Imperium Romanum, letztes Kapitel?

Wirtschaft, Horatio Wirtschaft

Michel Houellebecqs Roman „Unterwerfung“ erschien 2015 in der deutschen Übersetzung bei Dumont. Hätte Dumont den Roman veröffentlicht, wenn dieser Roman der Feder eines deutschen Schriftstellers seine Existenz verdanken würde? Weiter gefragt: Hätte überhaupt ein großer Publikumsverlag in Deutschland diesen Roman angenommen, wenn der Autor ein deutscher und nicht ein berühmter französischer Schriftsteller gewesen wäre, der ohnehin als exzentrisch gilt? 

Was Houellebecq damals beschrieben hatte, war die Unterwerfung, motiviert von wokem Selbsthass, grünem Postmodernismus und einem ungeheuerlichen Opportunismus vor dem Islam, vor der islamistischen Landnahme, die auf Hochtouren läuft. Und wieder ist es eine dekadente Elite, die es als dernier cri empfindet, Handlanger der „Unterwerfung“ zu sein, so wie die spätrömischen Eliten den Kick suchten, dem Imperium durch ihre Dekadenz den Garaus zu machen. 

Wegbereiter des Terrors

Dabei ist es erstaunlich, dass sich diese Eliten, die selbst ein ironisches Lächeln, ein kritisches Wort, eine von den Ideen der Aufklärung getragene Polemik als Mikroaggression, wenn nicht sogar als Mord- oder Gewaltdrohung werten und Meinungsfreiheit als Extremismus verketzern, zu dem Massaker vom 7. Oktober, den Vergewaltigungen, dem Kidnapping, den Schlächtereien und dem hemmungslosen Sadismus der Hamas dröhnend schweigen, während die deutsche Außenministerin behauptet, keinen Terror gegen Israel zu finanzieren – und es dennoch mittelbar und de facto tut, in dem sie weiter ungerührt Millionen Euro deutscher Steuergelder an Hilfsorganisationen überweist, die schließlich in der einen oder anderen Weise bei der Hamas landen. 

Zur gleichen Zeit als uns die schrecklichen Nachrichten und Bilder aus Israel erreichten, jubelten Palästinenser und feierten diese Brutalität auf Berlins Straßen unter dem lauten Beifall der Linken und der Woken. Es mutet mehr als absurd an, dass sich Leute gegen Israel engagierten und engagieren, die ihrem Lebensstil keine fünf Minuten in Gaza unter der Herrschaft der Hamas nachgehen könnten. 

Aber man kennt natürlich das Wirken einer dysfunktionalen, dekadenten Elite aus den letzten Tagen des weströmischen Reiches. 

Polizisten wurden in Berlin angewiesen, die Plakate von den Laternenmasten und Plakatflächen zu entfernen, die Fotos von Juden, von jüdischen Frauen, jüdischen Mädchen, jüdischen Männern, jüdischen Jungen, jüdischen Kindern zeigten, die sich in der Gewalt der Hamas befanden und noch immer befinden, einer Hamas, die vom Iran finanziert wird.  

Dass der Iran dazu in der Lage ist und möglicherweise demnächst sogar über Atomwaffen verfügen könnte, haben wir auch dem heutigen Bundespräsidenten und damaligen Außenminister Frank-Walter Steinmeier zu verdanken. 

Wie tönte Steinmeier als deutscher Außenminister Anfang 2016? „Die Internationale Atomenergiebehörde hat überprüft und bestätigt, dass mehr als zwei Drittel der Zentrifugen abgebaut sind, das angereicherte Uran außer Landes gebracht und jetzt auch der Kern des Plutoniumreaktors in Arak zerstört wurde.” 

Und: Das iranische Atomprogramm werde nun auf viele Jahre strengen technischen Beschränkungen und lückenlosen Überwachungsregeln unterworfen sein. „Damit ist ein iranischer Weg zu Atomwaffen verlässlich und nachprüfbar verschlossen.” 

Ist er das? Wirklich? 

Glaubte das Steinmeier tatsächlich oder war er nur sträflich naiv oder brutal opportunistisch, als er Luftsprünge vollführte: „Im Gegenzug werden jetzt von uns die gegen das iranische Atomprogramm gerichteten Wirtschafts- und Finanzsanktionen aufgehoben … Geschäfte mit Iran werden damit wieder erlaubt sein.” 

Und schließlich jeden Rekord in Rührung und Pathos überbetreffend: „Heute können wir mit Recht von einem historischen Erfolg der Diplomatie sprechen … Auch für mich persönlich ist das ein großer Moment.” 

Ein großer Moment für Frank-Walter Steinmeier. Ein großer Moment für die Mullahs im Iran, ein großer Moment auch für die Hisbollah, ein großer Moment für die Hamas. 

Gehört Deutschland dem Islam?

Ohne den Iran hätte die Hamas nicht die Raketen, die sie am 7. Oktober 2023 auf Israel abfeuerte, ohne den Iran hätte die Hamas nicht im Mindesten die konzentrierte Aktion starten können, ohne den Iran könnte die Hisbollah nicht ihren schmutzigen Krieg gegen Israel führen. Ohne den Iran, indem Frauen drangsaliert, eingekerkert und ermordet werden, weil sie selbstbestimmt und ohne Kopftuch leben wollen, würden sich auch nicht die Pro-Hamas-Demonstrationen und auch Ausschreitungen auf deutschen Straßen, Plätzen und in deutschen Hochschulen und Universitäten ereignen, ohne den Iran und ohne die deutsche Migrationspolitik seit 2015 nicht. 

Wer darauf hinweist, wie von Tag zu Tag eine islamistische Landnahme an Boden gewinnt, der wird als Rechtsextremer diffamiert und in die Nähe des Nationalsozialismus gerückt, dabei ist doch für die Grünen und die Woken alles Nazi, was nicht woke, queer und grün ist. Der Grund findet sich darin, dass die postmoderne Ideologie an sich und in sich totalitär ist.  

Aber ist es denn keine islamistische Landnahme, wenn in Berlin auf dem Brunnen meiner Kindheit, dem Neptunbrunnen, die palästinensische Fahne gehisst wird und eine Aktivistin, deren Propagandaeinrichtung vom deutschen Steuerzahler jährlich mit zweistelligen Millionensummen gefördert wird, erklärt: „Deutschland ist das Land seiner Einwohner und Einwohnerinnen. Es gehört niemandem per se, weil er oder sie Urahnen hatten, die schon immer hier gelebt haben.“ 

Haben die Urahnen hier nur gelebt und nicht das Land geprägt – im Guten wie im Schlechten? Ist es denn keine Landnahme, wenn auf Demonstrationen von Islamisten in Essen und Hamburg die Einführung des Kalifats und der Scharia gefordert wird? Die politischen und kulturellen und medialen Eliten – zumindest die, die sich dafür halten – haben übersehen, als sie meinten, der Islam gehöre zu Deutschland, dass im zweiten Schritt Deutschland dem Islam gehören würde.

Schulterschluss der Antisemiten

An Universitäten in den USA, in Großbritannien, in Berlin machen sich die Kinder des Juste Milieus zu Handlangern des Islamismus, sie prangern Israel an, das um sein Überleben kämpft. Weil Israel sich verteidigt, überspringen sie spielend leicht, woke beflügelt, ideologietrunken die Grenze, die die Israelkritik vom Antisemitismus trennt, während der Islamo-Gauchisme (Islam-Linke), die ideologisch auf dem Postmodernismus beruhende Verbindung der Linken und Woken mit den Islamisten, fröhliche Urständ feiert. Kinder aus sogenannt gutem Hause skandieren: „Palastine will be free, from the river to the see“, was in Wahrheit ein Reim auf die Auslöschung des Staates Israel ist. 

Derweil bemüht sich die auf dem linken Auge erblindete Bundesinnenministerin den Islamismus, der nach dem Kalifat ruft, als rechtsextrem zu framen, um schnell das Thema vom Islamismus, von der islamistischen Landnahme wieder auf den Kampf gegen Rechts zu verschieben. 

Nachdem es bereits zu Auseinandersetzungen an der Berliner Universität der Künste gekommen ist, als Pro-Hamas-Aktivisten die Räume der Universität besetzten, nachdem der Campus der Berliner Humboldt-Universität kurzzeitig von Pro-Palästina-Aktivisten besetzt worden ist, hatten nun am 7. Mai 2023 ca. 150 Pro-Palästina-Aktivisten ein „Protestcamp“ auf dem Theaterhof vor der „Rostlaube“ der FU aufgemacht. Der Lehrbetrieb musste eingestellt werden. 

Berlins Wissenschaftssenatorin Ina Czyborra (SPD) verurteilte die Besetzung des Theaterhofes der FU scharf und verwies darauf, dass jüdische Studenten und Mitarbeiter am Campus angegriffen und antisemitische Sprüche geäußert worden seien. Immer wieder war der Slogan zu hören, der die Auslöschung des Staates Israel implizierte und die Forderungen nach einer Intifada, also nach Terror gegen Israel. 

Man wird wohl so weit gehen dürfen, das Pro-Palästina-Engagement als Pro-Hamas-Engagement verstehen zu müssen. Die Saat der Linken und der Grünen ging auf, nämlich das, was die Franzosen Islamo-Gauchisme nennen, das Engagement der Linken für den Islam auf der Grundlage des Postkolonialismus, einer Spielart des Postmodernismus.  

Am Nachmittag des 7. Mai räumte auf Bitten des Präsidenten der Freien Universität die Polizei das Camp. Eine Gruppe, die unter der Bezeichnung „Student Coalition Berlin“ firmiert, veröffentlichte Bilder vom Protestcamp und von der Räumung und erklärte: „In Solidarität mit dem palästinensischen Volk haben wir, die Berliner Studierenden, unser Camp an der Freien Universität errichtet.” 

Die Gruppierung fordert, Israel „akademisch und kulturell“ zu boykottieren. Wie das geht, haben dann Greta Thunberg und Co. in Malmö eindrucksvoll gezeigt, nämlich dadurch, dass eine israelische Sängerin im Jahr 2024 nicht mehr in einer europäischen Stadt ohne Polizeischutz auftreten kann, das Hotelzimmer am besten gar nicht erst verlässt und bei ihrem Auftritt auch noch ausgebuht wird. 

Soweit ist es gekommen. 

Kultur nicht identifizierbar

Ob die 150 Studenten, die am Protestcamp teilnahmen alles Studenten der FU oder überhaupt Studenten waren, bleibt dahingestellt, Fakt ist aber, dass diese Grüppchen sich zwar vor den 38 564 Studenten der FU verschwindend gering ausnehmen, aber sie sind lautstark und sie bestimmen das Klima. 

Es sind immer diese kleinen aktivistischen Grüppchen, von denen die Gleichschaltung der Universitäten ausgeht. Und in der Tat, kaum war das Camp geräumt, meldeten sich über 200 Professoren, Dozenten und Assistenten der FU in einem geharnischten Brief zu Wort, stellten sich auf die Seite der Pro-Palästina-Aktivisten, die man wohl eher Anti-Israel-Aktivisten zu nennen hat, und verurteilten die Räumung des Camps. 

Dass die vom Familienministerium besonders geförderte Naika Foroutan, die der „wissenschaftlichen“ vom deutschen Steuerzahler zu alimentierenden Meinung anhängt, dass den Deutschen Deutschland nicht länger gehört, dass „niemandem per se“ das Land gehört, „weil er oder sie Urahnen hatten, die schon immer hier gelebt“ oder es nach dem Krieg aufgebaut haben, Steuern zahlen und den Laden am Laufen halten, Urahnen übrigens wie Immanuel Kant, Johann Wolfgang von Goethe, Robert Koch oder Albert Einstein, Johann Sebastian Bach oder Ludwig van Beethoven, Urahnen, die das Land, die Kultur des Landes prägten, es zu dem machten, was es noch ist, doch jeden Tag etwas weniger, gehörte natürlich zu den Unterzeichnern des Solidaritätsschreibens.

Als Integrationsbeauftragte hatte Aydan Özoguz bereits am 14.05.2017 im Tagesspiegel geäußert: „Eine spezifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifizierbar.“ 

Also kein Immanuel Kant, kein Goethe, kein Schiller, kein Beethoven, kein Bach, kein Einstein und kein Robert Koch? Keine Wissenschaft, keine Musik, keine Malerei, keine Philosophie, keine Werte der Aufklärung und der Klassik? – Tja, wenn nicht einmal die Integrationsbeauftragte weiß, worein integriert werden soll und dann der Meinung ist, dass „unser Zusammenleben … täglich neu ausgehandelt werden“ muss, dann ist es nur logisch, dass dem das Land gehören soll und wird, der es sich nimmt. Demjenigen, der nach der Einführung der Scharia und des Kalifats ruft. 

Verrutschte Masken

Wenn man de facto mit der deutschen Kultur, die eben im Wesentlichen auch eine deutsch-jüdische Kultur ist, bricht, wenn man der Meinung ist, dass jenseits der Sprache eine „spezifisch deutsche Kultur“ „schlicht nicht identifizierbar“ ist, dass „niemandem per se“ das Land gehört, „weil er oder sie Urahnen hatten, die schon immer hier gelebt“ haben, dann muss unser Zusammenleben eben „täglich neu ausgehandelt werden“, dann kann das Verhandlungsergebnis auch ein Kalifat sein, dann solidarisiert man sich mit Aktivisten, die genau jene Kräfte, ob gewollt oder ungewollt, unterstützen, die ein Kalifat wollen, die den öffentlichen Raum erobern, indem sie ihre Fahne hissen. 

Dann kann es eben auch ein Ergebnis des Aushandelns sein, dass die Professorin und Richterin am israelischen Verfassungsgericht Daphne Barak-Erez an der Humboldt Universität niedergebrüllt und schließlich gehindert wird, ihren Vortrag zu halten, oder dass eine Jüdin am 8. Mai 2024 nach einer Ringvorlesung zum Thema „Judenfeindlichkeit, Antisemitismus, Antizionismus – aktualisierte Formen antijüdischer Gewalt“ des Baseler Professor Alfred Bodenheimer in Hamburg von einer 26jährigen Somalierin gewürgt und auf die Nase geschlagen oder der jüdischen Student Lahav Shapira in Berlin von einem arabischstämmigen Lehramts-Kommilitonen, der propalästinensische Ansichten vertritt, schwer verletzt wird. Beide studieren übrigens an der FU. 

Naika Foroutan und ihren Kollegen, die sich erhabene Gefühle bereiten und hehre Worte mit der Kraft des Selbstmarketings verkünden, wenn sie sich für den für den „Schutz der Hochschulen als Räume der kritischen Öffentlichkeit“ engagieren und Embleme wie Debatte und Meinungsfreiheit hochhalten – rutscht dann doch die Maske, die ihnen nicht steht, in einem einzigen Satz gnadenlos vom Gesicht, weil sie die Radikalität der Protestler, der Pro-Palästina oder Pro-Hamas-Aktivisten bemänteln müssen: „Es ist keine Voraussetzung für grundrechtlich geschützten Protest, dass er auf Dialog ausgerichtet ist.“ – Stimmt, die Aktivisten, die sie verteidigen, die wollen nicht diskutieren, die wollen ihre Position durchdrücken, wie diejenigen, für die sie eintreten, ein Kalifat errichten möchten. 

Schreiben am letzten Kapitel

Grundsätzlich auf Dialog ausgerichtet ist aber unsere europäische und eben auch deutsche, liberale Kultur, die Kultur der Freiheit. Die Universität und die Demokratie sind grundsätzlich auf Dialog ausgerichtet, genau deshalb haben mit dem decouvrierenden Satz diese Professoren und Dozenten die Werte der Liberalität, der Toleranz, der Demokratie, der Freiheit und der Universität verraten. 

Schlimm daran ist, dass sie in diesem Geist lehren, dass sie in diesem Geist Ansichten bilden, die sie als Wissenschaft verkaufen. Schlimm ist, dass wieder versucht wird, die Universität gleichzuschalten im Sinne einer Ideologie, die schon deshalb totalitär ist, weil sie sich für einzig wahr hält, die aus dem Grund eben gerade nicht auf Dialog ausgerichtet ist. 

Doch das letzte Kapitel ist erst geschrieben, wenn es verfasst ist. So wie das Netzwerk Wissenschaftsfreiheit die Freiheit der Wissenschaft und die europäische Idee der Universität verteidigt, so kann jeder in seinem Alltag, in seiner Sprache, in seinem Reden und Handeln widerstehen und dadurch praktisch auf die Ideen der Aufklärung und Freiheit bestehen, denn unsere Kultur ist jüdisch-christlich, genau genommen griechisch-römisch-jüdisch-christlich geprägt. 

Ehren wir das und lassen wir uns das nicht abhandeln, lassen wir uns nichts einreden. Wer auf der Akropolis steht, den Petersdom besucht, durch den Louvre schlendert, sich im Leipziger Gewandhaus ein Konzert mit Musik von Johann Sebastian Bach anhört oder eben am Wahlsonntag zur Wahl schreitet, seinen Töchtern die gleichen Rechte und Möglichkeiten einräumt wie seinen Söhnen – der weiß, was dieses Land, was dieser Kontinent für ein Kontinent ist. 

Man ist nicht rechts oder gar rechtsextrem, wenn man dieses Land, seine Kultur liebt und auch seine „Urahnen“ ehrt, wenn man die europäischen Werte der Freiheit und der Demokratie, der Toleranz und der Kultur verteidigt. Und weil das unsere Werte sind und weil sie hier entstanden sind, entwickelt, durchgesetzt und verteidigt von unsern „Urahnen“, ist das unser Land. Wer diese Werte teilt, ist willkommen. 

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3 Kommentare. Leave new

  • Peter Zinga
    17. Mai 2024 8:21

    Ich glaube, Sie irren, herr Rüdiger May, in Palestina geht nicht um Islam, nicht um Ideologie, sondern um „Blut und Boden“ – und das seit 3 000 Jahren!
    Ich stelle fest, dass dortr Ruhe nur unter einer äuserer Macht mőglich war -und ist.

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  • S. Wietzke
    18. Mai 2024 20:13

    Mit „letzten Kapiteln“ wäre ich da etwas vorsichtig. Der zivilisatorische Niedergang der Antike in Westeuropa beginnt etwa 250 n.Chr. und der Aufschlag auf dem Boden erfolgt erst um das Jahr 800. Wir befinden uns da also noch ganz am Anfang. Und diesmal ist die Fallhöhe deutlich größer.

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  • Thomas Doll
    19. Mai 2024 13:05

    Hallo Herr Mai,

    ich frage mich seit längerem, womit solche Massenphän(an)omenale (Statements zu Krieg, Terror, gegen Rechts, etc.) noch zusammenhängen? Für mich sind sie eben nicht nur mit historischen Gleich- und Zerwürfnissen erklärbar. Die Gründe der daran Beteiligten, ob pro oder contra, halte ich nicht per se für bedeutend. Meine erste Frage an sie wäre: Warum macht ihr das, worauf begründet sich euer Denken und Tun? Wenn ich den Altersdurchschnitt richtig sehe, dann ist doch wohl eher die jüngere Generation, da kann ich nicht behaupten, dass mich deren Erfahrungsschatz so sehr beeindruckt und so gravierende Bedeutung haben soll. Ich meine damit nicht sie zu diskreditieren. Für mich werden aber die damit zusammenhängenden Gründe und deren Details viel zu wenig hinterfragt. Ohne deren Aufklärung wird man vermutlich nur zu verhärtenden Fronten und Auseinandersetzungen beitragen, die wohl kaum Positives fördern. Eine der ursächlichen Fragen kommt hier viel zu kurz: Was sind die Hintergründe solche Proteste, warum, weshalb, wieso und wann sind sie entstanden? Der fehlende Diskurs ist in vielen gesellschaftspolitischen Bereichen auffällig. Stattdessen sind das sich zeigen, das skandieren der Statements und deren Verteidigung wichtiger, wichtiger als Zuhören und Verständigung.

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