Hass und Hetze für die gute Sache

„Ich bin immer für die Liebe und gegen den Hass“, sagte Jan Delay 2017 in einer Talkshow, als es um die Flüchtlingskrise 2015 und seine Folgen ging. Ein paar Sätze später gab der ebenso in dieser Talkshow anwesende Henryk M. Broder zu bedenken, ob es denn nur Liebe und Hass bzw. nur Heilige und Verbrecher geben würde. Dazwischen müsste es doch schließlich noch mehr geben. Leider wurde dieser durchaus berechtigte Einwurf nicht mehr weiter behandelt. Jan Delay wollte nämlich lieber bei den ultimativen Guten sein. 

In den Jahren danach nahm dann das Thema Liebe und Hass richtig Fahrt auf. Vor allem in den sozialen Netzwerken. Ständig begannen Politiker und Promis aus dem links-alternativen Spektrum damit, Tweets, Videos und Anzeigen zu verfassen, in denen sie sich über den zunehmende Hass in unserer Gesellschaft im Allgemeinen und in den sozialen Medien im Besonderen beklagten. Traf der angebliche Hass allerdings einen Politiker aus dem rechten Lager, wurde eher mit Häme reagiert und generell wenig Empathie gezeigt. Die hatten es schließlich auch verdient! 

Ähnlich heuchlerisch läuft es im Übrigen, wenn jemand Witze über Ricarda Langs Gewicht macht, während die Leute, die dann sofort mit dem Anwalt drohen es total progressiv finden, sich über das Aussehen von Philipp Amthor zu amüsieren. Aber, wir kommen vom Thema ab.

Wer hat mitgeschossen?

Als vor einigen Jahren der Regierungspräsident von Kassel, Walter Lübcke von der CDU, von dem Rechtsextremisten Stephan Ernst getötet wurde, war allgemeiner Konsens, dass die AfD mitgeschossen hat. Nach demselben Prinzip wurde das Attentat von Hanau der AfD als solches angelastet. Denn immerhin sei diese Partei allein verantwortlich für den zunehmenden Rassismus, Nationalismus und … Trommelwirbel … Hass in unserer Gesellschaft. Jeder, der diesen durchaus diskutablen Konsens nicht mitgetragen hat, wurde und wird öffentlich geächtet. Ganz im Sinne der guten Sache. 

Vor einigen Wochen wurde nun auf den amerikanischen Präsidentschaftskandidaten der Republikaner, Donald Trump, auf einer öffentlichen Wahlkampfveranstaltung geschossen. Trump wurde dabei nur leicht verletzt. Ein Zuschauer wurde tragischerweise getötet, zwei weitere schwer verletzt. Der Attentäter wurde ebenfalls getötet. Komischerweise wurde im Nachgang weder darüber diskutiert, wo der Hass für diese Tragödie herkommen könne, noch, wer so alles mitgeschossen hat. Der Täter würde sowieso an einer psychischen Erkrankung leiden. Überraschung! Hinzu kommt, dass Donald Trump, vorsichtig ausgedrückt, polarisiert. Das können Sie gerne auf X bei so ziemlich jedem Account nachlesen, der sich für links, grün oder progressiv hält. Den Vogel abgeschossen hat in diesem Zusammenhang allerdings unser lieber guter Freund, El Hotzo!

El Hotzos fünf Minuten Ruhm 

Dieser dem ÖRR zuliefernde Autor, Sebastian Hotz, hatte es sich nämlich nicht nehmen lassen, nach dem missglückten Attentat auf Trump zwei folgenschwere Tweets zu formulieren. Der erste Tweet lautete: „Den letzten Bus und Donald Trump: Knapp verpasst.“ – Dieser Kalauer des selbsternannten Satirikers stieß bereits auf ein eher geteiltes Echo. Dennoch ließ er es sich nicht nehmen, nochmal nachzulegen: „Ich finde es absolut fantastisch, wenn Faschisten sterben.“ 

Beide Tweets sind inzwischen gelöscht. Dennoch legte er trotz großer Kritik nochmals nach: „Absolut niemand zwingt einen Mitleid mit Faschisten zu haben, man kann es ohne die geringste Konsequenz einfach lassen.“ 

Dass sein Tweet nichts mit fehlender Empathie, sondern eher mit der Glorifizierung von Straftaten zu tun hat (vgl. Wolfang Kubicki), verschwieg der reuelose El Hotzo an dieser Stelle. Sogar der Spiegel-Reporter Felix Dachsel übte Kritik: „Hier schreibt nicht irgendein Troll wirres Zeug. Der Autor @elhotzo hat 700.000 Follower. Was passiert mit der Demokratie, wenn man politischen Gegnern den Tod wünscht?“ 

Eine Debatte, ob sein Tweet unter die Rubrik Hass oder gar Hetze fällt blieb allerdings aus. Doch zog der RBB die Reißleine und kündigte die Zusammenarbeit mit Hotz auf. 

Letztlich muss man ihm für diesen Tweet dennoch irgendwie dankbar sein. Immerhin war er, der sich gerne als Versteher der Letzten Generation inszeniert und auch sonst stets bei den „Guten“ sein möchte, in dieser Situation zum ersten Mal wirklich ehrlich. Ob seine Tweets rechtliche Konsequenzen haben werden, wie von Wolfgang Kubicki vermutet, wird sich indes zeigen.

Der Staat, dein Freund und Helfer

Apropos rechtliche Konsequenzen: Wie mutig sind Sie eigentlich? Wenn Sie sich trauen, zu einem Transmann, einfach Mann zu sagen, könnte Sie das bis zu 3.000,00 € kosten. Kein Witz. So sieht es nämlich das Selbstbestimmungsgesetz vor. Eines der vielen Prestigeobjekte der Grünen und progressiven Linken. Der Staat, dein Freund und Helfer. 

Früher war der Staat noch für viele Linke ein absolutes Feindbild. Heute repräsentieren sie selbst den Staat. Ein gutes Beispiel dafür waren die Proteste rund um den Hambacher Forst. Die Demonstranten waren, richtig, überwiegend Grüne. Die Regierung, die letztendlich entschieden hat, dass der Hambacher Forst weggebaggert wird bestand aus, richtig, Grünen. Tja und dann gibt es noch die Firma RWE, die den „Hambi“ auf links drehen möchte. Dort ist inzwischen der ehemalige Büroleiter Annalena Baerbocks Lobbyist. Man bleibt halt gerne unter sich. 

Wie bei Olympia in Paris. Dort hat man es geschafft, eine Eröffnungsfeier auf den Bildschirm zu zaubern, die woke und divers genug war, um radikale Linke auf der ganzen Welt in Extase zu versetzen. Blöd nur, dass man nicht mit dem CO²-neutralen Zug anreisen konnte, weil mutmaßlich Linksextreme im Vorfeld Anschläge auf das französische Schienennetz verübt haben. Natürlich für die gute Sache, was sonst?

Hass? Welcher Hass?!

Aber auch in Deutschland gab es wieder Störungen im Verkehrsnetz. Die schwächelnde Letzte Generation hat das Rollfeld am Frankfurter und Leipziger Flughafen besetzt und dadurch einen Millionenschaden verursacht. Mal sehen, wer dafür gerade stehen muss. Die Aktivisten eher nicht. Bei denen sollte nicht viel zu holen sein. Obwohl einige in ihrer Freizeit gerne mal Urlaub auf Bali machen. Egal, es geht schließlich um die gute Sache. 

Zumal das Timing unbestritten gut war. Immerhin war die seit der EM ungekrönte Königin der Kurzstreckenflüge, Annalena Baerbock, zum Glück gerade mit ihrem Flieger nicht betroffen. Es hat wieder nur die Bürger getroffen, die nicht wie geplant in den Urlaub fliegen konnten, mit ihren Steuergeldern die Party bezahlen müssen oder dank der Blockade von Frachtmaschinen länger auf ihre Post warten müssen. Ob man nun bei diesen ganzen Zwischenfällen schon von Hass sprechen kann, ist freilich Definitionssache. Und hier liegt auch der berühmte Hase im Pfeffer.

Überall nur Liebe

Denn ob es sich tatsächlich um Hass und Hetze handelt, liegt meistens im Auge des Betrachters. Genauso übrigens, was die gute Sache ist und ob Donald Trump nun wirklich ein Faschist ist oder nicht. Jan Delay hat hierzu die in der anfangs erwähnten Talkshow eigentlich den Nagel auf den Kopf getroffen: Jeder, der nicht für die massenhafte Zuwanderung ist, entscheidet sich für den Hass. Alle die dafür sind, für die Liebe. Und da Linke, die sich über den vermeintlichen Tod von Faschisten freuen, aus Protest Rollfelder besetzen und Bahngleise zerstören, eigentlich nur das Überleben der Menschheit vor Augen haben, können diese folgerichtig auch niemals Hass und Hetze verbreiten. Sondern eben nur die Liebe. Ähnlich wie im großen Hit „Liebes Lied“ von Jan Delays Band „Absolute Beginner“.

Mensch, haben wir ein Glück!

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