Zivilisatorische Katastrophe

Coronakrise? Was genau war das? Eine gesundheitliche Krise sollte es sein, aber das war sie eher nicht, dafür ganz klar eine staatliche, sicher auch eine moralisch-ethische; eine, die mit allerlei Zwangsmaßnahmen und Freiheitsbeschränkungen tief ins Private einschnitt und landauf, landab zu multiplen Verwerfungen führte. Seither ist nichts mehr, wie es war, und es wird sich bald erweisen, ob diese Krise, besonders in Hinsicht auf die offenbar alles andere als harmlosen Impfnebenwirkungen, nicht als erste Stufe einer zivilisatorischen Katastrophe zu werten ist.

Es gehört Glück dazu, in solchen Zeiten durch die Maschen zu schlüpfen. Mein persönliches Glück war, dass ich Ende 2019, nach Jahren einträglicher Tätigkeit für den Fußball, endlich die Mittel beisammen hatte, um mich voll und ganz dem Schreiben meines phantastischen Romans zu widmen, der von Wichteln, Dämonen, aufgeweckten Jugendlichen und allerlei schrägen Typen handelt: zu verorten ungefähr in der Mitte zwischen Harry Potter und dem Herrn der Ringe. In diese humoristische Romanwelt und ihre schillernden Hirngespinste tauchte ich bei Bedarf einfach ab, mit Vorliebe jeden Tag – wobei ich mich immer wieder fragte, ob meine literarischen Phantasmen im Vergleich mit der infamen Realität nicht viel zu harmlos gerieten. 

Die jahrzehntelange Angstkampagnensaat ging auf

Über Monate und Jahre hinweg lebte und schrieb ich völlig abgeschieden; Maskenterror, Testpflicht und Impfnötigung tangierten mich bei den Einkäufen des Notwendigsten kaum, Spaziergänge mit der wundersamsten Ehefrau von allen fielen unter die Ein-Haushalt-Vorschrift. Und doch holte mich der Corona-Wahn immer wieder ein, dem Getrommel der Nachrichten war auf Dauer nicht zu entkommen. Beim Versuch, über die Widersprüche zu reden, zerbrachen langjährige Freundschaften, familiäre Bindungen ebenfalls, weil kein differenziertes Gespräch mehr möglich war. Hysterische Ängste vor der Ansteckung, Impf- und Staatsgläubigkeit sowie eine mehr und mehr in den Vordergrund tretende, radikale Gestimmtheit spielten die Hauptrolle: Rigorismus und fanatische Alternativlosigkeit von politischer und medialer Seite hatten ganze Arbeit geleistet, die jahrzehntelange Angstkampagnensaat ging auf. 

Doch gerade beim Blick aufs mediale und politische Geschehen kam ich um die Erkenntnis nicht umhin, dass wir es mit etwas zu tun hatten, das längst unterwegs war; dass der Wille, die Bereitschaft zu radikalen Haltungen und Verboten zwar geweckt wurde, aber etliche Menschen förmlich darauf lauerten, aus der Sensationsarmut ihres Lebens auszubrechen und für ihren Herdentrieb höhere Weihen zu empfangen, Journalisten und Politiker ausdrücklich nicht ausgeschlossen. Die Krise peinigte nicht, sie beglückte sie, die bis dahin in seelentiefer Langeweile, in leerlaufendem Geltungsdrang und hohler Sehnsucht nach ultimativer Gemeinschaft, in ungestillter Lust auf Zwang und Gewalt gegen Sondergänger vor sich hin gedämmert hatten. Auch insofern hat die Coronakrise viel umfassendere Gründe als das, was kommuniziert wurde, und wird mit kollektivem Pathos fortgesetzt werden, vorhersehbar als lebensbedrohliche, übergriffige Klimakrise. 

Im Übrigen gilt im Privaten wie im Öffentlichen, dass bei allem, was wir derzeit erleben, die gleichzeitige Auflösung dreier sich durchdringender, epochaler Umstände eine wichtige Rolle spielt und die Coronakrise somit bloß den Auftakt zu einer ganzen Reihe weiterer destruktiver Maßnahmen darstellt: Erstens geht die Neuzeit unwiderruflich zuende, ihr aufklärerischer Impuls versiegt und versagt. Zweitens ist die Weltnachkriegszeit an ihr Ende gelangt, deren hoher Friedenswille aufgrund der monströsen Schreckens- und Gewalterlebnisse nicht mehr verfängt. Drittens verweht die letzte transzendentale Gestimmtheit bürgerlicher Provenienz, sie weicht einem übermoralisch aufgeladenen Nihilismus, der die einstige Verankerung in emotional nachvollziehbaren, die Individuen stabilisierenden Wertegefügen durch hysterischen Massengehorsam zu ersetzen sucht.

Kriegsbereite Ökosozialistin

Diese dreifache Auflösung tritt uns im ikonischen Bild der propagandistisch geschulten, kriegsbereiten Ökosozialistin als zerstörerischer, suizidärer Impuls entgegen. Die zugehörigen Geschehnisse muten an wie Szenen eines grotesk-erhabenen Theaterstücks à la „Ubu Roi“ von Alfred Jarry. Sie präsentieren uns unter anderem die faktische, lang überfällige Auflösung des alten Rechts-Links-Schemas entlang der Ukraine- und Umweltthematik. Es war nie so recht vorstellbar, wie dieses überdehnte Muster einmal verschwinden könnte, jetzt sind wir live dabei, und es ist ein Vorgang voll triebhaftem Wahn. Zurzeit befinden wir uns noch in der Phase der Auflösung, des Schwundes von Verlässlichem, Vernünftigem und Bewährtem, sodass erstmal das Chaos regiert. Wohin die Reise wirklich geht, ist nicht zu erkennen, und es wird wohl eine zerstörerische Weile dauern, bis hier einigermaßen Klarheit entsteht.

Solange also sind Chaos und Selbstdestruktion federführend, beinahe um jeden Preis, auch beim handelnden Personal. Die heutigen Entscheider sind nämlich nicht diejenigen, die in der Zeit danach die Fäden in der Hand halten werden. Die derzeitige Führungsclique, die aus einer unheiligen Verquickung von Wirtschaft und Politik resultiert, stellt vielmehr eine Versammlung historischer Komparsen dar, die abzutreten haben, sobald sie ihre desolate Selbstüberschätzung ausgelebt und den vernichtenden Auftrag erledigt haben. Das betrifft auch den „Great Reset“ mitsamt seinen Protagonisten, deren megalomane Pläne nicht aufgehen werden, weil das angerichtete Chaos, das sie zu beherrschen glauben, auch ihnen den Boden unter den Füßen wegziehen und sie mit in den Abgrund reißen wird.

Viele Kräfte, darunter die zuletzt Genannten, aber auch sonstige Spiritisten, Materialisten, Sektenführer, Dialektiker jeglicher Couleur sowie die auf neue Imperialmacht schielenden russischen, türkischen oder chinesischen (Alp-)Träumer zerren nach Kräften am siechen Kadaver der alten Epoche und sind doch alle zu mehr nicht berufen als dazu, das Chaos zu mehren, ohne das keine große Epoche zuende geht. Sie sind nichts als Totengräber, als Hampelmänner, bei aller Grausamkeit und Gewalt. Der Schrecken, der von ihnen ausgeht, ist zwar real, ihre Pläne aber sind null und nichtig. Vorne und hinten fehlt es ihnen am Wissen um die wahren Ziele der Zeit. Wer sich mit wachem Geist vom Totengräbertum fernhält, hat immerhin einen Begriff davon.

Impfung ein Menschheitsverbrechen?

Ich habe inzwischen nicht mal mehr Lust, wie einst mit Freunden und Verwandten in loser Runde zusammenzusitzen und unverfänglich zu plaudern. Deprimierender noch als das bei solchen Gelegenheiten Gesagte ist das Ungesagte. Regelrecht ausgelaugt bin ich von der polit-medialen Indoktrination, die auf der einen Seite verstiegenes Festhalten in die Köpfe nagelt, auf der anderen davon vergiftet ist, dass es sich bei der massenhaften Vergabe sogenannter Impfstoffe um ein Menschheitsverbrechen, um eine zivilisatorische Katastrophe mit unzähligen Toten und unermesslichem Leid handeln könnte. 

Was macht man nun mit alldem? Das Geschehen trägt schicksalhafte Züge, politisch befinden wir uns im horrend freien Fall Richtung Sozialismus. Und mein phantastischer, vielfach unkorrekter Roman wird dagegen auch kein Refugium bieten, einerseits ist er demnächst zuende geschrieben, andererseits kann er von keinem namhaften Verlag gedruckt werden, ohne in Konflikt mit der politischen Marschrichtung zu geraten. Jenseits solcher und anderer Schutzräume aber wird man das sozialistische Weltenrettertum mit seiner medial aufgeblähten und gnadenlos exekutierten Politik auf Basis einer Gesundheits-, Klima- und Überbevölkerungsdoktrin seelisch oder körperlich kaum aushalten können, denn in ihnen steckt letztlich auch der rettende Impuls für eine neue Zeit. Und wer weiß schon, wie sich so ein Epochenwechsel wirklich gestaltet: vielleicht ist der Spuk doch schneller vorbei, als man denkt!

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5 Kommentare. Leave new

  • Sehr guter Artikel, der mir vielfach aus der Seele spricht. Danke dafür

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  • G. Ruchowski
    9. März 2023 17:09

    “Und wer weiß schon, wie sich so ein Epochenwechsel wirklich gestaltet: vielleicht ist der Spuk doch schneller vorbei, als man denkt.” Sie sind einer der Wenigen, die über den täglichen Nachrichtenlärm hinausdenken. So wird es kommen. Wir sind am Beginn einer grundlegenden Umgestaltung der Gesellschaften. Die erste Voraussetzung dafür ist die Erkenntnis der Wahrheit, die Aufdeckung der Lügen, die Einsicht in den Charakter des Systems und derjenigen, die von ihm profitieren und es erhalten möchten. Leider sind schwere Schocks erforderlich, damit die Menschen erwachen. Es gab sie und es wird sie weiter geben. Ein Teil der Menschen wird damit klarkommen, der Rest wird abschalten, weil es für sie unerträglich ist. Niemand weiß, was kommt, aber sicher ist, dass die Systemlinge und ihre Nutznießer alles auffahren werden, was nur möglich ist, um weiter Geld und Macht zu genießen: Angst schüren, sich als Retter verkaufen, vor Alternativen warnen und sie bekämpfen, wo es nur geht, um die totale Kontrolle über das Privatleben der Menschen zu erlangen. Der chinesische Weg eben. Das wird scheitern, so wie die Ampel in D schon gescheitert ist. Voran geht es nicht mehr, zurück auch nicht. Die Leute stehen nur noch im Weg. In einem Jahr wissen wir mehr.

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  • dors venabili
    9. März 2023 21:36

    Einerseits sehr spannend Geschichte als Teilnehmer miterleben zu dürfen/müssen. Ich frage mich in diesen Tagen, wie Menschen um 1910-13 oder 1933ff zumute war. Epochenwechsel sind in der Rückschau klar, aber mittendrin kann man nur hoffen, dass es gelingt mit Achtsamkeit und offenem Sinn sein engstes Umfeld wert zu schätzen.
    Vielleicht helfen da die Worte Robert Frosts ein bißchen :
    “In three words, I can sum up everything I’ve learned about life. It goes on. In all the confusions of today, with all our troubles . . . with politicians and people slinging the word fear around, all of us become discouraged . . . tempted to say this is the end, the finish. But life — it goes on. It always has. It always will. Don’t forget that.”

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  • Ich würde je gerne etwas kommentieren, aber die politischen Entsetzlichkeiten (= Dummheiten) der letzten drei Jahre möchte ich – leider, ich weiss daß diese politisch falsch ist – vergessen.

    Die aktuellen Entsetzlichkeiten (- kriegsgeile Ökosozialistinnen) lassen mich um die Kinder und Enkel jetzt schon trauern. Das Bittere ist: Sie (- die Kinder) haben diese Linksgrünen gewählt und finden das alles richtig, auch was die Merkel-Regierung vorher gemacht hat. Und was die Klimakleber machen, finden die auch gut. Sie werden eine Zukunft haben, von der sie glauben, daß sie besser (!!!) ist als meine Lebenszeit.

    Ich bin glücklich, in der Zeit seit Gründung der Bundesrepublik gelebt zu haben und hoffe, die letzten Jahre noch irgendwie, geschützt im Windschatten der kommenden Verschlechterungen, verbringen zu können. Der Herr schicke mir einen gnädigen Tod, noch nicht so bald, und ich bitte: Ich möchte nicht sehen müssen, was kommt.

    (Nein, ich fühle mich nicht deprimiert. Eher wie ein Sisyphus als wohlhabener Rentner. Ich tat mein Bestes, es war natürlich nicht genug, aber dafür ist das System ja auch nicht anglegt. Nun machen die Anderen weiter.)

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  • Die Corona-Lektion ist demokratie-theoretisch womöglich viel bedeutsamer als medizinisch. Mit Ausnahme von Schweden haben sich alle Regierungen in sämtlichen westlichen Ländern wie Diktatoren aufgeführt. Der Kanzler ist seitdem derjenige, der allein darüber entscheidet, wann der Ernstfall eintritt, der die Grundrechte außer Kraft setzt. Die “Führungsriege” weiß nun, DASS es funktioniert und WIE es funktioniert. Einfach per Dekret und Polizeigewalt. Sie weiß, dass Menschen eher ihre Gesundheit aufs Spiel setzen, als ihre Gruppen-Zugehörigkeit. Sie weiß jetzt, dass die Menschen den sozialen Tod so sehr fürchten wie den biologischen. Sie weiß jetzt (erst recht), dass fast alle Journalisten und Wissenschaftler käuflich, lenkbar oder feige sind. Sie weiß jetzt, dass sich die Einwohner einer modernen Großstadt mindestens eben so leicht manipulieren und einschüchtern lassen wie die Bewohner eines mittelalterlichen Dorfes.

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