Der umgekehrte Holocaust

Diesen Artikel gibt es auch als Episode im Wurlitzer, dem Podcast des Sandwirts: Hier.

Wer über die aggressiven Manifestationen des arabischen Antisemitismus erstaunt war, muss tief geschlafen haben, denn nichts daran war neu und überraschend. Das eigentlich Erstaunliche ist die auftrumpfende Offenheit des linken Antisemitismus bei westlichen Aktivisten und Intellektuellen. 

Man könnte geradezu den Eindruck gewinnen, Israel-Feindschaft sei das neue Erkennungszeichen der Linken. Ihnen gilt der Zionismus als integraler Bestandteil des weißen Imperialismus, gegen den die Palästinenser als unterdrückte edle Wilde verteidigt werden müssen. Der Aktivist macht dabei einen Sprung aus der Komplexität der Weltlage in die Naivität des Mitleids, während der linke Intellektuelle im Elfenbeinturm seiner postkolonialistischen Theorien verbleibt. Beide sind die Produkte der westlichen Universitäten, die sich vor allem in ihren geisteswissenschaftlichen Departements oft als Brutstätten des Wahnsinns, als Treibhäuser der Weltfremdheit erweisen.

Gerade im Zusammenhang mit Massenmigration und Islamismus haben wir in den letzten Jahren immer wieder die Dynamik der Täter-Opfer-Umkehr erlebt. Den bedeutendsten Fall, mit dem wir es jetzt zu tun haben, hat Lesley Klaff die Inversion des Holocaust genannt. 

Es ist das „Narrativ“ des linken Antisemitismus: Die Palästinenser gelten als die neuen Juden und die Juden als die neuen Nazis in einem Apartheitsstaat namens Israel. Er ist der Täter, nicht die Hamas. An dieser Täter-Opfer-Umkehr beteiligen sich gerade auch die öffentlich-rechtlichen Medien. So entsteht ein wahres Monstrum: der antifaschistische Antisemitismus – man ist Antifa und hasst die Juden.

Intellektueller und terroristischer Antisemitismus gehen Hand in Hand. Hitler ist in den Köpfen und auf den Straßen. Wenn man die pro-palästinensischen Demonstrationen bei uns betrachtet, könnte man den Eindruck bekommen, für Fridays for Future hängen Hamas, Klima und deutsche Schuld irgendwie zusammen. Aber es war nicht Luisa, sondern Greta, die die Krake der jüdischen Weltverschwörung des Kapitalismus gepostet hat.

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