Nicht in diesem Leben!

Mitte der 90er hing bei Guns N´Roses mächtig der Haussegen schief. Nach und nach verließen die Mitglieder die Band. Grund war meistens das Verhalten des Sängers Axl Rose. Besonders die unschöne Trennung vom Ausnahmegitarristen Slash sorgte seinerzeit für Schlagzeilen und mächtig Entsetzen in der Fanszene. Hinzu kam, dass Axl Rose auf die Frage nach einer Reunion mit Slash und den ehemaligen Kollegen mit „not in this lifetime“ antwortete. 

Tja, die Zeit verging. 2008 brachte Axl und die ständig wechselnde Besetzung der Gunners dann das Album „Chinese Democracy“ heraus. An alte Erfolge, vor allem qualitativ, konnte er aber nicht mehr anknüpfen. 

2016 war es dann soweit. Die wiedervereinigte Band ging auf dreijährige „Not In This Lifetime“ Welttournee. Der Panikmodus, in denen viele Fans verfielen, als die Band in den 90ern zerbrach, verwandelte sich in Euphorie. Alles war wieder gut (abgesehen von Axls Stimme natürlich).

Die Welt könnte so schön sein. Guns N´Roses gehen wieder regelmäßig auf Tour, die Coronazeit ist endlich vorbei und wirkt wie aus einem anderen Leben. Aber trotzdem schalten nun Medien, Parteien und einige Prominente in den Panikmodus. 

Warum? – Die AfD ist in den Umfragen oben auf! 

Schuld sind, je nach politischer Orientierung, natürlich die politischen Gegner. Soweit, so normal. Doch, warum räumt diese Partei gerade in den Umfragen ab? Inzwischen wird die AfD nun auch von Leuten unterstützt, die eindeutig nicht aus dem rechtsextremen Spektrum stammen. Begeben wir uns auf Spurensuche.

Alles für das Klima

Die Masche der Rechten besteht eigentlich nur aus Panikmache. Ähnlich wie bei den Klimaklebern. Fast tagtäglich werden wir mit Hitzerekorden aus aller Welt konfrontiert. Vor allem, weil es in Deutschland momentan echt frisch ist. In der Zwischenzeit kleben sich Wichtigtuer auf die Straße, nur um anschließend REIN PRIVAT in den Urlaub zu fliegen. 

Apropos fliegen. Hans Joachim Schellnhuber vom Potsdam-Institut für Klimaforschung wird nicht müde zu betonen, dass Inlandsflüge verboten werden sollten. Für das Klima, versteht sich. Er selbst ist kürzlich von Berlin nach München geflogen. Soll sich doch der Pöbel mit der Deutschen Bahn rumärgern! 

Und zu guter Letzt greifen auch Politiker gerne das Thema Klima auf, um ihre Verbotsfantasien durchzusetzen. Da sind wir dann schon fast zwangsläufig bei den Grünen. Egal, ob Tempolimit, Heizungsgesetz oder das eben schon angesprochene Inlandsflugverbot – das Klima muss für alles herhalten. Naja, aus der „klimaneutralen“ Kernenergie steigt man trotzdem aus, während „schmutzige“ Kohlekraftwerke weiter laufen dürfen. Aber gut, diese krude Logik verstehen wir Vulgärliberalen wohl einfach nicht.

Kritik ja, aber nicht so

Kritik oder Bedenken an dem Ausstieg aus der Kernenergie sind übrigens nicht erwünscht. Generell tut man sich zunehmend schwer mit kritischen Äußerungen. Denken Sie nur mal an Corona zurück: Wer die streng „wissenschaftlichen“ Maßnahmen, wie zum Beispiel die ungeheuer sinnvolle Maskenpflicht im Freien, 2G oder das Rodelverbot als das bezeichnet hat, was es letztlich war, nämlich Schwachsinn, der hat sprichwörtlich ein schnelles Pferd benötigt. „Querdenker“, „Omamörder“ und „Todesengel“ waren noch die netteren Reaktionen auf die Kritik. 

Auch nach Corona lief das Aufarbeiten dieser Zeit eher schleppend. Impfschäden gibt es ja nicht. Man möchte den Rechten wohl einfach keine Stichworte liefern. Ist ja auch das Wichtigste. Diese Strategie klappt übrigens sensationell! Siehe die neuesten Umfragen. Es ist nicht auszuschließen, dass die Behandlung von Ungeimpften während der Coronapandemie bei vielen noch im Hinterkopf steckt. Denken Sie nur mal an Christine Prayon aus der total lustigen heute-show. Die stieg dort aus, weil sie sich nicht mehr über Andersdenkende lustig machen möchte. Das sagt schon sehr viel über einige ÖRR-Formate aus.

Die Illusion vom starken Staat

Es scheint eine durchaus interessante Denkweise in den öffentlichen Rundfunkanstalten vorzuherrschen: Ein grundsätzliches Misstrauen gegen den mündigen Bürger. Er muss gegängelt und belehrt werden. Und wenn er nicht spurt, dann wird er, wie in der heute-show, der Lächerlichkeit preisgegeben. Oder denken Sie nur an die einseitigen Kommentare der ÖRR-Journalisten während der Pandemie oder Flüchtlingskrise. Sonderlich regierungskritisch ging es da nicht zu. Jaja, man möchte den Rechten nicht in die Karten spielen. Wie gesagt, diese Strategie klappt super!

Es herrscht ein scheinbar blindes Vertrauen in den Staat. Dieser soll möglichst immer dann eingreifen wenn Dinge passieren, die so von den Identitätslinken nicht vorgesehen waren. Wie beispielsweise die Übernahme von Twitter durch Elon Musk. Kurzerhand entbrannte eine Diskussion über Milliardäre und dass man diese per se enteignen sollte. 

Da Kommunikation alles ist, wird das hässliche Wort „enteignen“ inzwischen durch das weniger hässliche Wort „vergesellschaften“ ersetzt. Klingt doch gleich viel schöner. Und klar, natürlich schaffen Milliardäre mit ihrem Kapital weder Arbeitsplätze noch Wirtschaftswachstum. Und natürlich haben sie ihre Milliarden auf dem Girokonto der örtlichen Sparkasse deponiert. 

Tja, leider würde kein Bedürftiger mehr Geld in der Tasche haben, nur weil der Staat Milliardäre „vergesellschaftetet“ hat. Warum? Weil das Geld sehr wahrscheinlich in irgendwelchen Ministerien versickern oder in irgendwelche Projekte gesteckt würde, die dem Endverbraucher letztendlich keinen Euro reicher machen. 

Der starke Staat ist eben nur eine Illusion. Er besteht nämlich nicht nur aus fehlbaren Menschen, sondern auch aus einer dichten Bürokratie und Verwaltung die finanziert werden muss. Robin Hood weint übrigens gerade genauso laut wie Karl Lauterbach, wenn er an den „Klimasommer“ denkt. 

Der Nanny-Staat

Karl Lauterbach kann alles. Gut, über den Pflegenotstand reden wir an dieser Stelle lieber nicht. Auch die bitter nötige Coronaaufarbeitung lassen wir besser unerwähnt. Aber dafür kann er sehr gut Panik verbreiten. Der neueste „shit“ ist der so genannte Hitzeschutzplan. 

My body my choice ist bei den total logischen und damit ziemlich unnötigen Hinweisen des Gesundheitsministeriums bei großer Hitze übrigens kein Thema mehr. Es findet sich auch kein Wort darüber was man tun soll, wenn das lokale Freibad schließen musste, weil einige junge Männer dort die „Möbel gerade gerückt haben“, weil sie enttäuscht von der Ausstattung des Freibads waren. Vielleicht haben Sie aber auch Glück und Ihr Schwimmbad wird von reichlich Sicherheitskräften überwacht. Was man alles sichern kann, wenn man nur will …

Wie dem auch sei, zusätzlich soll nun auch das Rauchen im Auto verboten werden, wenn Schwangere und Kinder mitfahren. Wie nennt man einen Staat, der seinem Bürger keinerlei Eigenverantwortung zutraut? Nanny-Staat? Auf jeden Fall ist so ein Staat maximal übergriffig. Man kann jedem Bürger, der es erfolgreich durch den Kindergarten geschafft hat zutrauen, im Auto nicht zu rauchen wenn Schwangere mitfahren und im Hochsommer genug zu trinken. Auch wenn objektiv betrachtet gute Absichten dahinter stecken, ist die Kommunikation doch eindeutig: Wir übernehmen jegliches Denken und jegliche Verantwortung für euch. 

Not in this lifetime

Ich fürchte, dass viele Bürger auf diese Art der Kommunikation einfach keine Lust mehr haben und deshalb Formen des Protestes suchen. Eine, mit der man das Establishment so richtig ärgern kann, ist leider das Kreuz bei der unsäglichen AfD. Ironisch dabei ist, dass die ja selber voll auf einen starken Staat abfahren. 

Auf Twitter wurde ich gerne von Trollen aus der linken Bubble als AfD-Sympathisant bezeichnen. Ich habe mich dann immer gefragt, ob die normalen AfD-Wähler nicht ausreichen würden. Muss man dann noch wirklich welche erfinden oder „Andersdenkende“ krampfhaft in eine Ecke drängen? 

Auch die beliebte Maßregelung, man soll doch den Rechten keine Stichworte liefern und gewisse Themen entweder gar nicht oder nur im Sinne der Woken ansprechen, habe ich nie verstanden. Immerhin lösen sich diese Probleme ja nicht in Luft auf, nur weil man sie nicht mehr erwähnt. Auch warnen Identitätslinke stets davor der AfD die Themen wegzunehmen, weil dann die AfD angeblich stärker werden würde. 

Was Linke hier nicht verstehen: Es gibt einen Unterschied, zwischen dem nüchternen Lösen von bestehenden Problemen und der Übernahme von rechten Narrativen. Aber machen Sie das mal der ziemlich eindimensionalen identitätslinken Bubble in den sozialen Medien klar. Oder Claudia Roth. Viel Spaß! Denn es gibt Themen, da darf man in den Panikmodus schalten (Klimagedöns) und es gibt Themen, die man am besten verschweigen soll (Ärger im Freibad). Vor allem in den sozialen Netzwerken.

Wo wir gerade beim Thema sind. Vor einem Jahr habe ich Twitter relativ entnervt verlassen. Häufig wurde ich seitdem gefragt, ob ich zurück komme. 

Die Antwort ist eigentlich ganz einfach: Not in this lifetime!  

Ich wünsche Ihnen einen schönen Sommer, vergessen Sie nicht, sich immer schön einzucremen, genügend zu trinken und bei großer Hitze keinen Sport zu treiben. 😉

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2 Kommentare. Leave new

  • Was wären wir nur ohne diesen Staat? Wenn ich an all die „Tipps und Ratschläge“ unserer Politikern denke, möchte ich meinen, wir seien nur noch hilflose und ahnungslose Bürger, denen man eigenverantwortliches Verhalten nicht mehr zutraut. Ich warte auf den Tag, an dem man mir vorschreibt, was ich im Schlaf zu träumen habe.

    Je mehr die Bürger gegängelt werden, desto mehr Wählerstimmen landen (hauptsächlich aus Trotz) bei der AfD. Vielleicht sollten wir einfach mal abwarten, was geschieht, sollte die AfD mitregieren dürfen. Könnte es wirklich noch schlimmer kommen als es jetzt (mit oder besser gesagt wegen der Ampel) schon ist?

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    • Ihre letzte Frage habe ich mir 1983 auch gestellt und die Grünen gewählt. Nun ja, es geht immer noch schlimmer. Das politische Affentheater dient doch nur der Ablenkung vom größten Raub der Menschheitsgeschichte und es hört erst auf schlimmer zu werden, wenn hier nichts mehr zu holen ist. Rette sich, wer kann.

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