Illusionstheater Deutschland

Der politpsychologische Frühstückssmoothie #11

Die Deutschen waren schon immer gut darin, sich selbst zu betrügen und mit ihren Trugbildern die ganze Welt bekehren zu wollen. In diesen Jahren erleben wir einen neuen Höhepunkt eines Selbstbetrugszyklus mit hypermoralischen und energiepolitischen Alleingängen. Wie funktioniert dieser Selbstbetrug? 

Am besten gelingt er durch dauerhafte Indoktrination (das kann man auch Propaganda nennen), Naivität und Leichtgläubigkeit sowie Suggestibilität, die Fähigkeit, sich beeinflussen zu lassen und die latente Bereitschaft, sich belügen und betrügen zu lassen. 

Dies erzeugt beim Publikum Angst, Furcht und am Ende Konformität und Gehorsam. Kaum eine Bevölkerung weltweit ist so klimaängstlich wie die deutsche, obwohl unser Land von der jährlichen Durchschnittstemperatur zum kühlsten Fünftel aller Länder weltweit zählt. 

In der postmodernen Welt bedarf es eines verstärkten Suchens nach Wahrheit und Wahrhaftigkeit. Nicht umsonst war es ein deutscher Philosoph, Immanuel Kant (1724 – 1804), der schon vor mehr als 200 Jahren den Satz vom Aufbruch aus der selbst verschuldeten Unmündigkeit prägte. Er ist heutzutage und hierzulande aktueller denn je. 

Das Fremd- und Selbstbetrugsszenario dieser Tage ist komplexer und schwerer zu durchschauen als je zuvor. Die in der psychologischen Forschung mehrfach konstatierte enorme Bereitschaft, sich anzupassen und selbst unter schweren Anforderungen zu gehorchen, um dazuzugehören und nicht ausgeschlossen zu werden, spielt dabei eine wichtige Rolle. Die Triebfeder dabei ist, dass Menschen Teil einer Gemeinschaft sein wollen, dass sie nicht ohne Zugehörigkeit sein können, jedenfalls die allermeisten. Das Prinzip nennt sich Konformität und kann einen enormen Druck, den Konformitätsdruck, erzeugen. 

Dies machten sich die Herrschenden schon immer zu Nutze: Durch das Prinzip „teile und herrsche!“ und „Brot und Spiele“. Im Falle der Cancel Culture wurde eruiert, dass Menschen andere ausschließen, weil sie die Angst haben, selbst ausgeschlossen zu werden, wenn sie dies nicht tun. Also aus Schwäche.

Nationale Ich-Schwäche

Bei der Manipulierbarkeit von Menschen steht meist eine Ich-Schwäche und damit ein schwaches Selbstwertgefühl im Hintergrund. Beides sind Resultate starker induzierter Angst und Furcht. Heinrich Mann hatte dies in seinem Roman „Der Untertan“ für die Zeit des wilhelminischen Kaiserreichs eindrücklich beschrieben. 

In den Zeiten der multiplen Krisen des 21. Jahrhunderts und der regierungskonformen öffentlich-rechtlichen Medien (ÖRR) ist das wieder aktuell. Der Untertan des 21. Jahrhunderts glaubt dem ÖRR unkritisch und versteckt seine wahre Meinung hinter einer angepassten Fassade. Mehr als 50 Prozent der Bürger geben heutzutage zu, dass sie ihre wahre Meinung nicht mehr äußern können. 

Kollektiv betrachtet sind die Deutschen das Volk mit der stärksten Ich-Schwäche weltweit – eine Konsequenz unserer Geschichte und der mangelnden Resilienz gegen ein dauerhaftes Schuldgefühl. Weniger als drei Prozent der heute in Deutschland lebenden Menschen hat die NS-Zeit erlebt. Als Kinder, fast keiner als Jugendlicher oder Jungerwachsener. Keiner der heute Lebenden konnte sich also direkt schuldig machen. Dennoch schämen sich die meisten ihrer Nation, ihre Nationalflagge zu zeigen und schmücken sich lieber mit der Regenbogenflagge einer sexuellen Minderheitenbewegung. Dabei ist das deutsche Schwarz-Rot-Gold – was zu wenige heutzutage wissen – immer die Flagge der Freiheit und später der Republik und dann auch des Widerstands gegen den Nationalsozialismus gewesen! 

Es bedarf selbstwertstärkender Maßnahmen für das Deutschsein im europäischen Kontext. Gefährlich im Zusammenleben der Nationen sind vor allem jene mit einem schwachen Selbstwertgefühl, das sie dann als Abwehr ins Groteske und Hypermoralische übersteigern. 

Diener, nicht Beherrscher des Volks

Verfassungsrecht ist, dass das Volk als Souverän Vertreter aus seiner Mitte mit der Regierung des Landes beauftragen. Diese schwören bei Amtsantritt, dass sie ihre „Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden”. – Das Gegenteil ist derzeit der Fall: Der Wohlstand wird durch falsche und irrationale Politik planmäßig verringert, für viele am Ende zerstört werden. Immer mehr Menschen werden in Armut und Abhängigkeit von eben diesem Staat landen, der es nicht gut mit ihnen meint, sondern sie zu ohnmächtigen Wohlfahrtsempfängern machen will. Deutschland befindet sich als einziges OECD-Land derzeit in einer Rezession – die Medien und Politiker, die ein Illusionstheater inszenieren, bekümmert es wenig. 

Exemplarische Bereiche des gravierenden Politikversagens sind: Überschwemmung des Landes mit Migranten, die als Asylanten getarnt werden; Preisgabe des öffentlichen Raums für Willkür und Kriminalität durch ausländisch verwurzelte Einzeltäter, Banden und Clans; Förderung der Inflation durch falsche Wirtschafts- und Finanzpolitik; Fokussierung der Politik auf einen sexistischen Kult, der die Familie als Kern der Gesellschaft zerstört, Männer herabsetzt und zu Negativobjekten stigmatisiert; Downgrading des Bildungssystems durch immer neue irrationale Reformen und Überforderung durch Migration; Erzeugung einer irrational übersteigerten Klimahysterie, die zu wirkungslosen und überflüssigen politischen Maßnahmen führt; in diesem Zusammenhang Zerstörung der hiesigen Industrie und Wirtschaft. 

Illusionen, Seifenblasen, Utopien

Auf der sichtbaren Oberfläche wird den Bürgern das Illusionstheater einer heilen, bunten und wundervollen Zukunft vorgeführt. „Das beste Deutschland aller Zeiten“ (O-Ton Bundespräsident Steinmeier) ist ein Werbeslogan der Gegenwart, in Wirklichkeit aber in Anbetracht der realen Probleme eine sarkastische Verzerrung der Realität. Spätestens bei solchen Äußerungen sollten die Menschen im Land stutzig werden. Je mehr Utopien den Menschen in der Geschichte vorgeführt wurden, desto schlimmer kam es jeweils in der Realität. 

Im Kern ist eine Illusion eine falsche Deutung einer Wahrnehmung. Die Realität können alle Menschen wahrnehmen. Wie sie diese deuten, wird durch Medien und sozialen Druck manipuliert. Diese falsche – sprich: illusionäre – Wahrnehmung der Realität wird massiv durch Täuschungen und Indoktrination begünstigt. 

Wieder geht es um Angst- und Furchterzeugung, wenn Menschen diesen Vorgaben nicht folgen. Dann drohen Ausschluss, Vereinsamung und Stigmatisierung. Die Mächtigen lancieren die Interpretation der Realität, die sie sich von den Menschen im Land wünschen. Demnach ist Deutschland dann nicht in einer tiefen Krise, sondern auf dem gerade etwas holprigen Weg zu goldenen Zeiten, wie dies Kanzler Scholz mit seinem Narrativ eines „neuen Wirtschaftswunders“ beschworen hat. Ein typischer Fall von Bullshit, wie noch aufgezeigt wird. 

Dazu benutzen sie willfährige Medien, Parteisoldaten und Prominente, die ihre Prominenz nicht auf Kompetenz, sondern auf das Wohlwollen der Mächtigen stützen. Beispiele sind so genannte Experten, Journalisten und Comedians in den öffentlich-rechtlichen Sendern, die dem kritischen Zuschauer immer wieder durch regierungskonforme Speichelleckereien auffallen. 

Einzelne Figuren im Illusionstheater der Regierung, wie Innenministerin Faeser oder Klimaminister Habeck, zeigen besonders schlechte Leistungen. Man könnte meinen, dass ausgetestet wird, wie schlecht die Performance des Illusionstheaters sein darf, so dass die Bevölkerung nicht aufbegehrt und sich stattdessen daran gewöhnt. Aber immerhin sind derzeit nur noch 19 Prozent der Menschen mit der Arbeit der Ampel-Regierung zufrieden (ARD-Deutschlandtrend, August 2023). Es handelt sich also mehr und mehr um eine Regierung ohne Volk, ohne dass dies Konsequenzen hätte. 

Kein Illusionstheater ohne willfährige Medien

Hand in Hand mit dem staatlich orchestrierten Illusionstheater spielen die öffentlich-rechtlichen Medien, die vom Souverän zwangsfinanziert werden, eine schädliche Rolle, was Information, Ehrlichkeit und Kritik der Regierung angeht. Das Illusionstheater hat noch viele weitere Facetten, die den Alltag immer mehr infiltrieren. Im Wesentlichen handelt es sich um die postmoderne Version „Brot, Wein und Spiele“, hintergründig versetzt mit Angst- und Furchtinduktion. 

Zu einem dauerhaft funktionierenden Illusionstheater gehört neben den angepassten Medien ein rigides Glaubenssystem, mit dem Zweifel und Widerspruch weggefegt oder – noch besser – schon im Keim erstickt werden können. Andersdenkende werden stigmatisiert statt gehört, gecancelt statt integriert und abgewertet statt respektiert. Dadurch, dass die Systemmedien linksgrün dominiert werden und kein Ende absehbar ist, wird das einseitige, rigide Denk- und Wahrnehmungssystem den Zuschauern als Wahrheit dargestellt, obwohl es ein Illusionstheater verengter Wahrnehmung ist. Vordergründig ein Zeugnis mangelnder journalistischer Qualität, hintergründig ganz im Sinne der herrschenden Eliten die Lenkung zu eindimensionalem Denken. 

Natürlich sind die Politiker nur die Laienspielschar in dieser Inszenierungsdauerschleife illusionärer Utopien. Dabei zeigt sich besonders die grüne Partei als quasireligiöser Hort politischer Utopien, die Gefolgschaft durch Dauerindoktrination findet. Die Darbietungen der herrschenden Politiker sind entweder gewollt oder nicht gekonnt miserabel, während andere, verborgene Aspekte wirklich relevant sind. 

Die Systemmedien, im Anfang der Bundesrepublik Deutschland als vierte, die Regierung kritisch begleitende Instanz gedacht, spielen längst als konformistische Begleiter der Mächtigen eine faktisch dysfunktionale Rolle. Daher braucht es – in Zeiten des Internets glücklicherweise möglich – eine fünfte Macht zur Kontrolle der anderen vier Mächte. Eine Herkulesaufgabe!

Ein Problem mit der Aufdeckung von Illusionstheatern besteht darin, dass keiner der Beteiligten das Illusionäre eingestehen bzw. zugeben wird. Viele sind sich dessen noch nicht einmal bewusst. Die Existenz einer solchen Scheinwelt ist also nur durch Indizien nachweisbar. Dies ist ein besonders wichtiger Auftrag der fünften Macht, der kritischen freien Medien. 

Der tiefere Sinn des Illusionstheaters

Natürlich hat dieses Illusionstheater noch einen tieferen Sinn, denn nichts geschieht in der menschlichen Psyche ohne Hintersinn. Neben der Beruhigung und Disziplinierung der Massen geht es darum, die Menschen mehr und mehr durch Angst und Furcht („Hitzetote“, „Coronatote“, „Waldsterben“, „Letzte Generation“) in Abhängigkeit und Unmündigkeit zu halten. Und daraus ergibt sich die Frage, wem das Illusionstheater tatsächlich nutzt. Hierfür gibt es im Sinne der „Cui-bono-Frage” eine naheliegende und ebenso einfach Lösung: Folge dem Geld! 

Wem dient das ganze Theater? Das gesellschaftliche Illusionstheater dient nicht nur den handelnden Personen auf der medialen und politischen Oberfläche zur Existenzsicherung. Vielmehr und in letzter Wahrheit nutzt es am meisten den Oligarchen aus dem Finanz- und Digitalwirtschaftskomplex. Hier verlaufen die Geld- und Machtstränge zur Ausweitung und Sicherung der Dominanz über die Gesellschaften und Staaten, die sich unterordnen. Mehr und mehr wird den Menschen der Einfluss dieser Wirtschaftsoligarchen bewusst. Sie sind die ungezähmten Monster des 21. Jahrhunderts. Beim Sandwirt wurde diese Thematik ja schon mehrfach erörtert und dargelegt. 

Das Theater verlassen

Natürlich müssen die Bürger dem Illusionstheater nicht ohnmächtig erliegen. Aber es bedarf viel Reflexionsvermögens und einer gesunden Intuition, um hinter die Fassade zu schauen. Im Grunde ist es wie mit Platons Höhlengleichnis, das schon vor 2.400 Jahren ersonnen wurde. Die Bilder, die wir sehen, sind die Schatten und damit das Abbild anderer Dinge. Alleine diese Weisheit zu beherzigen, kann sehr hilfreich sein und die Suche nach der Wahrheit hinter der Illusion beflügeln und die Wahrheitssuche zu einer spannenden Lebensaufgabe machen. 

Eine zentrale Weisheit, um die Komplexität der Welt zu verstehen, ist, dass hinter der wahrgenommenen „Wahrheit“ immer noch weitere Wahrheiten vorhanden sind. Zweifel und Skepsis sind jederzeit angebracht. Am Ende hat sich schon so manches Illusionstheater als eine Vorstellung von „Des Kaisers neue Kleider“ erwiesen. So wird es nach und nach nun auch mit der schönen, neuen bunten Gesellschaft und der grünen Energiewende mit Energie in Hülle und Fülle sowie ganz niedrigen Strompreisen sein. Beide Beispiele sind einfach zu durchschauende Tricksereien der Politik. Sozusagen eine Aufgabe für Anfänger der Wahrheitssuche. 

Viel Bullshit – wenig Wahrheit

Wichtig und besonders zielführend bei der Analyse des Illusionstheaters ist der Ansatz des amerikanischen Philosophen Harry Frankfurt, der mit seinem Aufsatz „On Bullshit“ 1986 berühmt wurde. Bullshit ist für ihn mehr als bloße Lüge. Wer eine Lüge erfindet, muss glauben, die Wahrheit zu kennen, und darüber hinwegtäuschen. Dem Bullshitter dagegen ist die Wahrheit völlig gleichgültig. Er desinformiert aus Prinzip und in Unkenntnis der Wahrheit. Was Wahrheit und Lüge ist, erscheint völlig egal. Es geht um Täuschung, Irreführung und Rechthaberei als Prinzipien. 

Diese Strategie, die heute – auch in der Wissenschaft – weit verbreitet ist, zu durchschauen, ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Wahrhaftigkeit in Zeiten des totalen Fakes. Es bedarf eines noch kritischeren kritischen Rationalismus, wie Karl Popper es als Grundprinzip des wissenschaftlichen Erkenntnisgewinns formuliert hat. Dann kann Bullshit-Resistenz entstehen. 

Ein einfaches Beispiel dazu: Wenn von interessierter Seite behauptet wird, dass in wenigen Jahren erneuerbare Energien Deutschland mit billiger Energie versorgen können, dann ist durch die Volatilität bei der Energieerzeugung mit Sonne und Wind in Verbindung mit dem Mangel an funktionierenden Speichern unmittelbar erkennbar, dass diese Behauptung nicht nur eine Lüge, sondern auf Ahnungslosigkeit und Gleichgültigkeit basierender Bullshit ist. 

Es bedarf also immer des kritischen, skeptischen Hinterfragens von so genannten Wahrheiten und der Vorlage von Evidenzen, um zumindest vorläufig deren Richtigkeit anzunehmen, bis ein Gegenbeweis (Falsifizierung) erbracht ist. 

Ein zweites Beispiel: Im Falle der Annahme, anthropogenes CO₂ sei der alleinige Verursacher des Klimawandels, ist die Prämisse, dass eine einzige Variable, eben jener von Menschen verursachte CO₂-Anteil, innerhalb eines ultrakomplexen Gesamtgeschehens kausal verantwortlich sein könnte, so offensichtlich falsch, dass auch dies als Bullshit zurückzuweisen ist. Es bedarf einer weit differenzierteren Analyse des gesamtchaotischen Geschehens der Klimaentstehung. 

Quo vadis?

Menschen können das alltägliche Agieren des Illusionstheaters erkennen und sich davon distanzieren. Sie brauchen dazu geeignete kritische und heterogene Informationen, die sich auf Verständnis und Reflexion der Realität beziehen und deshalb eben keine Verschwörungsmythen darstellen, als die sie oft verunglimpft werden. Außerdem brauchen kritische Geister soziale Netzwerke zum Austausch und zur Vertiefung. Dazu bieten alternative Nachrichtenquellen und Onlineportale eine gute Plattform. Damit kann die Durchdringung und kognitive Dekonstruktion des vordergründigen Illusionstheaters gelingen und das Verständnis einer tieferen Bedeutungsstruktur wachsen. 

Mit den Worten Immanuel Kants zu schließen, muss die Leitidee heute mehr denn je lauten: „Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“

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1 Kommentar. Leave new

  • Nur leider haben die meisten Menschen weder Lust noch Mut sich ihres eigenen Verstandes zu bedienen. Die sehnen sich nach Bequemlichkeit und einem “guten König”, dem sie folgen dürfen. Dabei gehen sie leider den linksgrünen Heilsversprechern und ihren Medialen Sprachrohren auf den Leim.

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