Na Servus! – Das war der Februar 23

Diesen Text gibt es auch als Video mit Wolfgang Herles im Televisor des Sandwirts: Hier.

Und außerdem auch als Episode im Wurlitzer, dem Podcast des Sandwirts: Hier.

Hurra! Hurra! Der Pumuckl ist da! – Quatsch! Hurra! Hurra! Das Cannabis ist da! Der rote Kobold im Kabinett hat sich, auf rein wissenschaftlicher Basis, versteht sich, gegen alle Skeptiker durchgesetzt.

War das schon alles in diesem Februar? Abgesehen davon, dass es mit der deutschen Wirtschaft weiter bergab geht? Nur, das ist ja nicht neu. Lediglich der Wirtschaftsminister Habeck hat es nun auch zugegeben. Er will aber nicht daran schuld sein: Deutschland geht es ja nicht schlecht … Es ist nur eben Schlusslicht in Europa.

Wenigstens die Landwirtschaft: Sie kommt voran. Auf den Balkonen schießt das Kraut. Drei Pflanzen pro Person. Bewusstseinserweiterung oder Schmerzbekämpfung? – Bei den Grünen macht das keinen Unterschied.

Dieses Land macht sich selbst dort lächerlich, wo es todernst ist. Oder wie nennt man das, wenn eine Menge Leute als „Weiße Rose” kostümiert ein Zeichen setzen, um die Demokratie zu retten, die doch gar nicht in Gefahr ist?

Zur Teilnahme an Demonstrationen fordert neuerdings sogar die CDU-Bildungsministerin von Nordrhein-Westfalen, Lehrer und Schüler auf. Ganz wie einst, hurra!, hurra!, die Dame mit dem blauen Haar: Sie hieß Margot Honecker, war auch Bildungsministerin. Und im Gegensatz zu der Dame aus NRW hat sich ihr Name eingeprägt. 

In der Diktatur des Proletariats durfte nicht nur, es musste demonstriert werden, aber nur für die Regierung. Wie nennt man das, wenn die Regierung für sich selbst und gegen die zugelassene Konkurrenz demonstriert? Betreute Demokratie oder Amtsanmaßung?

Und warum, es fällt mir nur gerade ein, ging eigentlich der VW-Boss Blume nicht auf die Straße, als Brüssel und Berlin sich daran machten, die Automobilindustrie nachhaltig, im doppelten Sinne nachhaltig, zu beschädigen?

Untertänigst mitgemacht hat die ganze Industrie bei der verordneten Selbstverstümmelung im Zeichen der Komplettverstromung des Verkehrs. Aber nein, lieber sucht Blume jetzt billigen Beifall als aufrechter Antifaschist, statt sich entschieden für das einzusetzen, wofür er verdammt gut bezahlt wird. Lächerlich.

Zur Erinnerung: Die Weiße Rose, das war wirklich Widerstand gegen eine mörderische Diktatur. Wer sich in ihre Fußstapfen stellt, weil ihm die Zusammenrottung eines obskuren Haufens machtloser Nationalisten in einem Potsdamer Hotel gegen den Strich geht, der hat wirklich etwas nicht verstanden. Er verhöhnt den wahren Widerstand der Weißen Rose …

… wie ihn ein Alexej Nawalny geleistet hat, hingerichtet vom Regime Putins. Das ist es, was von diesem Februar wirklich in Erinnerung bleiben wird. Straßen und Plätze werden einmal nach ihm benannt werden. Aber jetzt träume ich.

Die Deutschen werfen sich mit Haut und Haar in die Schlacht, vorausgesetzt, sie riskieren dabei nichts. Auf keinen Fall riskieren wollen sie, dass Putin böse wird, wenn der Westen der Ukraine nicht nur Mut macht, sondern auch noch Marschflugkörper schickt. Die Sprüche von Kanzler Scholz werden immer markiger, sein Handeln immer unentschlossener.

Ob man sich an die Gründung der Partei der Werteunion in diesem Februar überhaupt einmal erinnern wird, wage ich zu bezweifeln. Sie hat sich auf einem Schiff in Bonn konstituiert, hat der Bonner Republik ihre Referenz erwiesen – aber das Rad lässt sich weder neu erfinden noch zurückdrehen. 

Ein paar Grundsätze von anno dazumal, die wären aber nicht verkehrt. Zum Beispiel: Leistung muss sich wieder lohnen! Oder: Den Kindern soll es einmal besser gehen, nicht voraussichtlich schlechter. Oder: Was verteilt wird, muss erst mal verdient werden.

Zur Berliner Republik der Gegenwart fallen mir andere Sprüche ein. Zum Beispiel: Demokratie ist, wenn man trotzdem lacht. 

Na, servus!

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