Der Kampf der Guten gegen den Humor

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Mit nichts kann man die Woken mehr in Rage bringen als mit einem guten Witz. Aber ihr Imperium ÖRR versucht zurückzuschlagen. Ob Otto, Harald Schmidt oder Jan Liefers‘ Alberich-Scherze im Münsteraner Tatort – der WDR versieht diese Sendungen mit einem Warnhinweis, weil sie „heute als diskriminierend betrachtet“ würden. 

Man kennt derartiges von den Trigger-Warnings an den Universitäten, die zarte Studentenseelen vor Autoren wie Shakespeare und Orwell bewahren sollen. Bei Lichte betrachtet, ist ein solcher Warnhinweis aber ein Qualitätssiegel, eine Art intellektueller Ritterschlag – zurecht auch für Schimanski.

Deutschland ist heute eine Welt der Warner und Mahner, der Melder und Blockwarte. Auf Regierungsebene stehen dafür die Antidiskriminierungsbeauftragten ein. Sie sind alle woke – und deshalb allergisch gegen Witze. Sie möchten den Humor austreiben und ihn durch Hysterie ersetzen. Für die Ampel-Regierung ist das eine dringende Notwendigkeit. Denn wenn Politik zur Realsatire wird, muss das Lachen verboten werden.

Zum Lachen gehört auch das Auslachen. Und ich bin erst erwachsen, wenn ich es mit Selbstironie ertrage, dass andere auf meine Kosten einen Witz machen. Bei unseren Comedians im ÖRR, diesem Medium für die Volksfront der Gutmenschen, gibt es nichts mehr zu lachen. Denn der dort obligatorische Kampf gegen Rechts hat sich zum Kampf gegen den Witz entwickelt. Dass das kein Nebenschauplatz ist, macht ein Satz von Jean Paul klar: „Freiheit gibt Witz und Witz gibt Freiheit.“

Dass die regierungshörige Wokeness den Humor bekämpft, hat seinen Grund darin, dass der Witz antiautoritär ist. Schon der Hofnarr stand ja für Auflehnung gegen Autoritäten – gerade unter Bedingungen der Unfreiheit und Willkürherrschaft. 

Der Witz ist das Medium, in dem unangenehme Wahrheiten lustvoll offenbar werden können. Stattdessen bietet man uns heute lustlos Bullshit, der dann etwa „heuteshow“ heißt. 

Doch keine Sorge: Den Kampf gegen den Humor wird die Wokeness verlieren.

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