Hitze tötet

Karl Lauterbach, der uns mit unmenschlichem Einsatz in Talkshows und später im Ministeramt vor der Pandemie geschützt hat, hat ein neues, riesiges Gesundheitsproblem entdeckt: Hitze tötet! Wir brauchen dringend einen nationalen Hitzeschutzplan! Denn „jedes Jahr sterben tausende Menschen in Deutschland an einem Hitzetod.” Und weiter: „Es sei, so der Minister, „nicht akzeptabel“, dass es jedes Jahr zwischen 5.000 und 20.000 hitzebedingte Todesfälle gebe.”

Nun hätte er sich schon viel früher etwa um die unerklärte Welle lang anhaltender Übersterblichkeit bis zu 40 Prozent über normal kümmern können. Die übrigens laut dem Statistischen Bundesamt mit Hitze nicht mal ansatzweise zu erklären ist, zumal sie ihren Höhepunkt im Winter 2022/2023 hatte. Bei einer Wochensterblichkeit von etwa 20.000 sind 40 Prozent immerhin schon 8.000 zusätzliche Todesfälle – in einer Woche!

Oder er könnte klären lassen, warum die Geburtenrate dramatisch sinkt, es also ein Manko von etwa 50.000 neuen Leben jährlich gibt, die das überalterte Deutschland mehr als dringend brauchen könnte. Und was man dagegen tun könnte.

Doch davon hört man aus dem Bundesgesundheitsministerium nichts, zumal man sich dort auf eine schläfrige, zumeist regierungstreue Riege von Wissenschaftsjournalisten verlassen kann, die Fragen scheut, deren Antworten unangenehm sein könnten.

Immer mehr Hitzetote?

Die üblichen Alarmtröten wie Dauer-Propagandist Hirschhausen oder Klima-Apokalyptiker Rahmstorf geben auch zu diesem Thema wieder mal alles. Hirschhausen schwadroniert bei Maybrit Illner nicht nur ebenfalls von 20.000 Hitzetoten, er erklärt sogar menschliches Leben in größeren Teilen der Erde für demnächst unmöglich, da Eiweiß bei 42 Grad irreversibel gerinnen würde. Wie Menschen seit Jahrhunderten in Hitzeregionen wie Saudi-Arabien oder Indien überleben können, bleibt unklar.

Rahmstorf wiederum erinnert an die große Hitzewelle 2003, die „70.000 Menschenleben” gefordert habe – allerdings in ganz Europa. Immerhin: „Auch in Süddeutschland war die Mortalität in allen Altersgruppen ab 45 Jahre signifikant erhöht”

Den Gipfel des Hitzewahns stellt allerdings eine Grafik von Statista dar, die in sozialen Medien immer wieder herumgereicht wird. Demnach gab es von 2015 bis 2019 einen dramatischen Anstieg an Hitzetoten, und zwar jedes Jahr, ganz unabhängig vom Wetter. Daß dieselbe private Statistikfirma in einer anderen Darstellung das Gegenteil dokumentiert, scheint nicht zu stören.

Woher kommen diese Zahlen?

Um es kurz zu machen: In Deutschland stirbt offiziell so gut wie niemand an Hitze, da es diese Todesursache unter den 82 anerkannten gar nicht gibt. Auf dem Totenschein würde „Kreislaufversagen” stehen, was mit etwa 35 Prozent ohnehin die meistvergebene Todesursache ist. Es ist völlig unmöglich, daraus Zahlen von Hitzetoten abzuleiten. 

Immerhin gibt es aber für ärztliche Diagnosen an Lebenden den ICD10-T67 „Schäden durch Hitze und Sonnenlicht”. Die Zahl von etwa 1.500 Fällen ist langfristig rückläufig. Im Mittel kommt es dabei zu acht bis zehn Todesfällen – im Jahr!

Offensichtlich steckt die Medizinstatistik also im gleichen Dilemma wie bei Corona – nichts Genaues weiß man nicht. Und immer dann kommt das letzte (und nicht mal schlechteste) Mittel zum Einsatz, die Schätzung der tatsächlichen Übersterblichkeit in der warmen Sommerperiode. So wie auch das RKI bis 2019 stets die Grippetoten anhand von Sterbezahlen im Winter geschätzt hatte, ohne eine tatsächliche Diagnose oder Test.

Eine aktuelle Studie kommt mit dieser Methode zu einem weitaus weniger dramatischen Ergebnis, als uns Lauterbach mit seinen frei erfundenen Zahlen glauben machen will:

Unsere Schätzung zeigt, dass die ungewöhnlich hohen Sommertemperaturen 2018–2020 in allen drei Jahren zu einer statistisch signifikanten Anzahl von Sterbefällen geführt haben: Es gab etwa 8 700 hitzebedingte Sterbefälle im Jahr 2018, etwa 6 900 im Jahr 2019 und etwa 3 700 im Jahre 2020. Im Jahr 2021 kam es nicht zu einer signifikant erhöhten Übersterblichkeit aufgrund von Hitze. Im Vergleich der letzten drei Dekaden beobachten wir insgesamt einen leichten Rückgang des Effekts von hohen Temperaturen auf die Mortalität.”

Oha, sowohl von 2018-2021 als auch im langjährigen Trend nimmt die statistische Mortalität durch Hitze sogar ab? In dieser Auswertung sehen Sie, wie „tödlich” die Monate Juli und August in der Relation zum Gesamtjahr waren. Der abnehmende Trend wird eindeutig bestätigt.

Wir fassen zusammen: Die hitzekorrelierten Todesfälle nach der Übersterblichkeitsmethode liegen in Deutschland gewöhnlich zwischen Null und etwa 10.000, was selbst im schlechtesten Fall nur 1,2 Prozent der Gesamtmortalität ausmacht. In der Hälfte der letzten 30 Jahre gab es sogar gar keine Hitzetoten!

Bevor es zu spät ist

Natürlich ist es ein hehres Ziel, die Zahl an oder mit Hitze gestorbener, zumeist sehr alter Menschen mit eher kurzer Restlebenserwartung, senken zu wollen. Und Aufmerksamkeit für das Thema schaffen zu wollen, ist nichts grundsätzlich Falsches.

Der Verdacht liegt aber nahe, daß es Minister Lauterbach hier ein weiteres Mal nicht um die Menschen geht, sondern nur um sich und seinen Hang zur Selbstdarstellung. Im Gegensatz zur angestrebten Krankenhausreform, für die er heftigen Gegenwind bekommt und mit der sich medial kein Blumentopf gewinnen lässt, ist die vermeintliche Rettung tausender Menschenleben durch einen Hitzeschutzplan eindeutig die schönere Botschaft. Und sie passt perfekt ins alles überlagernde Megathema unserer Zeit – den Klimawandel.

Natürlich ist Karl auch da Experte, Visionär und Warner. Etwas wenig beachtet von der Öffentlichkeit stellte er im März 2022 sein Buch ‚Bevor es zu spät ist‘ vor. Eine der zentralen Aussagen: „Wir kommen jetzt also in eine Phase hinein, wo der Ausnahmezustand die Normalität sein wird. Wir werden ab jetzt immer im Ausnahmezustand sein. Das ist also, was ich glaube, was wir sehen in diesem Zeitalter, wo die Katastrophe die Normalität ist”.

Und genau das ist es, um was es ihm geht. Die Schaffung einer immerwährenden Katastrophe, die Abwesenheit jeglicher Normalität. Eine Republik am Rande des Wahnsinns, vom Corona-Lockdown zum Hitze-Lockdown taumelnd, unter ständiger Bedrohung der Einschränkung von Grundrechten, sich freiwillig der „Klima-Demokratie“ aka Sozialismus ergebend. Dabei ist Lauterbach selbst die größte Katastrophe, und sein Rücktritt ist die dringend überfällige Voraussetzung zurück zu einer gesellschaftlichen Normalität.

Bevor es zu spät ist.

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1 Kommentar. Leave new

  • Nikolaus Szczepanski
    7. Juli 2023 11:10

    Ich freue mich immer auf den Sommer und die „Hitze“. Die erlaubt es, in lauen Sommernächten auf der Terrasse inmitten von Blumen einen gut gekühlten süffigen Weißherbst zu genießen. Ich weiß aber von vielen Leuten, daß sie nicht an „Hitze“, sondern an Kälte gestorben sind. Das alles ist ein Nichts gegen p.a. ca. 100.000 ermordete Kinder; niedlich Abtreibung genannt. Das neue Heizungsgesetz mitsamt einem richtig kalten Winter wird schon für weitere Dezimierung der Deutschen sorgen. Ist ja Ziel der Operation.

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