Wer hat Angst vor Elon Musk?

Die seit einigen Jahren außer Rand und Band geratene Süddeutsche Zeitung hat X, das ehemalige Twitter, als „Höllenschlund“ bezeichnet und die EU dafür gelobt, ein Verfahren gegen X eingeleitet zu haben. Im Kern ist es natürlich ein Verfahren gegen Elon Musk, der mit seiner radikalen Vorstellung von Meinungsfreiheit zum großen Ärgernis des politischen Establishments geworden ist. Das Verfahren gegen X, bei dem der Digital Services Act erstmals erprobt wird, ist der große Stolz des EU-Kommissars Thierry Breton, der das Monster Brüssel genauso gut verkörpert wie seine Chefin Ursula von der Leyen. Angeblich geht es dabei um Desinformation und Hassrede, in Wahrheit aber um die Unterdrückung abweichender Meinungen.

Souverän ist, wer darüber entscheiden kann, was Meinungsfreiheit ist. Eine autoritäre Regierung ist deshalb jederzeit in der Lage, jede Kritik an ihrer Politik mundtot zu machen und sie gegen die Bürger durch Steuerung der Medien durchzusetzen. Eigentlich müssten ja die klassischen Medien regierungskritisch sein, aber sie versagen hier schon seit Jahrzehnten. Und deshalb sehen auch sie in X ihren größten Feind – zurecht! Nicht anders steht es um die Gefälligkeitswissenschaftler der woken Universitäten, die die Bürger mit ihrem Mantra „Follow the Science“ auf Regierungslinie bringen wollen.

In einer solchen Situation sind alternative soziale Medien von unschätzbarer Bedeutung, vor allem wenn an ihrer Spitze ein Mann steht, der vor den Mächtigen der Welt keine Angst hat – und ihnen deshalb Angst einjagt. X ist nach Wikipedia die zweite große Errungenschaft der sozialen Medien. Beide beruhen sie auf dem Prinzip der Weisheit der Menge. Gemeint ist, dass alle gemeinsam klüger sind als jeder einzelne.

Bei X sorgen dafür nicht nur die Kommentare zu den einzelnen Posts, sondern vor allem die sogenannten Community Notes. Das sind kollektive Anmerkungen, die Fakten „checken“ und Thesen oder Meinungen in Kontexte stellen. So klären die Bürger sich gemeinschaftlich selbst auf – genau wie der große Philosoph der Aufklärung, Kant, sich das vorgestellt hat.

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