einfacher Chat-Dienst, wurde allerdings mit den Jahren um zahlreiche Funktionen erweitert. Heute kann man mit der App zum Beispiel Stromrechnungen zahlen, Taxis und Lebensmittel bestellen oder Arzttermine buchen. 

Diese Konzentration jeglicher Lebensbereiche auf eine App führt folglich zu mehr Möglichkeiten von Überwachung und Kontrolle, die letzten Endes auch in die Hände von Staaten gelangen können, wie China zeigt. 

Außerdem trifft Zensur umso härter: Plötzlich ist man nicht einfach bei einem von vielen sozialen Netzwerken gesperrt, sondern hat keinen Zugang mehr zu der Plattform, über die so ziemlich alles läuft.

Dass es Musk persönlich nicht um soziale Kontrolle geht, dürfte klar sein. Jedoch arbeitet er mit Neuralink und einer potentiellen Super-App X an Instrumenten, die eine neue Form der Kontrollmacht ermöglichen. Und wenn die Büchse der Pandora erst einmal geöffnet ist, lässt sie sich bekanntlich nicht so einfach wieder schließen.

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1 Kommentar. Leave new

  • Detlef Horchler
    18. Oktober 2023 14:37

    Im Moment scheint es besser zu sein, das Musk in diesen Furcht einflößenden Technologien Marktführer wird als irgend ein Anderer. Die technische Entwicklung lässt sich nicht aufhalten.

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