Der Niedergang des öffentlichen Raums

Der politpsychologische Frühstückssmoothie #5

Der öffentliche Raum wird immer mehr zur Problemzone. Wir können den Niedergang unserer Gesellschaft in Echtzeit verfolgen, wenn wir mit offenen Augen hinsehen. Schmutzige Innenstädte, aggressives Betteln, No-go-areas, Messerstechereien, regelhaft verspätete oder ausfallende Züge, lange Schlangen an Schaltern und in Geschäften … das sind einige der Indikatoren für den Niedergang der Gesellschaft. Ihr Zerfall ist besonders in den sozialen Netzwerken zu verfolgen, wo große Gruppen von hochemotionalisierten Menschen in ihren Bubbles mit ihren Sympathisanten über andere schreiben, mit denen sie niemals real interagieren. 

Je heftiger und lauter die offizielle Politik den Zerfall der Gesellschaft leugnet – wie zuletzt immer wieder Bundespräsident Steinmeier –, desto wahrhaftiger wird der Prozess greifbar. Dennoch leugnen die Regierenden die Symptome weiter und noch mehr die Ursachen der Abwärtsspirale. Die völlig dysfunktionale Flüchtlings- und Migrationspolitik mit der gleichzeitigen Verleugnung ihres Kernproblems, der ungesteuerten Zuwanderung, ist ein Beispiel für dieses eklatanten Abwehrverhalten. Den Abwärtsprozess wahrzunehmen und ihn zuzugeben, würde auf die politische Elite selbst zurückfallen. Leugnen und Wegsehen sind Zeichen der Inkompetenz und mangelnden Lösungsorientierung. 

Wahrscheinlich haben die Mächtigen im Rom des 4. und 5. nachchristlichen Jahrhunderts den Zerfall ihres Reiches auch so lange wie möglich geleugnet und die Massen mit Brot, Wein und Spielen bei Laune gehalten. Bis es dann irgendwann gar nicht mehr zu übersehen, aber auch nicht mehr aufzuhalten war. Diese Belustigungen hat die moderne Gesellschaft hinsichtlich Konsum und Medien perfektioniert.

Die Symptome der Abwärtsspirale

Die Funktionalität und Qualität vieler öffentlicher Dienstleistungen lassen immer mehr nach. Die Deutsche Bahn ist dabei nur ein Symptomträger von vielen. Die Pünktlichkeitsquote ist gefühlt im Sinkflug nach unten, die realen Zahlen – zuletzt gab die DB eine Pünktlichkeitsquote von 59 Prozent an – scheinen mit allerlei aufhübschender Kosmetik versehen. Dass Züge ersatzlos ausfallen, geschieht immer häufiger. Im Raum Köln wurden im Spätsommer 2022 einige S-Bahn-Linien für zwei Wochen kurzfristig wegen angeblichen Personalmangels gestrichen – mit chaotischen Folgen. 

Dass solche Dinge überhaupt möglich sind, ist ein zentrales Symptom für die zunehmende Dysfunktionalität des öffentlichen Raums. Die Bahnhofs- und Zugdurchsagen geben ein beredtes Zeugnis von den zunehmenden Problemen des Staatsunternehmens Bahn. „We apologize for any inconvenience“, die Durchsage in den ICE-Zügen der Deutschen Bahn, wenn mal wieder eine Verspätung aufgetreten ist, ist nur noch ein geflügeltes Wort zur Immunisierung der eigenen Inkompetenz. Und dies nicht nur bei der Bahn. 

Neuerdings kommen bei der Deutschen Bahn noch Meldungen hinzu, dass Züge sich aufgrund Personalmangels erheblich verspäten oder ganz ausfallen. Eine weitere Umdrehung in der Spirale der Unfähigkeit und Gleichgültigkeit. Das Schlimme an der Entwicklung ist vor allem die Gewöhnung der Bevölkerung an die chaotischen Zustände. Gleichgültigkeit und Resignation, aber auch Angst und Unsicherheit, werden zu den Standardgefühlen der Deutschen im öffentlichen Raum. 

Der soziale Abstieg wird durch irrationale Politik beschleunigt

Aber es geht nicht nur um Inkompetenz und Chaos. Viele politische Entscheidungen der Gegenwart läuten den sozialen Abstieg für viele Menschen im Land geradezu ein. Durch die hyperideologisch geprägte und dilettantisch angelegte Wärmewende und weitere kommende Maßnahmen als Teil einer irrationalen Klimapolitik werden die Menschen im Land in eine Armutsspirale geführt, wie es sie in Deutschland schon lange nicht mehr gegeben hat. Mit anderen Worten: Ampelgrün führt in wirtschaftliche und soziale Not! Denn die klimapsychotische Politik stellt die vermeintliche Rettung der Welt über das Wohlergehen und den Wohlstand der Bevölkerung.

Wenn es ernst wird: Sicherheitsdefizite

Die Sicherheitsdefizite im öffentlichen Raum sind spätestens seit den Ausschreitungen in der Silvesternacht 2015 in Köln bekannt. Interessant in diesem Zusammenhang ist noch, dass bei Tausenden Delikten schließlich am Ende nur 15 Täter zu einer – oft geringen – Strafe verurteilt wurden. Die Diskrepanz zwischen Schwere der Taten und rechtsstaatlichen Konsequenzen ist so immens, dass der Glaube an Recht und Ordnung zurecht erschüttert wird. 

Für Frauen sind viele Straßen, Plätze und andere öffentliche Räume spätestens bei Dunkelheit Angstorte. Aber auch Senioren und Weiße haben in manchen öffentlichen Bereichen zunehmend Beklemmungsgefühle. Es sind aber auch homosexuelle und transsexuelle Personen, die in bestimmten Gegenden unter der durchaus berechtigten Furcht leiden müssen, angegriffen zu werden. Dass so viele unterschiedliche Bevölkerungsgruppen Angst im öffentlichen Raum verspüren, ist ein schlimmes Zeichen für den Zustand des Landes und seiner öffentlichen Räume. 

Die Politik versucht, den Begriff der No-Go-Areas zu bannen. Sicherheitsfachkräfte von Polizei und Ordnungsämtern geben hinter vorgehaltener Hand längst zu, dass es diese urbanen Gegenden gibt, die von ihnen aufgegeben wurden. Besonders nachts trauen sich Sicherheitskräfte kaum mehr hinein, – und wenn – dann nur mit großem Aufwand. Zu Gleichgültigkeit und Resignation kommen dadurch noch Angst und Unsicherheit als dominierende Gefühle in Bezug auf den öffentlichen Raum hinzu.

Ein Ghetto ist ein Ghetto

Die Obrigkeit tut alles, um die begründeten Bedrohungsgefühle der Bürger zu verharmlosen. Umso richtiger ist der Eindruck vieler Menschen im Land, dass es diese Räume, die ihnen – zumindest bei Nacht – Angst machen, gibt. Nach einer Befragung des BKA mit mehr als 45.000 Menschen aus dem Jahr 2022 vermeiden mehr als die Hälfte der Frauen bestimmte Gegenden und Straßenzüge in den Nächten aus Angst und Unsicherheit. Deutschland ist schon seit einiger Zeit kein sicheres Land mehr. 

Mitursächlich für diese Entwicklung ist die gescheiterte Migrations- und Flüchtlingspolitik des Bundes. Es werden wahllos Menschen ins Land gelassen, die Kontrollen an den Grenzen finden nicht oder nicht ausreichend statt. Unter dem hypermoralischen Etikett einer humanistischen Asylpolitik kommen über 75 Prozent junge Männer aus islamischen Ländern nach Deutschland. Haben nur junge Männer ein Fluchtthema? Wenig glaubwürdig, nicht sehr wahrscheinlich. Die realen Zahlen und Fakten zeigen das Scheitern der Zuwanderungspolitik, die nichts mit Humanität, dafür aber ganz viel mit Wegschauen, Wegducken und Planlosigkeit zu tun hat. 

Längst haben selbst mittelgroße Städte ihre Ghettos. Auch dieser Begriff wird in Deutschland offiziell nicht verwendet und gilt als stigmatisierend, dabei sind es die Bewohner dieser Sozialräume selbst, die schon längst stigmatisiert sind. Sie fühlen sich zu Recht von der Politik im Stich gelassen und bilden ihre eigenen Gesetze und Regeln aus. 

Viele von ihnen könnten sich in sozial gemischten Räumen integrieren und konstruktive Mitglieder der Gesellschaft werden, wenn die Politik die Integration der Zuwanderer aktiv und konstruktiv steuern würde. Aber so bleibt ihnen oft nichts anderes als ein Leben in der kleinen oder großen Illegalität. Der Begriff „Clankriminalität“ wird dann folgerichtig von der linksgrünen Politik stigmatisiert. Auch hier einzig aus dem Grund, um die Realität zu verschleiern. Dies löst aber kein einziges bestehendes Problem, sondern macht die Problemlagen nur unsichtbar und tabuisiert das Ansprechen der wahren Zustände. Es handelt sich um die altbekannte „Des-Kaisers-neue-Kleider“-Symptomatik, was eine schon längst als woke zu bezeichnende Politik hier versucht. Was die Bevölkerung inzwischen gleichmütig hinnimmt, ist das jahrelange Versagen der von ihnen gewählten politischen Klasse in diesem Bereich. Die Zunahme der Protestwähler ist ein Menetekel, das die Politik nicht aussitzen, sondern ernst nehmen sollte.

Märchenerzählungen der Politik: Es gibt keinen Rassismus gegen Weiße

Aber nicht nur die Märchenerzählung rund um das angeblich nicht vorhandene Kriminalitätsproblem vieler Zuwanderer wird von der herrschenden Politik der Bevölkerung immer wieder präsentiert, sondern auch die Märchenerzählung der einseitigen Stigmatisierung der Menschen mit dunkler Hautfarbe. 

Aus der psychologischen Forschung ist bekannt, dass oft wiederholte Unwahrheiten bei einem Großteil der Zuhörer Glaubwürdigkeit erlangen („truth effect“). Weiße Kinder, von Migranten als Almans (mit negativer Bedeutung) oder Kartoffeln verspottet, sind in vielen Schulen – insbesondere in öffentlichen Haupt-, Real- und Gesamtschulen – in der Minderheit und werden nicht selten schikaniert und gemobbt. Und zwar aufgrund ihrer Herkunft und Hautfarbe. 

Nach Meinung offizieller Regierungsvertreter gibt es aber keinen Rassismus gegen Weiße. Deshalb wird gegen diese bedenklichen Entwicklungen auch nichts unternommen. Immer mehr weiße Jugendliche berichten von solchen Mobbing- und Gewalterfahrungen durch Zugewanderte. Es kann nicht sein, was nicht sein darf, ist dann die ideologische Glaubensformel, die Rassismus gegen Weiße unmöglich macht. Die Realität aber widerspricht der offiziellen Doktrin, dass nur die Migranten und „People of Color” unterdrückte und gefährdete Personen seien. 

Die Politik lässt die schleichenden und immer stärkeren Veränderungen des öffentlichen Raums tatenlos zu. In den Kommunen, die weit weg von den grün-urbanen Wohlfühlblasen sind, unterstützt sie die problematische Entwicklung durch massenhafte, ungesteuerte Zuwanderung in schon bestehende Problemstadtteile und deklariert dies dann als Ausdruck von Freiheitsrechten und Teilhabe aller an der Gesellschaft. Die Akteure dieser Zuwanderungspolitik gefallen sich dann als Hypermoralisten und Humanisten, womit sie nur ihr jahrelanges politisches Versagen verschleiern. 

Das idealisierte Ziel der „bunten Republik“ bedeutet offenbar auch die Übergabe der Kontrolle des öffentlichen Raums in vielen Ghettos an besonders radikale und aggressive Clans von Männern aus migrantischen Kontexten, oft aus dem arabischen Raum. Die linksgrünen Träumer, die weit weg von diesen Realitäten leben, zerstören mit ihren bunten Diversitätsträumen die Sicherheit der meisten Menschen, auch von Migranten der zweiten und dritten Generation, im Land. 

Schlimm ist zudem, dass die derzeitigen Regierungsvertreter, insbesondere Innenministerin Nancy Faeser, gegenüber linker und islamistischer Bedrohung des öffentlichen Raums blind und weitgehend untätig sind, während alle Energien auf rechtsextreme Bedrohungen – echte wie vermeintliche – gelenkt werden. Extremismus, der den öffentlichen Raum bedroht, ist niemals nur einseitig und muss in allen Formen bekämpft werden. Politiker, die sich nur auf eine Form des Extremismus fokussieren, sind im Grunde unglaubwürdig und parteiisch. Sie handeln nicht im Interesse der Bevölkerung, sondern nur für ihre eigenen Ideologien und Parteigänger. 

Qualitätsverlust als Symptom des Niedergangs

Unsauberkeit und Vermüllung haben in vielen Städten deutlich zugenommen. Der Niedergang des öffentlichen Raums geschieht in einem Land wie Deutschland, das die höchste Steuer- und Abgabenquote aller OECD-Staaten aufweist. Die Unerreichbarkeit wichtiger Dienstleistungen ist ein weiteres Symptom des Niedergangs des öffentlichen Raums. „Wir können Ihren Anruf derzeit nicht annehmen“ oder „leider sind derzeit alle Mitarbeiter im Gespräch“, heißt es immer häufiger bei Verwaltungen, Hotels, Arztpraxen und anderen Institutionen, die im öffentlichen Raum erreichbar sein sollten. 

Nicht selten werden Hotlines großer Firmen mit mehr oder minder sprachunkundigen Mitarbeitern betrieben. Hintergrund sind Personaleinsparungen, schlechte Arbeitsbedingungen, aber auch Resignation und Motivationsverlust bei den Belegschaften. Insofern können Nichterreichbarkeit und Gleichgültigkeit auch als Signale der Inkompetenz der zuständigen Führungskräfte und ihrer nachrangigen Mitarbeiter verstanden werden. 

Das inzwischen eingeführte Bürgergeld tut sein Übriges, um die Motivation und Arbeitsbereitschaft im Niedriglohnsektor auf den Nullpunkt zu bringen, da sich Anstrengung und Erwerbsarbeit im Vergleich mit den sozialen Transfers durch das Bürgergeld kaum mehr lohnen. Die Arbeitskraft, die gerne und mit Engagement für Ordnung, Sauberkeit und Sicherheit im öffentlichen Raum gesorgt hat, gehört der Vergangenheit an. 

Der Niedergang des öffentlichen Raums zeigt sich besonders in den Städten. Er betrifft nicht nur Sicherheit und Sauberkeit, sondern auch die Rentabilität kleinerer Fachgeschäfte und Kaufhäuser. Von 373.000 Fachgeschäften, die es 2015 gab, sind nach Corona im Jahr 2022 noch 311.00 übrig. Der Abwärtstrend hält weiter an. Die Innenstädte verlieren zudem ihre Attraktivität durch organisierte Bettler tagsüber und Gewalt und Unruhe nachts. 

Grün verordneter Wohlstandsverlust und Armut: Degrowth

Degrowth ist der euphemistische Begriff für die gezielte Schrumpfung der Wirtschaft und damit des Wohlstands der Bevölkerung. Degrowth ist Teil der politischen Strategie der Grünen und wird auch vom World Economic Forum (WEF) in Bezug auf den Mittelstand propagiert. Auch die radikal-hysterische Klimaaktivismusbewegung folgt dem Muster, dass die große Mehrheit der Bevölkerung schmerzhafte Einschnitte und Wohlstandsverluste hinnehmen muss. Dies soll ein Erreichen der Klimaziele sicherstellen. 

Viele Klimaaktivisten kommen aus superreichen Familien, der Rest ist aus ideologischer Überzeugung bereit, ein asketisches Leben zu führen und findet darin eine selbsterhöhende Mission. Mit anderen Worten: Man muss sich entweder keine Sorgen vor Wohlstandsverlust machen oder man nimmt ihn aus ideologischen Gründen gerne in Kauf. Auch diese Entwicklung wird den öffentlichen Raum weiter dysfunktionalisieren. 

Die öffentliche Infrastruktur wird durch mangelnde Finanzmittel, die in die gescheiterte Migrations- und Klimapolitik umgelenkt werden, immer mehr verrotten. Wohlstandsverlust, ungesteuerte Migration und Armutszunahme werden mehr Kriminalität und Verelendung im öffentlichen Raum sichtbar und spürbar werden lassen. Es wird so ein Teufelskreis aus Verarmung und Verelendung einerseits und Radikalisierung und Kriminalität andererseits entstehen, wenn die Regierung nicht endlich gegensteuert und Rückgrat zeigt. 

Hintergründe der Zerstörung des öffentlichen Raums

Zu den vielen Faktoren, die den öffentlichen Raum funktionsuntüchtiger machen, zählt auch die Quotierung von Führungs- und Leitungspositionen, vor allem im öffentlichen Dienst. Durch unsinnige Quotenregelung im Geiste einer pseudogerechten Geschlechterpolitik rücken immer mehr weniger qualifizierte Personen in solche Verantwortlichkeiten. Diejenigen, die in Führungspositionen kommen, geraten dorthin nicht wegen ihrer Leistungen und Kompetenz, die sie in vorherigen Tätigkeiten gezeigt haben, sondern einzig wegen ihres Geschlechts. 

In Zukunft werden auch Quoten für Migranten, Transsexuelle, Übergewichtige und weitere Gruppen, die sich lautstark als benachteiligt gerieren, geschaffen werden. Dieser Prozess ist durch den Sündenfall der Quotierung für Frauen in Gang gesetzt und nun schwerlich für andere Gruppen zu verweigern. Die Entwicklung beschädigt die Kompetenten unter den Männern, Frauen, Migranten usw. 

Eine weitere Ursache für die Abwärtsentwicklung des öffentlichen Raums ist die mangelnde Qualität der zuständigen Akteure. Neben der rigiden Quotierung werden immer mehr Personen mit Kompetenzdefiziten in verantwortliche politische Positionen gehievt. Auffällig bei den für die Politik zuständigen Personen ist seit einigen Jahren die relativ schlechte Bildung. Es häufen sich Personen mit nicht abgeschlossenen Studiengängen oder leichtgewichtigen Studienabschlüssen. Dabei wären durchaus nicht nur Akademiker, sondern vor allem auch Handwerker mit Lebenserfahrung im Politbetrieb wünschenswert. Es häufen sich aber die Fälle von Bildungsversagern, für die Politik als Beruf eine leichtere Alternative als die anstrengende Ochsentour durch das Bildungs- und Berufsaufstiegssystem darstellt. Dort winkt hervorragende Bezahlung für wenig Arbeit. Dies führt dazu, dass eine Politikkarriere zunehmend von Personen gewählt wird, denen kognitive und biographische Substanz ebenso wie die Fähigkeit zum Durchhaltevermögen unter Stress fehlen. Auffällig viele Akteure dieses Musters sind im linksgrünen Lager zu finden.

Die Protektion der Schlechten ist ein Symptom der Korruption

Die Seilschaften, mit denen inkompetente Personen in Machtpositionen gelangen, sind letztlich auch ein Symptom korrupter Strukturen. Diese Art der Manipulation begünstigt Korruption auf allen nachgeordneten Ebenen bis hin zu den Straßengangs in Großstädten. Die zuletzt im Bundeswirtschaftsministerium zutage getretenen Ereignisse sind nur die Spitze eines Eisbergs aus Selbstüberschätzung, Bürgerfeindlichkeit und narzisstischer Manipulationsverliebtheit. Die derzeit und in naher Zukunft Regierenden sind also nicht die Besten und Kompetentesten, sondern die Anpassungs-, Manipulations- und Hinterzimmerfähigsten. Es handelt sich dabei um Fähigkeiten, die durchaus beim Regieren hilfreich sein können. Sie reichen aber bei weitem nicht aus. Schon die griechische Demokratie legte größten Wert darauf, dass die Kompetentesten und Weisesten an die Macht kommen, und nicht die besten Sophisten, die man zu Recht als Meister der rhetorischen Manipulation, also heutzutage der Propaganda, ansah.

Symptome der Zerstörung des öffentlichen Raums

Auch der öffentlich-rechtliche Rundfunk (ÖRR), den man mit Recht zum öffentlichen Raum rechnen kann, leidet unter offensichtlichen Problemen. Damit ist nicht nur die Selbstbedienungs- und Korruptionsmentalität etlicher Führungskräfte gemeint, sondern vor allem der Qualitätsverlust im Journalismus. Im täglichen Programm mangelt es schon lange an Ausgewogenheit. Linkslastige Beiträge dominieren und der Grundregel guten Journalismus, sich nicht mit der Materie, über die man berichtet, gemein zu machen, wird schon längst nicht mehr gefolgt. 

Der Sturm auf Medienberufe, der in dem Berufswunsch „irgendwas mit Medien“ in den 2010er Jahren gipfelte, führte zu einer Abwärtsspirale im Niveau der Berichterstattung. Mehr als drei Viertel der Nachwuchskräfte weisen eine links-grüne Orientierung auf, wie eine Befragung unter Volontären beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk (ÖRR) ergab. Was diese neue Journalistengeneration überwiegend umtreibt, sind woke Denkweisen, Gendersprache, linksgrüne Ideologie. Dabei wird die Bevölkerung, die all dies mehrheitlich ablehnt, im Grunde verachtet, und die Grundregeln journalistischer Qualität werden sträflich vernachlässigt. 

Hintergrund, Strukturen, Ursachen

Die Ursachen für die Zerstörung des öffentlichen Raums sind vielfältig: Globalisierung, Corona-Pandemie und Ukraine-Krieg werden meist benannt. Die tieferliegenden Gründe sind jedoch Ideologisierung, Spaltung der Gesellschaft, Hyperemotionalisierung der Debatten und Hysterie in Bezug auf drohende Apokalypsen (Rechte, Klima, Rassismus).

Aus psychologischer Sicht sind der Langmut und die Resignation interessant, mit der die meisten Bürger den Niedergang des öffentlichen Raums hinnehmen. „Aufregen nützt ja auch nichts“, heißt es dann meistens. Stimmt auch, im Einzelfall. Aber die Bürger können auch zu Recht erwarten, dass ihre Volksvertreter sich um diese Bedürfnisse kümmern, statt realitätsfernen Ideologien zu dienen. 

Im Großen und Ganzen jedoch sollten die politisch Verantwortlichen weniger wohlfeile Sonntagsreden zu Menschenrechten, Gendergerechtigkeit, Klimapolitik usw. halten, sondern sich um die Funktionsfähigkeit des Alltags aller Menschen im Land kümmern. Überhaupt kümmern sich Verantwortliche viel häufiger um Schein- und Surrogatprobleme, wie Gendern, Gleichstellung und rassismusfreie Kommunikation, als um die tatsächlich drängenden Themen des Alltags der meisten Menschen. Die ehemalige Bundesfamilienministerin Anne Spiegel (Grüne) hatte in ihrer Zeit als rheinland-pfälzische Umweltministerin während der Flutkatastrophe an der Ahr die Hauptsorge, dass die Pressenotiz ihres Hauses in gegenderter Form versandt wird. Dieses Verhalten ist symptomatisch für die irregeleiteten Prioritäten und Realitätsdistanziertheit vieler politischer Spitzenkräfte. 

Die tatsächlichen Probleme der Gesellschaft sind: Eine tiefgehende Spaltung in arm oder reich, männlich oder weiblich, alt oder jung, zugewandert oder heimisch. All dies wird aber gleichzeitig von den politisch Verantwortlichen geleugnet oder ignoriert. Diese schwärmen von einer bunten, diversen Gesellschaft, verkennen aber, dass diese schöne bunte Regenbogenwelt nicht der Realität und dem Erleben der Mehrheit der Bevölkerung entspricht. In Wahrheit blühen vielerorts keine bunten Landschaften, sondern es herrschen Dauerkrise, überbordende Bürokratie und Niedergang des öffentlichen Raums. Dicke Bretter werden in Wirklichkeit nicht gebohrt, sondern nur mit Sonnenblumen bemalt. 

Quo vadis?

Der öffentliche Raum muss wieder ein Raum für die Bürger werden, Frauen, Männer, Kinder. Dass sich Menschen dort so verhalten, dass sie andere bedrohen, einschüchtern oder schädigen, muss ein Ende finden. Eine Begrünung des öffentlichen Raums ist nett anzusehen, löst aber nicht die sozialen Probleme. Es muss für Sicherheit, Sauberkeit und Wohlstand gesorgt werden. Nur dann kann ein Gemeinwesen wirklich aufblühen und gedeihen. 

Es geht nicht um Law-and-Order, sondern um Lebensqualität und Wohlbefinden für alle. Der derzeitige Zustand des öffentlichen Raums ist unerträglich und wird von vielen Bürgern nur noch resignativ-achselzuckend hingenommen. Die Zerfallserscheinungen der Gesellschaft und der Niedergang des öffentlichen Raums beschädigen Männer wie Frauen, und Kinder besonders. Vor allem ihre psychische Gesundheit leidet unter Dauerstress, Angst und mangelnder Selbstwirksamkeit. 

Es besteht die Gefahr, dass sich die Gesellschaft in Ängstliche und Gewaltbereite aufspaltet. Diese Entwicklung beschädigt auch das Verhältnis der Geschlechter untereinander und zueinander. Politik und Zivilgesellschaft sind – jenseits wohlfeiler Ideologien – nicht nur dazu aufgerufen, sondern gerade verpflichtet, die Zustände im öffentlichen Raum zu ordnen und damit für das Wohlbefinden und die psychische Gesundheit der Bevölkerung Sorge zu tragen. 

Wir leben zunehmend nicht in einer liberalen, sondern in einer von Gleichgültigkeit und Indifferenz geprägten Laissez-faire-Gesellschaft. Der Unterschied besteht darin, dass in ersterer die Freiheit genutzt und gefördert wird, in letzterer missbraucht gegenüber anderen, vor allem Schwächeren. Wenn heutzutage junge Männer (nicht selten mit migrantischem Hintergrund) in der Öffentlichkeit laut und aggressiv auftreten, ist dies eben kein Zeichen von Nutzung, sondern von Missbrauch der hier herrschenden Freiheitsrechte. Führende Politiker ignorieren dies, sind auf einem Extremismusauge blind oder beschönigen die Lage. Schon längst müsste in den Großstädten viel mehr für die Sicherheit der Bürger getan werden. Die periodisch immer wieder auftretenden Gewaltexzesse, die es in die Presse schaffen, sind dabei nur die Spitze des Eisbergs. 

Ordnung und Sicherheit im öffentlichen Raum sind nicht das Ziel, sondern die Grundlage einer blühenden Gesellschaft. Daran arbeiten engagierte und kritische Bürger einschließlich vieler Migranten der zweiten und dritten Generation derzeit erkennbar mehr als die eigentlich verantwortlichen politischen Mandatsträger in Bund und Ländern.

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