Na Servus! – Das war der Oktober 23

Diesen Text gibt es auch als Video mit Wolfgang Herles im Televisor des Sandwirts: Hier.

Und außerdem auch als Episode im Wurlitzer, dem Podcast des Sandwirts: Hier.

Was für ein Oktober! Wir werden ihn nicht vergessen. Er wird in die Geschichtsbücher eingehen. 

Am 7. Oktober überfiel die Hamas Israel, massakrierte 1.400 Juden. So etwas ist seit dem Holocaust, seit der Judenvernichtung der Nazis nicht wieder geschehen. 230 Geiseln, kleine Kinder, Mädchen, Frauen, Greise, verschleppt in den Gazastreifen. 

Es ist das Ende der Illusionen. Der Illusion, Israel sei ein sicheres Land für Juden auf dieser Welt. Ende der Illusion vom Frieden im Nahen Osten. Denn der Überfall der Hamas, er torpedierte auch die Friedensverhandlungen zwischen Saudi-Arabien und Israel. Der 7. Oktober, er ist ein Trauma, ein Trauma für die ganze Welt. 

Zwar ist es Israel nicht zu verargen, dass es nun versucht, im Gazastreifen die Hamas ein für alle Mal zu vernichten. Aber konkurriert das nicht mit dem anderen Ziel, die Geiseln zu befreien?

Und was ist mit der humanitären Katastrophe der Zivilbevölkerung? Und was ist, wenn die Hisbollah aus dem Libanon in den Konflikt eingreift? Und was ist, wenn die Ajatollahs in Teheran Raketen nach Israel schicken? Israel ist eine Atommacht, der Iran vielleicht auch. Und was ist, wenn die USA von ihren Flugzeugträgern im Mittelmeer Raketen schicken und Israel unter allen Umständen verteidigen? Und was ist, wenn dann Peking die Gelegenheit nutzt und Taiwan okkupiert? Und was ist, wenn sich das Blatt auch noch in der Ukraine wendet, auch weil der Westen gerade kein großes Interesse mehr am Ukraine-Krieg hat und sich ganz auf den Nahen Osten fixiert? 

Dass in dieser Weltlage das Licht auch auf die deutschen Angelegenheiten ein anderes ist, das versteht sich von selbst.

Wie stolz waren wir immer auf unser Mantra „Nie wieder!” – Ja, nun haben wir den Salat. Was für ein böses Erwachen! Wir stellen fest, dass wir Antisemitismus und Judenhass im eigenen Land nicht nur ignoriert sondern auch zugelassen, ja unter Schutz gestellt haben! Die Sympathisanten der islamistischen Terroristen fühlten sich in Deutschland besonders wohl. Es ist ihnen hier besonders gut ergangen. Wir haben nichts dagegen gemacht, wir tun immer noch nichts dagegen. Auch nach dem Überfall dürfen sie auf den Straßen zeigen, was für ein perverses Denken diese Religion verursacht. 

Und das liegt natürlich an der Sympathie der linken Antisemiten, der deutschen linken Antisemiten. Denn sie haben in Israel immer eine Kolonialmacht gesehen und in den Palästinensern immer nur Opfer. Und sie haben die islamistischen Sympathisanten und Fundamentalisten ja ganz bewusst ins eigene Land gelassen: Die Willkommenskultur hat da ja nicht ausgesiebt. Eine Willkommenskultur, die einen Zweck hatte, nämlich den Zweck, dieses Land, wie es einmal gewesen ist, zu verändern, die Gesellschaft zu verändern, sie nicht den Deutschen allein zu überlassen. Das ist der Hintergrund dieses Nahostkonflikts. Ein Konflikt, der uns selbst betrifft. 

Warum? Israel ist ein demokratisches Land, Israel ist eine freie, eine offene Gesellschaft. Israel ist Teil des Westens. Israel ist Teil unserer Zivilisation. Und gegen diese Zivilisation richtet sich auch der Krieg der Hamas. Die Feinde Israels sind deshalb auch unsere Feinde. 

Das haben viele Deutsche nicht erkennen wollen. Sie haben die linken Antisemiten gewähren lassen, die einen Krieg gegen unsere Zivilisation führen wollen, die diese Gesellschaft verändern wollen, auch mithilfe der Sympathie für angebliche „Freiheitsbewegungen” wie die Hamas.

Aber es sieht ganz so aus, als würden immer mehr Bürger kapieren, was da läuft. 

Auch im Oktober: Landtagswahlen in Bayern und in Hessen. Und es war ein Desaster für die Parteien der Ampel-Regierung. Es war die Angst vor dem Verlust der Macht auch in Berlin, der nun den schmallippigen Bundeskanzler Olaf Scholz mit vorgerecktem Kinn den harten Mann mimen ließ. – Und nun hat er „Abschiebungen im großen Stil” versprochen. 

Jetzt warten wir, was aus diesem Versprechen wird oder ob es – und so sieht es aus – nicht nur neue Illusionen sind. Denn wer will 300.000 illegale Einwanderer abschieben? Mit welchen Mitteln? Die gibt es nicht. Und ein noch viel größeres Problem: Die Grenzen sind, bei allen kleinen Stellschrauben, die man versucht zu drehen, weit offen für den Zustrom weiterer Einwanderer, vor allem auch aus islamischen Ländern. 

Es ist doch so: Die Konflikte dieser Welt vertreiben die Leute und die überdurchschnittlichen Sozialleistungen in Deutschland ziehen sie an. Und dagegen gibt es wahrscheinlich keine einfachen Mittel, vor allem keine tollen Sprüche, an die doch niemand mehr glaubt. 

Olaf Scholz ist ein Kanzler ohne Land, ein Kanzler ohne Macht. Hinter ihm steht die SPD. Die SPD kann sich gerade nochmal auf 15 Prozent der Bevölkerung berufen, auf jeden Achten der Wähler – von den Wählern, die überhaupt gewählt haben. So einer ist Kanzler!

Die Grünen sind wieder auf den Boden der Realität aufgeprallt. Und die Unionsparteien CDU/CSU? Ja, die Union müsste jetzt eigentlich den Kanzler stellen. Aber sie dient sich Scholz an, sie will ihm in einer „Deutschland-Aktion”, wie auch immer man das nennt, in einer „Deutschland-Koalition” zur Seite springen, als könne man da noch etwas retten.

Nein, das System muss geändert werden. Das Vertrauen der Bürger in die etablierten Parteien – das ist kein Wunder – sinkt nach wie vor. Und das liegt natürlich durchaus auch im europäischen Trend. So kommt es, dass in Zukunft das Spiel ganz andere, ganz neue Parteien machen werden, nicht nur auf der rechten Seite, die AfD, auch auf der linken. 

Auch deshalb sollten wir uns an diesen Oktober erinnern. Es ist der Monat, in dem Sahra Wagenknecht aus ihrer Partei Die Linke ausgetreten ist und die Gründung einer neuen Partei angekündigt hat. Und Demoskopen sehen diese neue Partei bereits auf Augenhöhe mit SPD und Grünen. Das kann ja noch was werden. 

Na Servus!

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1 Kommentar. Leave new

  • Es gibt mE keine vernünftige Alternative zu einem gründlichen Feldzug gegen Gaza, ums die Hamas-Mörder zu vernichten.
    In arabischen Kulturen werden Ausgewogenheit, Humanität, Nachsichtigkeit etc pp. nicht honoriert, sie gelten als Schwäche., Israel überlebt, weil es militärisch stark ist und weil es verlässliche Verbündete in der Welt hat. (Oder muss man sagen: hatte?)

    Lebensbedrohend für Israel und seine Bevölkerung ist die generelle Schwäche des Westens, die auch ursächlich für die Flut der illegalen Zuwanderer in EU-Europa ist. Die Ausnahmen Polen und Ungarn sind zu preisen.

    Konträr zu der Schwäche des westlichen Gesellschaften, die sich im Innern durch Wokeness, Bewunderung von sexuellen Minderheiten und Angst vor politischer Meinungsvielfalt zeigt, ist das verbale Auftrumpfen gegen Russland und China zu sehen. Ein starker Westen hätte darauf verzichtet, in der Ukraine zu zündeln und hätte Verständigung gesucht, aber unsere Politiker haben leider nicht das Format eines Bismarcks, eines Helmut Schmidt oder eines Kohl.

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