Na Servus! – Das war der Januar 25

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Zwei Ereignisse kurz hintereinander haben im Januar Deutschland noch tiefer gespalten – es ist ja auch Wahlkampf –: Der Messermord in Aschaffenburg und der Amtsantritt Donald Trumps. 

Nach der Bluttat eines vermutlich wahnsinnigen, längst ausreisepflichtigen afghanischen Flüchtlings ist es mit den üblichen lauwarmen Entrüstungsbeschwichtigungen nicht mehr getan. Im von kaum gebremster Massenintegration traumatisierter junger Männer völlig überforderten Land marschiert die AfD munter voran. – Und dagegen helfen leider keine Brandmauern, sondern nur Handeln. 

Was aber wegen der ideologischen Verbohrtheit der Linken nur möglich ist, wenn eben auch diese AfD das eine oder andere Mal zustimmt. Der wahrscheinlich künftige Kanzler Merz kann nicht warten, bis er es Donald Trump nachmachen und schon am ersten Tag seiner Regierungszeit von seiner Richtlinienkompetenz Gebrauch machen will … kleiner Scherz: Ein Kanzler ist kein regierender Präsident!

Jetzt hat er ein anderes Problem: Die Linke neigt lieber dazu, im geisteskranken Mörder ein Opfer zu sehen. Warum hat man dem armen, traumatisierten Mann nicht rechtzeitig geholfen? Merz dagegen wird Tabubruch und Nazinähe unterstellt, nur weil es ihm inzwischen egal sein muss, ob er etwas Richtiges mit den Stimmen der Falschen beschließen lässt.

Aber Merz ist noch lange kein Trump. Nähme man dessen Antrittsrede beim Wort, dann wäre der 20. Januar dieses Jahres die Stunde Null eines neuen Zeitalters und ein Tag der Befreiung. Hat er gesagt! Er muss ja auch keine Koalitionsverhandlungen führen in Amerika. Vielmehr ist er direkt von Gott gesandt, um sein Land zu retten. Hat er auch gesagt! Nun beginnt das goldene Zeitalter, wenn die „größten vier Jahre der ganzen amerikanischen Geschichte” jetzt beginnen, sind sie natürlich in vier Jahren auch schon wieder vorbei! – Dann gibt es keinen Präsidenten Trump mehr. Also kann es danach auch wieder nur bergab gehen. Logisch. 

Das ist wirklich das Schönste an der amerikanischen Demokratie: Einerseits kann der Präsident auftreten wie ein durchgeknallter Monarch, andererseits ist der Wechsel garantiert. Anders als in Deutschland, wo unfähige BundeskanzlerInnen 16 Jahre lang an der Macht sind und das Land im Niedergang im ewigen Konsens ruinieren.

Für große Sprüche ist Amerika empfänglicher als das skeptische Old Europe, das war wohl schon immer so. Legt Trump die Latte so hoch, dass er sie nur reißen kann? Jedenfalls, er legt vehement los: Kolumbien lässt sich von ihm binnen Stunden erpressen und nimmt danach illegale Migranten zurück. Das sollte Merz mal probieren … 

Wetten, dass Grönland dänisch und Kanada kanadisch bleiben wird? – Hätte ich vor kurzem noch gesagt, jetzt bin ich mir da nicht mehr ganz so sicher. Obwohl am Ende doch nur jeder Krug so lange zum Brunnen geht, bis er bricht. Es ist ja auch keineswegs so, als gäbe es im Trump-Lager nur Bewunderer. Er profitiert im Zauber des Beginns von einem sehr bekannten Phänomen: Alle großen Bewegungen der Weltgeschichte waren und sind nur möglich mithilfe von Opportunisten.

Die Milliardärsriege aus Silicon Valley, die aus Eigeninteresse vor Trump dienert, führt das gerade vor. Wir sind gespannt, wie lange es Elon Musk, Trumps Lieblings–Vasall, an seiner Seite aushalten wird. Eigentlich findet er als Libertärer Zölle gar nicht so sexy und Trumps Abneigung gegen E-Autos gefällt ihm gewiss auch nicht. Und Trumps großspurige KI Initiative Stargate? Die hat er bereits heftig kritisiert.

Dass dieser geniale Unternehmer Reklame für die AfD macht, lässt eher erkennen, dass er von deutscher Politik wenig Ahnung hat. Ob er der AfD wirklich helfen kann, ist auch noch lange nicht ausgemacht. Trump dagegen, der beeinflusst schon jetzt die europäische und auch die deutsche Politik. Den Green Deal in Amerika hat er für beendet erklärt. Jetzt möchte ich den deutschen Autokonzern sehen, der auf dem amerikanischen Markt für Verbrenner verzichtet.

Mit dem Green Deal ist es auch in der EU absehbar zu Ende. Ursula von der Leyen ist ja auch eine begnadete Opportunistin. Der Wind des Zeitgeistes, er dreht. Trump ist dafür nicht die Ursache, aber das Symbol. Der Wokismus ist nach Jahren linksgrüner Diskursherrschaft auf dem Rückzug. Das Pendel schwingt zurück. In Deutschland allerdings sitzen die letzten Mohikaner. Vor allem in den Medien. 

Aber der Kulturkampf, beschleunigt von Trump, er nimmt Fahrt auf, und zwar in der Gegenrichtung. Robert Habeck etwa, „ein Mann, ein Wort”, er hat es sich am Küchentisch der Nation gemütlich gemacht. Er ist auch einer von gestern. Er weiß es nur noch nicht. 

Na servus!

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